Das haben wir nicht zu entscheiden

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>>Ja, vielleicht.<<, gebe ich kleinlaut zu. >>Aber das hat auch etwas Gutes.<< Lisa , Trevor und Josh sehen mich fragend an. >>Hätte ich nicht ein so gutes Herz, hätte euch bestimmt keiner gerettet.<<, sage ich und sehe Josh an. Er lächelt mich an und nickt schließlich. >>Stimmt. Das wäre wohl unser Todesurteil gewesen. Aber in der Sache mit diesem Carlos ist dein gutes Herz völlig fehl am Platz.<< Ich schüttle den Kopf. >>Jeder hat eine zweite Chance verdient.<<, sage ich. >>Wir werden sehen.<<, erwidert Trevor ernst, verabschiedet sich und verlässt den Raum. >>Also, willst du mit Carlos befreundet bleiben?<<, fragt Lisa mich stirnrunzelnd. >>Um ehrlich zu sein, weiß ich es noch nicht.<<, entgegne ich. >>Ich bin halt nur der Meinung, dass er wegen einem Fehler nicht direkt rausgeworfen und seinem Schicksal überlassen werden sollte.<< Lisa sieht mich unsicher an. >>Das haben wir nicht zu entscheiden. Trevor und seine Leute werden das entscheiden und egal wie sie sich entscheiden werden, müssen wir das respektieren und akzeptieren.<<, sagt Josh und Lisa stimmt ihm nickend zu. Ich seufze schwer und nicke ebenfalls. >>Komm, lasst uns gehen.<<, sagt Lisa und zieht mich von der Liege. >>Wo sollen wir denn hin?<<, frage ich lustlos. >>Wir könnten meine Tante besuchen gehen. Dann lernt sich dich auch endlich kennen.<<, schlägt Josh vor. Lisa hält inne und sieht mich fragend an. Sie wartet auf meine Entscheidung. >>Meinst du, ihr wäre es recht?<<, frage ich Josh zögernd. >>Ja, Josh. Ist das wirklich eine gute Idee? Immerhin hat sie hat sie heute ihre Tochter verloren.<<, wirft nun Lisa ein. >>Moment mal, wovon redet ihr? War das Mädchen bei euch etwas die Tochter deiner Tante? Deine Cousine?<<, frage ich verwirrt. Josh's Gesicht verdunkelt sich und er nickt. >>Sie ist gestorben? Wann?<<, flüstere ich geschockt. Josh schließt die Augen und atmet tief aus. Er öffnet die Augen schließlich wieder und sieht mich eindringlich an. >>Kurz nach unserer Ankunft hier. Ich hatte dir doch erzählt, dass eure Ärzte alles tun, um meine Tante und meine Cousine zu retten. Bei meiner Tante haben sie es geschafft, doch bei meiner Cousine konnten sie nicht mehr viel tun. Sie hatte zu große Verletzungen.<<, sagt Josh leise und sieht mich traurig an. Erkenntnis durchströmt meinen Körper. >>Als ich dich besucht habe kamen Dr. Hernandez und der Assistenzarzt hinein. Sie haben dir da die traurige Nachricht von ihrem Tod überbracht. Deswegen wolltest du danach auch allein sein.<<, schließe ich und komme mir so dumm vor. Josh nickt langsam. >>Tut mir wirklich sehr leid.<<, sage ich aufrichtig. Er nickt und versucht ein kleines Lächeln, doch es gelingt ihm nicht recht. >>Also, gehen wir?<<, fragt er dann in die Runde und bemüht sich gefasst zu klingen. Ich sehe ihn skeptisch an. >>Ist das wirklich eine gute Idee?<<, werfe ich ein, doch er winkt ab. >>Meine Tante hat bestimmt nichts dagegen. Im Gegenteil. Sie möchte dich sogar sehr gerne kennenlernen.<<, sagt er. Ich sehe ihn immer noch etwas skeptisch an. >>Wirklich?<<, frage ich unsicher. Josh nickt. >>Ja. Es war sogar ihre erste Bitte, nachdem sie von dem Tod von Vanessa erfahren hat.<< Ich sehe ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Vanessa. So war ihr also ihr Name. >>Wieso? Wieso will deine Tante mich unbedingt kennenlernen?<<, frage ich fast tonlos. >>Das wird sie dir selbst erklären. Komm.<<, sagt er und hält mir seine Hand hin. Ich ergreife sie zögernd und Josh zieht mich sanft hinter sich her. >>Warum werde ich heute ständig mitgezerrt?<<, murmle ich und höre Lisa hinter mit kichern. Dann verlassen wir das Zimmer.

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