Nach etwa fünf Minuten bleibt Josh vor einer Tür stehen. >>Hier ist es.<<, sagt er, dreht sich um und sieht in die Runde. Sein Blick bleibt an mir hängen. >>Ziemlich abgelegen.<<, bemerke ich und sehe Josh an. >>Ja, man hat uns hier einquartiert, weil man sich bei unserer Ankunft hier nicht sicher war, ob meine Tante oder Vanesse gebissen wurden, obwohl wir es mehrfach verneint hatten. Ich denke einfach, dass man kein Risiko eingehen wollte.<<, entgegnet er schulterzuckend. >>Das tut mir leid.<<, sage ich aufrichtig. >>Aber das ist bei uns jetzt sozusagen die Standard-Methode. Es gab in der Vergangenheit mehrere Vorfälle ...<< Ich schaue Josh verlegen an, doch er schaut mich verständnisvoll an. >>Hey, schon okay. Es war nicht als Vorwurf gemeint. Ich hätte es wahrscheinlich genauso gemacht.<<, sagt er lächelnd und sieht dann wieder zur Tür. >>Wollen wir?<< Über seine Bemerkung runzle ich leicht die Stirn, nicke jedoch und er öffnet die Tür. Wir treten ein. Im Inneren des Raumes sitzt eine Frau im Bett und sieht uns verwirrt an. Als sie jedoch Josh sieht verschwindet dieser Gesichtsausdruck sofort und ihr Gesicht erhellt sich ein wenig. >>Hallo, Josh! Schön, dass du mich nochmal besuchen kommst, aber wen hast du denn alles mitgebracht?<<, sagt die Frau. Sie wirkt ziemlich erschöpft und sieht ausgehungert aus. Zudem ist sie ziemlich verweint, aber das ist ja kein Wunder nach dem Schicksalsschlag, den sie verkraften muss. Josh lächelt leicht. >>Hallo, Tante. Das hier ist Lisa.<<, entgegnet er und deutet Lisa. Die wiederum winkt der Frau verlegen zu. >>Und das hier ist ihre beste Freundin Emily. Sie ist übrigens diejenige, die uns gerettet hat.<< Er deutet auf mich und die Frau lächelt mich an. Ihr Lächeln erreicht ihre Augen jedoch nicht. >>Ah, ich erinnere mich. Ich habe mir gleich gedacht, dass mir ihr Gesicht bekannt vorkommt. Mein Name ist Sophie. Ich freue mich euch kennenzulernen.<<, sagt sie und Lisa nickt schweigend. So kenne ich sie gar nicht. >>Es freut mich ebenfalls Sie kennenzulernen. Ich habe das von Ihrer Tochter gehört. Es tut mir wirklich sehr leid.<<, sage ich. Sophie lächelt mich schwach an. >>Ich danke dir für dein Mitgefühl. Sie wäre wohl schlimmer dran gewesen, wenn du nicht gewesen wärst. Sie hätte als Zombie enden können. Das wären wir wohl alle drei, aber du hast uns getettet. Ich danke dir sehr dafür.<<, sagt sie und lächelt mich dankbar an. Ich wende verlegen den Blick ab. Mir ist das alles ziemlich unangenehm. Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen. >>Das hilft Vanessa jetzt auch nicht mehr.<<, nuschle ich. >>Hey, sei nicht so hart zu dir. Du hast dein bestes gegeben. Du kannst nichts dafür, dass sie gestorben ist. Sie war einfach zu schwer verletzt. Dir ist es zu verdanken, dass sie nicht von den Zombies gefressen wurde. Wir können sie jetzt immerhin vernünftig beerdigen.<<, sagt Josh und sieht mich eindringlich an. >>Da hat er Recht.<<, pflichtet Sophie ihm bei. >>Ja, vielleicht.<<, lenke ich ein. >>Ich bin aber keine Heldin deswegen.<<, stelle ich klar und Josh salutiert mir scherzhaft. Ich boxe ihm leicht in die Rippen und lächle ihn an. Wir betreiben noch ein wenig Smalltalk, bis Sophie gähnt. >>Wir sollten dann auch gehen. Bald ist Sperrstunde.<<, sage ich und stehe auf. >>Stimmt. Komm, Em.<<, sagt Lisa und nimmt mich beim Arm. Josh bleibt sitzen. Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihm um. >>Hast du noch kein Quartier?<<, frage ich ihn. Er schüttelt den Kopf. >>Oh, aber wo bist du dann untergekommen? Du musst doch irgendwo schlafen.<<, will Lisa wissen. >>Ich werde solange hier in der Krankenstation schlafen. Es ist ja noch nicht sicher, ob wir hier bleiben dürfen.<<, antwortet Josh. >>Was? Wieso?<<, frage ich. Josh zuckt mit den Schultern. >>Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass die Anführer eurer Gruppe sich deswegen noch beraten wollen.<< Ich bleibe stumm. >>Ich werde mal mit Trevor sprechen. Gute Nacht.<<, sage ich schließlich. Josh und seine Tante nicken und Lisa und ich gehen zur Tür. Lisa öffnet sie uns geht hinaus. Ich bleibe nochmals stehen und drehe mich um. >>Es hat mich wirklich gefreut Sie kennenzulernen, Sophie.<<, sage ich und sehe Josh's Tante an. Sie lächelt mich an und nickt. Dann gehe ich hinaus und schließe die Tür hinter mir. Danach gehen Lisa und ich in unsere Zelle.
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Try To Heal The World
Novela JuvenilDie 21-Jährige Emily Carter lebt in einer postapokalyptischen Welt. Jeden Tag muss sie ums Überleben kämpfen. Zudem kommen noch Zombies, die ihr das Leben schwer machen. Hoffnung hat sie keine mehr, doch das ändert sich bald. Wird die Welt wieder so...