Da außer mir wohl keiner so früh aufstand, ging ich davon aus die Einzige in der Bibliothek zu sein. Umso mehr überraschte es mich, dass ich dort ausgerechnet Draco Malfoy begegnete.
Unschlüssig blieb ich in der Tür stehen. Ich überlegte ob ich mich zu ihm setzten sollte. Immerhin war er mein Projektpartner. Allerdings war ich nicht gerade darauf aus schon so früh am Morgen mit ihm zu arbeiten.
So leise wie möglich schlich ich mich zu einem abgelegenen Tisch, in der Hoffnung Malfoy würde mich nicht bemerken.
"Ah Granger, auch schon wach?"
Na toll das war wohl nichts. "Ich wollte gerade mit unserem Projekt anfangen.", rief er mir zu.
Nun musste ich mich wohl zu ihm setzen."Morgen", nuschelte ich und ließ mich auf den Stuhl ihm gegenüber fallen. "Du siehst furchtbar aus", begrüßte er mich. Das fing ja gut an. "Danke", entgegnete ich trocken, "hab schlecht geschlafen."
"Ich auch", antwortete Malfoy mit einem Gähnen, "Hab von dem Wiesel geträumt. Als ob der mir nicht schon tagsüber auf den Sack geht."
Verwundert starrte ich ihn an. "Du hast auch von Ron geträumt? Das ist ja seltsam. Ich auch." "Bei dir ist das ja auch normal", entgegnete Malfoy. "Was soll das denn heißen?", fragte ich irritiert. "Das weiß doch jeder, dass zwischen euch was läuft."
"Bitte?", fragte ich entrüstet, "Wie kommst du denn da drauf?" "Naja das Gerücht geht halt um.", erklärte Malfoy. "So ein Schwachsinn", schnaubte ich," Ich und Ron sind nur Freunde."
"Ist ja schon gut", beschwichtigte er mich, "wir sollten mit unserem Projekt anfangen." "Hast ja Recht", stimmte ich zu.
"Also du bist doch hier die Expertin. Welche Bücher können wir gebrauchen?" Ich wurde schon wieder ein wenig gereizt. "Woher soll ich das bitte wissen?" "Ich bitte dich, du bist schließlich hier die Streberin, die jedes Buch auswendig kennt."
Ich musste zugeben, dass er nicht ganz unrecht hatte. Es stimmte schon. Ich verbrachte viel Zeit in der Bibliothek und hatte schon so manches Buch durchgelesen. Trotzdem ärgerte es mich.
"Also wo finde ich Bücher zu Zubertränken?" Ich deutete auf eines der Regale. "Da hinten.
"Na siehst du, das meine ich", meinte Malfoy und grinste frech. Er stand auf und suchte nach geeigneten Büchern.Nachdem wir einige Bücher durchgeblättert hatten, lieh ich mir die wichtigsten aus und wir gingen gemeinsam zum Frühstück.
In der großen Halle trennten sich unsere Wege. Ich lief geradewegs zum Gryffindor-Tisch und setzte mich zu Ron und Harry.
"Was machst du denn mit dem hier?", fragte Ron misstrauisch. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Ronald.", entgegnete ich kühl und schnappte mir ein Brötchen. "Wir haben bereits mit unserem Projekt anfangen", erklärte ich.
"So früh?", fragte Harry ungläubig, "Bei dir kann ich mir das ja noch vorstellen, aber Malfoy?"
"Ich war ja auch überrascht, als ich ihm begegnete." Verdutzt blickten die beiden mich an. "Dann wart ihr gar nicht verabredet?" "Nein", antwortete ich, "Wir könnten beide nicht schlafen und hatten wohl den selben Gedanken.""Und war noch jemand da?", fragte Ron. Verwundert antwortete ich, "Nein, wieso?" "Dann wart ihr allein?", fuhr Ron fort. Was sollte denn diese Fragerei. Genervt biss ich von meinem Brötchen ab. "Das ist richtig."
Mir fiel auf wie sich Rons Hand um seine Gabel verkrampfte. Was war nur los mit ihm?
Ich musste an Malfoys Worte denken. Dass zwischen Ron und mir etwas laufen würde. Vielleicht hatte er sogar Recht. Zwar war Ron für mich nur ein guter Freund. Aber sah er das genauso? Womöglich empfand er mehr als nur Freundschaft und war nun eifersüchtig. Doch ich verworf den Gedanken wieder. Das war Unsinn. Ich hätte es schließlich schon längst bemerken müssen, wenn einer meiner besten Freunde auf mich stand.
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Ein Liebestrank mit Folgen
FanfictionDas neue Schuljahr hatte kaum begonnen, da erfuhr Hermine bereits die erste Schreckensnachricht. Sie sollten einen Liebestrank brauen, zusammen mit Draco Malfoys. Ob das gut gehen kann, wenn die zwei zusammen arbeiten?