8. Kapitel

5.4K 239 21
                                    

Peinlich berührt zog ich meine Hand zurück. "Ich schätze die Luft ist rein", murmelte ich. Vorsichtig öffnete ich die Tür. Niemand war zu sehen. Erleichtert atmete ich aus.

Nun konnten wir weitergehen. Das letzte Stück liefen wir schweigend nebeneinander her. Bis wir schließlich vor Snapes Vorratskammer ankamen.

"Verschlossen", stellte Malfoy fest. "Das haben wir gleich", flüsterte ich und richtete meinen Zauberstab auf das Schloss. "Alohomora" Ein leises Klicken und das Schloss sprang auf.

Leise betraten wir die Kammer. "Wir brauchen eine Wermutwurzel", meinte Malfoy. Nach kurzem Suchen fanden wir auch eine. Malfoy überreichte sie mir. "Du solltest sie aufbewahren."

Ich nahm die Wurzel entgegen. Dabei streiften sich kurz unsere Hände. Ein leichter Schauer fuhr mir über den Rücken.

Einige Sekunden standen wir einfach da und starrten uns an. Als ich mich wieder gefasst hatte, meinte ich, "Na dann, gute Nacht. Wir sehen uns morgen." Und ohne weitere Worte trennten wir uns.

Ich machte mich wieder auf den Weg zurück zum Gemeinschaftsraum. Die Fette Dame beschwerte sich noch eine Weile darüber, dass ich sie mitten in der Nacht weckte. Doch schließlich ließ sie mich durch.

Vorsichtig krabbelte ich durch das Loch. Es viel mir schwer mich in der Dunkelheit zurecht zu finden. Langsam ging ich ein paar Schritte.

Da hörte ich plötzlich ein Schnarchen von einem der Sessel. Als ich näher heran trat, erkannte ich Rons Gesicht.
Oh nein, ich hatte ihn total vergessen. Wir waren doch verabredet gewesen. Er musste den ganzen Abend hier gewartet haben.

Ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit. Aber ich wollte ihn jetzt nicht wecken. Ich musste mich morgen bei ihm entschuldigen.

So leise wie möglich schlich ich weiter zu den Schlafsälen. Allerdings konnte ich aufgrund der Dunkelheit kaum etwas erkennen. Ich stieß gegen einen Tisch. Mit lautem Gepolter stieß ich dabei etwas herunter.

"Hermine?", fragte eine verschlafene Stimme. Verdammt, der Lärm hatte Ron geweckt. Langsam drehte ich mich zu ihm um.

"Wo kommst du denn her?", fragte er und kam auf mich zu. "Ich ... also... ähm“, stammelte ich. "Ich dachte wir wären verabredet?" Seine Stimme würde etwas lauter. "Es tut mir leid Ron. Ich habe..." "Was hast du, Hermine? Wo hast du gesteckt?" So langsam wurde Ron ungehalten. "Weißt du, ich...", setzte ich erneut an. Doch er ließ mich nicht zu Wort kommen. "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Nichtmal zum Essen bist du erschienen."

"Ich musste etwas für mein Projekt besorgen", versuchte ich zu erklären. Ich zeigte ihm die Wurzel.
"Du warst wieder mit Malfoy zusammen, habe ich Recht?", fuhr Ron mich an. "Nun ja ich und Draco..." "Draco?" Er spie das Wort förmlich aus. "Seit wann nennst du ihn denn Draco?", fragte er entsetzt.

"Mensch Ron es ist doch nur ein Name. Da ist doch nichts dabei." "Nichts dabei? Hermine, hast du vergessen wer er ist? Ein mieses kleines Frettchen, das ist er."
Nun platzte mir aber der Kragen. "Ronald Weasley", schrie ich ihn an, "Die ganze Woche schon verhältst du dich wie ein totaler Idiot. Nur weil es dir nicht passt, dass Draco mein Projektpartner ist. Du wirst ohne Grund eifersüchtig. Dabei hast du gar kein Recht dazu. Du und ich sind nur Freunde. Und daran wird sich auch nichts ändern. Ich werde niemals etwas für dich empfinden. Hörst du, NIEMALS!"

Die Worte blieben in der Luft schweben. Ron wagte nichts mehr zu erwidern. Wütend stapfte ich zu meinem Schlafsaal.

Oben angekommen warf ich mich auf mein Bett. Alle anderen schliefen bereits. Ein Gefühl von Wut und Trauer überrollte mich. Mir lief eine einzelne Träne über die Wange. Ich hatte Ron nicht verletzen wollen. Aber manchmal trieb er mich echt in den Wahnsinn.

Ein Liebestrank mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt