12. Kapitel

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In der folgenden Woche hatten Draco und ich so gut wie keinen Kontakt mehr. In Zaubertränke saß ich wieder neben Harry und Ron. Und außerhalb des Unterrichts sahen wir uns nur selten.

Immer wenn wir aneinander vorbei liefen, spürte ich wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Und obwohl ich versucht hatte es mir auszureden, musste ich zugeben, dass Ginny Recht hatte. Ich mochte Draco, sogar sehr.

Mit Ron hatte ich mich inzwischen wieder vertragen. Doch die Stimmung zwischen uns war nach wie vor angespannt.

Dann bekamen wir endlich unsere Projektnoten. Snape teilte sie zum Ende der Stunde aus. Als er zu mir kam, musterte er mich einen Moment skeptisch. Dann legte er ohne einen Kommentar einen Zettel vor mich auf den Tisch.

Nervös las ich die Note: ein Ohnegleichen. Begeistert sah ich zu Draco. Mit einem Handzeichen signalisierte ich ihm ein 'O'. Auch er strahlte nun vor Freude.

Nach Stundenende wollte ich mit Harry und Ron zum Mittagessen gehen. Doch Snape hielt mich auf. "Mrs Granger, Mr Malfoy, ich möchte noch einen Moment mit Ihnen sprechen. Die anderen können gehen."

Ron sah mich misstrauisch an. Doch ich zuckte nur mit den Schultern. Als die anderen gegangen waren, kam Snape auf Draco und mich zu.

"Ich habe mir Ihre Tränke genau angesehen. Und Ihrer ist sehr stark, zu stark um genau zu sein." "Weißt meinen Sie mit zu stark, Professor?", fragte ich verwirrt.

"Damit meine ich, Mrs Granger, dass Sie beide einen äußerst gefährlichen Liebestrank gebraut haben. Nur wenige Tropfen reichen aus um eine Person gegen ihren Willen bis an ihr Lebensende bessen zu machen."

Draco und ich sahen uns aus dem Augenwinkel an. "Nun stellt sich mir die Frage, wie Sie an ein solches Rezept gelangt sind.", fuhr Snape fort.

Ich schluckte. Wir konnten ja nicht von dem Buch erzählen. Schließlich stammte es aus der verbotenen Abteilung.

"Professor", begann Draco, "Wir wissen nicht was wir falsch oder eher zu gut gemacht haben. Wir sind ganz normal dem Rezept aus unserem Schulbuch gefolgt."

"So so", meinte Snape ungläubig, "Sagten Sie nicht, dass Ihnen eine Zutat fehlt?" "Das ist richtig Professor", mischte ich mich nun mit ein, "uns fehlte ein Aschwindeninnen-Ei. Das wird offenbar der Fehler gewesen sein."

Nach langem Zögern meinte Snape schließlich, "Na schön, da ich Ihnen nichts anderes Nachweisen kann und ihr Trank trotzallem sehr gut ist, bleibt es bei dem Ohnegleichen. Sie können nun gehen."

Erleichtert atmete ich aus. Gemeinsam verließen wir das Zimmer. "Das ging ja gerade nochmal gut", meinte ich als wir außer Hörweite waren. "Du hast einen Lehrer belogen, Hermine", bemerkte Draco belustigt. "Tja manchmal ist das eben nötig", gab ich lachend zu.

Eine Weile standen wir einfach da und sahen uns an. Dann, aus einem Impuls heraus, zog ich Draco in eine Umarmung. Dieser war zunächst etwas überrascht. Doch dann legte auch er seine Arme um mich.

Noch nie hatte ich mich so wohl und geborgen gefühlt. Ich spürte wie mir mein Herz bis zum Hals klopfte.

Nach viel zu kurzer Zeit trennten wir uns wieder von einander. Draco nahm meine Hand und führte mich ein Stück in einen ungenutzten Gang.

Er umfasste meine Handgelenke und zog mich an sich ran. Mit seinen sturmgrauen Augen blickte er in meine. "Hermine", flüsterte er. Ich bekam eine Gänsehaut. "Ich liebe dich"

Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Meine Atemfrequenz erhöhte sich. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich.

Nun überbrückten wir auch den letzten Abstand zwischen uns. Ich spürte seine weichen Lippen auf meinen. Ein Kribbeln machte sich in mir breit.

Als wir uns wieder voneinander lösten, fragte Draco, "Hermine, willst du meine Freundin sein?"

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Bald kommt das letzte Kapitel. 🙊

Ein Liebestrank mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt