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Und dann höre und singe ich mein Lieblingslied und fühle mich stärker.
Dann weht der Wind meine Haare nach vorne und meine Hose schlakert herum.
Und dann nehme ich einen Stein und werfe ihn in Richtung Sonne, hinunter von dem Berg, auf dem ich stehe, in das hohe Gras, wo er versinkt.
Damit er versinkt und nicht ich, in meiner Trauer.
Und dann drehe ich mich gegen den Wind und tanze in meinen Sandalen auf den aufgeheizten Steinen.
Und mir ist warm.
Und ich fühle mich ein bisschen besser.
Und dann schreie ich, weil hier niemand zum enttäuschen ist und hoffe einfach, dass mich die Autofahrer auf der Stasse, die ca 300 m vor mir liegt, nicht sehen.
Vielleicht sind es auch mehr oder weniger Meter.
Ich kann nicht gut schätzen.
Entweder ich weiss es oder eben nicht.
Und dann weine ich vor Trauer.
Weil er tot ist.
Weil er nie zurückkommt.
Weil wahre Liebe kein Ende hat.
Weil der Tag schrecklich war.
Weil es so weh tut.
Weil er es nicht verdient hat.
Weil ich Schuld bin.
Und dann starre ich hinauf in die Baumkronen, die durch den Wind sanft hin und her schwanken und frage mich, warum ich hier bin und nicht dort und warum sie mir das angetan haben.
Und den Weg nach Hause renne ich.

Lg
Isa

PS: Und dann irgendwann, ja irgendwann komme ich mir lächerlich vor. Aber ich will nicht, dass das jemand weiss. Nichteinmal ich soll es wissen. Es zerstört mein Ich. Ich nehme nie wieder etwas mit.

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