misery [pausiert]

14

Ivana wartete wie versprochen pünktlich vor der Bäckerei, Nahe der Schule. Das hatten sie schließlich abgemacht und wartete deswegen geduldig, warm angekleidet und total aufgeregt. Der kühle Wind kam ihr entgegen und sie war froh, sich warm angezogen zu haben. Das glückliche Mädchen rieb sich die Hände und sah sich nach dem Älteren um. Doch sie konnte ihn in dem Gemenge der Straßen nicht ausmachen. 

Eine kurze Zeit später fing es erstaunlicherweise an zu regnen, weswegen sich die blondhaarige in die kleine und komfortable Stube setzte. Nun wurde sie ungeduldig und sah auf ihr Handy.

Keine Nachricht.

Ivana war nicht sicher, ob sie ihm schreiben sollte oder nicht. Am Ende würde sie nur nervig rüber kommen und das war das letzte, was sie wollte. 

Also sah sie immer wieder auf ihr Handy und weitere zehn Minuten vergingen, doch für die 16-jährige waren es wie Jahre. Ihr Blick glitt immer wieder aus dem Fenster, in die von Regen benässte Stadt, mit vereinzelten Meschen.

Doch kein Kyle.

Ivana fühlte sich immer unwohler und ihre Hoffnung verschwamm, dass ihr neuer Freund noch kommen würde. 

"Möchten sie etwas haben, denn wenn nicht, müssen sie leider gehen?", unterbrach eine freundliche Stimme Ivanas intensiven Gedanken, welche nun ihren Blick vom Fenster abwandt und zu der relativ jungen Kellnerin hochblickte. Diese bemerkte sofort die Trauer und die Enttäuschung ihres Gastes, denn sie war wie ein offenes Buch zu lesen. 

"Ich bringe ihnen eine heiße Schokolade."

Hieß es, ehe Ivana wieder alleine war.