"Und wohin fahren wir jetzt?", fragte ich neugierig. Manus Antwort kam postwendend: "Magst du dich nicht mal überraschen lassen?" "Manchmal mag ich Überraschungen, manchmal nicht..." "Und heute, magst du sie nicht?" Ich schüttelte den Kopf, woraufhin er geschlagen meinte: "Na gut, wir fahren zu mir nach Hause." Jetzt war ich baff, damit hätte ich nicht gerechnet... "Das ist doch ok für dich, oder?" Manu schien auf einmal so schüchtern. Ich lächelte beruhigend: "Na klar." Jetzt war also der Moment gekommen... Manu und ich, das erste Mal, komplett alleine, bei sich zuhause. Um meine Gedanken im Kopf etwas zu ordnen, beobachtete ich die vorbeiziehende Landschaft. Dass ich Manuel mochte, war ja augenscheinlich. Dass ich für ihn bereits einige Gefühle hegte, erklärte mein schneller pochendes Herz. Mein kribbelnder Magen, sobald er in meiner Nähe war. Eine Nervosität, die mich überkam, sobald er mit mir sprach. Seit ich denken konnte, hatte ich solche Gefühle noch nie zuvor erlebt. Nicht mit Harry, meinem ersten Freund in der 9. Klasse, und auch nicht mit Noah, mit dem ich bis letztes Jahr vier Jahre lang zusammen war. Vielleicht war Manuel ja tatsächlich dieser "Eine", der für mich auf diesem Planeten bestimmt war. Jedenfalls würde ich mich heute und auch die kommenden Tage auf alles einlassen, was auf mich zukommen würde. Ich hatte da so eine gewisse Vorahnung... Mit mir im Klaren, wie ich zu dem Mann neben mir nun stand, blickte ich ihn eine Weile von der Seite an. Ja, er könnte es tatsächlich sein...
Nach einer guten Stunde Fahrt parkte Manu sein Auto vor seinem Haus, das an einem Hang mit einem fantastischen Blick über den Tegernsee lag. Er hatte die Haustür aufgesperrt und deutete mir dann an: "Hereinspaziert!" Dass Manu mich nicht dafür auslachte, wie ich mit offenem Mund sein Wohnzimmer und die Küche bestaunte, rechnete ich ihm hoch an. "Gefällts dir?" Sprachlos nickte ich einfach nur. "Freut mich." In seinen Worten schwang ein gewisser Unterton mit, fast so, als wollte er damit andeuten, dass wir zusammen... Nein, das konnte er nicht so meinen, wir waren ja noch nicht mal... Kein Wunder, dass ich keine zusammenhängenden Sätze zustande brachte, wenn er mir so eingehend in die Augen blickte. Plötzlich fiel mein Blick auf etwas hinter Manu. Ohne ihn zu fragen, ob das überhaupt in Ordnung ginge, erklimm ich die Treppen. Immer noch langsam aufgrund meiner bescheuerten Schiene, aber dennoch entschlossen. "Leonie, wo willst du hin?" Thomas und Phillip hatten mir erzählt, dass Manu eine einmalige Dachterrasse besaß. Und die wollte ich jetzt mit eigenen Augen sehen... Erst als die Treppe endete und ich vor einer Tür stand, blickte ich mich nach ihm um. "Du hast doch hoffentlich nichts dagegen..." "Du weißt, ich könnte dir keinen Wunsch ausschlagen..." Triumphierend zwinkerte ich ihm zu und öffnete dann gespannt die Tür. Wieder verschlug es mir allein aufgrund der Aussicht auf den See die Sprache. "Du hast einen Infinity Pool auf deiner Dachterrasse?!" "Mmh, ja...", druckste er ein wenig herum, "das war meiner Ex besonders wichtig..." Mh, welche Ex das wohl war? "Du weißt, dass das ziemlich genial von ihr war?" "Und ziemlich kostspielig...", murmelte er leise, doch ich hörte ihn dennoch und gab ihm dafür einen Klaps. Ich sah mich weiter um und entdeckte noch eine Bar plus großem Grill, davor einen großen Esstisch und weiter hinten eine gemütliche Sitzgruppe mit Sitzkissen, Hängematten und einer großen Feuerschale. Unwillkürlich sah ich uns beide hier gemütliche Sommerabende mit unseren Freunden am Lagerfeuer verbringen... "Das hier ist sooo cool!" Mit ausgestreckten Armen drehte ich mich ein paar Mal um die eigene Achse. Als ich stoppte, sah ich, wie Manu mich verträumt anblickte und mit einem entschlossenen Ausdruck in den Augen auf mich zukam. "Leo, ich... Ich will..." Ich senkte den Blick und wurde rot. Woher zum Teufel wusste ich denn nun, was jetzt wohl kommen würde... Er nahm mein Kinn und zwang mich somit, ihm in die Augen zu schauen. Ich versank in ihnen und musste unwillkürlich ebenfalls lächeln. Das schien er als Bestätigung zu nehmen, denn er senkte seinen Kopf, schloss seine Augen und kam mir immer näher. Da er nicht wusste, was ich eigentlich vorhatte, war es ein Leichtes ihn einfach nach hinten zu schubsen und mit einem lauten Platsch landete er im Pool. Sobald er prustend wieder auftauchte und mich überrascht anstarrte, zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus und sprang zu ihm.
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Unser eigener Stern des Südens
FanfictionLeonie sitzt im Krankenhaus und realisiert, dass ihre Welt in Trümmern liegt. Sie würde wahrscheinlich nie wieder Handball spielen können. Doch das war ihre Lieblingssportart, ihr Ein und Alles, ihre Leidenschaft. Zur Erklärung: Ihr Knie war im Eim...