Nayra ( Harmione 2)

Das Date ( mit Calvin)

Es war schwierig für Nayra, sich von ihrer geliebten Familie zu verabschieden. Sie umarmte Hermine, die gestern zusammen mit Eytelia aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ihrer kleinen Halbschwester Eytelia streichelte sie kurz über die Wange: " Wir sehen uns bald wieder, mein süßes Halbschwesterchen", murmelte sie ihr noch zu, bevor Harry die Autotür öffnete und sie bat, alle einzusteigen. Auch James Sirius konnte sich nur schwer von seiner kleinen Halbschwester trennen, denn sie war dem kleinen Jungen wirklich ans Herz gewachsen.

Dass sie eine zusätzliche Zehe an jedem Fuß besaß, schien ihn überhaupt nicht zu stören, und auch Hermine und Harry schienen es nicht wichtig zu finden, wie viele Zehen Eytelia besaß. Und auch Nayra schloss sich der Meinung der anderen an. Ihr war nicht wichtig, wie viele Fußglieder Eytelia besaß, solange sie sich immer treu blieb und keinen Ärger machte. Bei dem Gedanken musste Nayra grinsen, da sie wusste, dass die Einhaltung der zweiten Regel so gut wie unerfüllbar war.

Außerdem ließ sie noch eine andere Sache grinsen. Sie hatte von Calvin eine Eule bekommen, in der er schrieb, dass er sich freute, sie wieder in Hogwarts zu sehen und dass er sich schon auf ihre Verabredung freute. Ein richtiges Date hatte Nayra noch nie gehabt, sie hatte nur einmal an Weihnachten  in der dritten Klasse einen Fünftklässler , der zufällig an ihr vorbeigegangen war, unter dem Mistelzweig geküsst. Wieso der dort aufgetaucht war, wusste sie bis heute nicht. Wahrscheinlich waren es Nargel gewesen, dachte Nayra. Die machten sich schließlich aus allem einen Spaß, vor allem natürlich, völlig Fremde einander küssen zu lassen.

In Hogwarts angekommen, wurde sie sogleich von einer begeisterten Mädchenclique empfangen, die sich freute, dass sie wieder da war. Am allermeisten freute sich allerdings Nayras zweitbeste Freundin hinter Ryan, Jasmine, dass sie wieder da. Sie fiel ihr freudig lächelnd um den Hals, und als Nayra ihr ins Ohr flüsterte, sie müssten reden, blitzte in ihren Augen sofort Neugier auf.

Sobald sie alleine in ihrem Schlafzimmer waren, erzählte Nayra Jasmine jedes einzelne Detail ihres Treffens mit Calvin. Nayra glaubte, Jasmines Gesicht entgleisen zu sehen, doch sie fing sich so schnell wieder, dass es vielleicht auch nur Einbildung war. Zumindest ließ sie sich nichts anmerken und fragte: " Und, wann trefft ihr euch?" " Morgen um 5 auf ein Butterbier im drei Besen", antwortete Nayra. Sie und Calvin hatten einander heute Morgen noch einige Eulen geschickt und schließlich den festen Zeitpunkt ausgemacht.

" O, wie aufregend!", quietschte sie, und klang selbst ziemlich aufgeregt. Es war doch nur ein Date. Na gut, Nayra hatte noch nie ein richtiges Date gehabt, aber war das deswegen ein Grund, aufgeregt zu sein? So hässlich war sie schließlich auch nicht, oder? Sie beschloss, Jasmine die Freude nicht zu verderben und lächelte, so breit sie konnte. " Und was habt ihr dann noch so vor?", fragte Jasmine neugierig, und in ihrer Stimme schwang eindeutig ein zweideutiger Klang mit. " Jasmine", rief sie empört und schmiss ein Kissen nach ihr. " Schon gut, schon gut!", lachte diese und duckte sich breit grinsend. " Es wird sonst nichts passieren, Jasmine. Wir werden nur zusammen was trinken gehen, okay?" Inzwischen war Nayra diese Situation wirklich unangenehm geworden, schließlich hatte sie etwas in der Art noch nie mit anderen Mädchen oder mit Ryan besprochen. 

Verhext! Schon wieder dachte sie an Ryan! Wieso nur? Weil er ihr bester Freund gewesen war, natürlich! Inzwischen tat es ihr wirklich leid, dass sie ihn so angeschrien hatte, schließlich konnte er nichts für seine Gefühle! Doch gleichzeitig meldete sich in Nayras Kopf die bösartige Stimme: " Aber er wird immer in dich verliebt bleiben, und das Risiko möchtest du doch sicher nicht eingehen, oder, Schatz?" Es war zum Heulen! In Gedanken verscheuchte Nayra die guten und bösen Gedanken aus ihrem Kopf und beschloss, bis nach dem Date mit Calvin zu warten. Es kam darauf an, ob er recht behalten würde, auch wenn sie sich sicher war, dass er Unrecht hatte.