Nayra ( Harmione 2)

Abby

" Auch wenn du nicht gerade gut auf uns zu sprechen bist, schreibst du uns hoffentlich mal, oder?", bat ihre " Mutter" Elisa sie, und sah aus, als würde sie ein zweites Mal in Tränen ausbrechen. Das war sie nämlich schon vorhin, als Nayra die Potters begrüßte, die sie in der letzten Zeit ziemlich oft besucht hatte. 

Hermines Bauch war inzwischen derart angeschwollen, dass es James Sirius, ihrem zugegebenermaßen ziemlich süßen Sohn mit schwarzen Haaren und grünen Augen, der dasselbe Talent wie sein Vater hatte, sich in Schwierigkeiten zu bringen, fast peinlich war, mit ihr gesehen zu werden. Ständig wurden sie von den Muggeln angestarrt und die Leute zeigten auf sie. Doch nicht nur die Menschen um sie herum zeigten brennendes Interesse an Harry und Hermine, auch Zauberer starrten sie verblüfft an. Wieso nur? 

Nayra war es auch ein wenig unangenehm gewesen, dass sie Hermine nicht einmal mehr richtig umarmen konnte, weil ihre Arme nicht mehr um ihren Bauch passten. Es hatte wahrscheinlich ziemlich seltsam ausgesehen. Wie sie versuchte, eine Schwangere zu umarmen. 

" Wenn du möchtest, kannst du uns schreiben", hatte Hermine ihr zugeflüstert, als sie sie kurz an sich gedrückt hatte. "Und in den Weihnachtsferien kannst du gerne zu uns kommen und das Kind anschauen! Hoffentlich überlebe ich bis dahin noch! Du siehst ja, dass ich wie eine Ente watschele! Aber so ging es mir vor deiner Geburt auch!", fügte sie noch hinzu. Unwillkürlich musste sie grinsen.  " Ja, das würde ich liebend gerne. Ich überlege es mir", gab sie zurück. Innerlich sagte sie allerdings bereits zu. 

" Vielleicht", antwortete sie nun gedehnt ihren Eltern. Sie konnte ihnen einfach noch nicht verzeihen, was diese getan hatten. Vielleicht wollten sie es ihr sagen, das war möglich. Aber sie hatten es nicht getan, und das war das Wichtigere. Hätten sie es ihr früher gesagt, hätte sie es vielleicht besser verarbeiten können. 

" Na komm, James Sirius. Suchen wir uns zusammen ein Abteil. Dann können wir uns besser kennenlernen.", sagte sie an ihren Halbbruder gewandt. " Ja, das wäre toll. Ich gehe nochmal kurz Dad umarmen", sagte er. Er umarmte seinen Vater und seine Mutter noch einmal fest und als sie ihm für einen winzigen Augenblick in die Augen sehen konnte, erkannte sie, dass Furcht in ihnen stand. " Du brauchst keine Angst zu haben. Wenn du willst, erzähle ich dir alles über Hogwarts, damit du danach vor deinen neuen Freunden angeben kannst." " Au ja. Das wäre toll. Aber was ist, wenn ich keine Freunde finde? Oder wenn sie meinen Namen nicht aufrufen? Und was ist mit dem verbotenen Wald?" Sie lachte. " Nun komm erst mal mit. Sonst sind noch alle Abteile besetzt und wir müssen uns zu Fremden setzen" Er stimmte in ihr Lachen ein und zusammen betraten sie den Zug. 

Sie hatten Glück und fanden recht schnell ein leeres Abteil, in das sie sich setzten. Nayra beugte sich interessiert vor. "Ich hatte damals eine Menge Fragen über Hogwarts. Schieß einfach los." James Sirius überlegte kurz, dann fragte er: " Muss man wirklich gegen einen Troll kämpfen bei der Auswahl? Und gibt es wirklich Hippogreife da? Und wer genau ist Hagrid? Gibt es am See wirklich Riesenkraken?" " Ganz schön viele Fragen", lachte Nayra. " Aber ich werde sie dir beantworten" 

Sie verbrachten die nächsten Stunden lachend, während Nayra erzählte und erzählte und James Sirius gebannt zuhörte und alle Informationen wie ein Schwamm in sich aufsog. 

Nayra sah auf ihre Armbanduhr und war geschockt, wie schnell die Zeit vergangen war. Eben waren sie in den Zug gestiegen, und jetzt waren fünf Stunden wie im Flug vergangen. Sie stiegen aus dem Zug und gingen auf den Bahnsteig. " Erstklässler zu mir! Erstklässler zu mir!", hörte sie da schon die wohlbekannte Stimme Hagrids, der auch sie damals nach Hogwarts begleitet hatte. " Na komm schon, Kleiner. Ich bin die Erste, die klatscht, wenn du ausgewählt wirst. Versprochen.",  versprach sie ihm. " Und nächstes Jahr kannst du dann mit mir in der Kutsche fahren" Sie konnte es nicht leugnen, sie hatte nicht gedacht, dass sie sich jemals so gut mit ihrem Halbbruder verstehen würde. Aber er war einfach so süß und so neugierig....!