Die Potter-Familie

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Nayra stand im Büro der Schulleiterin Professor McGonegall. Die streng aussehende Hexe beugte sich gerade über den Brief von Harry und Hermine, den sie ihr gegeben hatte. 

" Und, genehmigen Sie es, dass ich zu den Potters reise?" Die Schulleiterin sah auf und musterte sie lange. " Wie lange planen Sie denn, zu ihren Eltern zu reisen, Nayra?", fragte sie. " Nur ein paar Tage, wenn das möglich ist. Ich möchte wirklich gerne vorbei sein, wenn Harry und Hermine ihr Kind bekommen." McGonegall dachte kurz nach und sagte dann: " Nun gut, ich genehmige es. Wenn Sie möchten, können Sie schon morgen abreisen, Nayra. Vier Tage?" " In Ordnung. Vielen Dank, Professor McGongeall", bedankte Nayra sich. 

" Nayra! Wie schön, dich zu sehen", rief Hermine mit ihrem riesenhaft angeschwollenen Bauch, dass Nayra Angst hatte, ihre Fruchtblase könnte gleich platzen, und zog sie in ihre ausgebreiteten Arme. Als sie sie losließ, sagte Hermine: " Ich freue mich so, dass du da bist, meine Tochter!Bei Merlin! Ich bin wirklich bereit, dieses Kind zu bekommen. Ich habe das Gefühl, es könnte jeden Augenblick so weit sein! Allerdings sagt mein Arzt, dass es wahrscheinlich noch ein bis zwei Tage dauert!'" Harry, der neben ihr stand, legte den Arm um sie. " Du siehst toll aus, Hermine, Schatz!" und gab ihr einen  Kuss auf die Wange. Irgendwie war es Nayra unangenehm, ihre richtigen Eltern so eng zu sehen."

Hermine kicherte. " Danke, Schatz. Aber komm du erst mal in meine Situation! Sei erstmal so schwer!" " Mit Glück..", grinsend sah er sie an .. " Werde ich das wahrscheinlich nie erleben.." Alle lachten. " Sei froh, wirklich! Wirklich, wenn ihr Männer die Kinder bekommen würdet, dann wäre die Welt ohnehin unterbevölkert!" Erneutes Lachen, während Hermine Harry leicht auf den Arm schlug. " Na ja, ich liebe Dich auch, Harry. Und jetzt genug von dem Süßholz-Geraspel, lasst uns reingehen, ich muss mich hinsetzen!", ließ sich Hermine verlauten. Das löste allgemeine Heiterkeit aus, während sie gemeinsam ins Haus gingen. 

Der Abend verlief noch ziemlich lustig, auch wenn Hermines Fruchtblase zu ihrer eigenen Enttäuschung nicht platzte und sie ständig an Ben denken musste. Irgendwas an ihm war ihr - nun ja- komisch vorgekommen. Fast, als hätte er etwas zu verbergen. Vielleicht bildete sie sich das aber auch ein. Wenn man lange genug über irgendetwas nachdachte, konnte doch sogar eine Tüte Milch einen misstrauisch machen, oder? Nayra war verwirrt, irgendwie setzte ihr die  Sache ganz schön zu. 

Wohl wissend, dass sie mit ihrem plötzlichen Aufbruch die gute Stimmung vielleicht vermiesen würde, stand sie mit einem Ruck auf und sagte: " Tut mir Leid, Leute! Aber ich bin ziemlich müde von der langen Reise und würde mich gerne hinlegen. Hermine, die gerade an ihrem Wasserglas genippt hatte, sah etwas aus der Ruhe gebracht auf. " Du möchtest schon ins Bett, Nayra? Es ist doch erst acht Uhr!" " Ja, ich bin wirklich sehr müde. Gute Nacht!", sagte sie und öffnete die Tür, wo sich eine ganze neue, unbekannte Wohnung ausbreitete. Ach du Merlin! Das hatte sie ja ganz vergessen - Sie kannte sich hier ja kein bisschen aus! Sie öffnete die Tür erneut und fragte kleinlaut in die Runde: " Ähm... Könnte mir jemand mein Bett zeigen?" 

Sofort sprang Harry auf, vor allem wohl, um Hermine abzuhalten, die schon hilfsbereit aufgesprungen war. Nun gut, springen war zuviel gesagt. Sie hievte sich eher sehr langsam nach oben. " Hermine! Du brauchst Ruhe! Ich mach' das" Leise murmelte er " Verrücktes Hexenzimmer", aber Nayra fand, es klang gar nicht sauer, sondern eher zärtlich. Für sie war es immer noch merkwürdig, zu sehen, wie liebevoll ihre wahren Eltern miteinander umgingen.

" Komm mit, Nayra", lächelte Harry und legte ihr eine warme Hand auf die Schulter. Nayra durchflutete ein kribbeliges Gefühl, das nichts mit Verliebtheit zu tun hatte. Das wusste sie sicher. Es hatte etwas mit Geborgenheit und der Wärme des Willkommen - Seins zu tun. Es war im Übrigen ein sehr schönes Gefühl. Kurz dachte sie im Hinterkopf an ihren wirklichen Vater, der sie offenbar nicht liebte und sich nicht einmal die Mühe machte, sie zu suchen. Doch dieser Gedanke währte nur sehr kurz in ihrem Gehirn. Inzwischen waren sie und Harry vor einer dunkelbraun gestrichenen Holztüre angekommen, auf die mit schwarzen Pinselstrichen merkwürdige Zeichen eingeschrieben worden waren. " Was sind das für Zeichen?", fragte sie Harry. 

" Das sind Runen, die deine Mutter extra für dich auf diese Tür geschrieben hat. Sie stehen für Glück, Schönheit und Lebensfreude. Und scheinbar müssen sie gewirkt haben.", lachte er. Nayra fühlte, wie sie rot wurde und sie nicht wusste, was sie antworten sollte. Sie beschloss, lediglich abzuwinken. Einen Augenblick herrschte peinliches Schweigen, dann fasste sich Harry scheinbar und meinte: " Et, Voilá! Das ist dein Zimmer!"

 Nayra warf einen Blick hinein und war sofort überwältigt von dem, was sie sah. Das Zimmer war hellblau gestrichen, und in der Mitte des Raumes befand sich ein großes Fenster, von dem aus man die schöne Aussicht auf viel Grün genießen konnte. Die Einrichtung bestand aus einem hellgrauen Schreibtisch, auf dem einige leere Blätter lagen, einem kleinen Kleiderschrank mit drei Türen, der ebenfalls hellblau war, und einem Doppelbett, das sie am liebsten sofort ausprobieren wollte. Es sah wirklich sehr bequem aus. " Es ist wirklich wunderschön!", hauchte sie. " Danke, aber ehrlich gesagt hat Hermine es für dich gestaltet. Sie fand, die Farben passten als Baby zu dir. Keinen Ahnung, wie sie das erkannt hat." " Trotzdem: Vielen Dank", sagte sie, ganz ergriffen, und fiel Harry vor Freude um den Hals. Dieser umarmte sie zurück, und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Komisch, ihre Adoptiv-Eltern hatten so etwas noch nie mit ihr gemacht. Nun ja, etwas anderes konnte man von ihrem Vater ja auch nicht erwarten. 

" Geh am besten schnell schlafen, ich weiß noch, dass ich von der Fahrt nach Hogwarts auch immer sehr müde war." Nayra war sich sicher, seinen Mund ein wenig zucken zu sehen, als er sich umdrehte und wieder nach unten ging. Was dachte er denn, was sie hier oben anstellte? Mal wieder spürte sie Hitze in sich aufwallen, doch diesmal war es egal, da sie ohnehin niemand sehen konnte. 

Zwei Stunden später: 

Nayra lag tatsächlich schon im Bett und las noch ein wenig in ihrer Geschichte der Zauberei, sie musste die ersten vier Kapitel im Auftrag von Professor Binns lesen, als es zaghaft an ihrer Tür klopfte. Die junge Zauberin legte das Buch beiseite und rief: " Ja?" Die Tür öffnete sich, es fiel ein Strahl hellen Lichts in das dunkle Zimmer, weshalb Nayra die Augen zukneifen musste. Hermine schob sich mit ihrem runden Kugelbauch zu ihr herein. " Störe ich gerade?", erkundigte sie sich leise. " Nein, überhaupt nicht", gab sie zurück. Sie hatte gerne Gesellschaft von ihrer wahren Mutter, wenn sie auch noch nicht so lange von ihr wusste. " Was gibt's?" "  Eigentlich nichts Besonderes. Ich wollte nur 'mal etwas über diesen Calvin reden. Hast du dich jetzt entschieden, ob du mit ihm ausgehst?" " Ich weiß nicht. Ich meine, ich kenne ihn doch gar nicht richtig." " Wer weiß, wie gut du ihn kennenlernst? Vielleicht verliebst du dich ja in ihn. In deinen Vater hab' ich mich schließlich auch nicht sofort verliebt, Süße. Das hat gedauert, aber es hat sich gelohnt, denn ich werde bald drei tolle Kinder haben." Sie lächelte. 

" Ja, ich freue mich auch so für dich, Hermine, wirklich! Du bist so ein toller Mensch, du verdienst das einfach, Harry zu haben und diese tollen Kinder wie James Sirius zu haben", versicherte sie ihr. Und es war die reine Wahrheit. " Danke, dass du das sagst, Nayra. Das bedeutet mir viel, und ich hoffe, das weißt du." " Na klar", sagte sie liebevoll. Sie umarmten sich, wobei Hermines Bauch mal wieder im Weg war. " Aber beim Merlin, dieses Kind sollte sich tatsächlich mal einen Weg in die Welt bahnen", rief Nayra. Irgendwie hatte ihre Hand auf Hermines Bauch gefunden. 

Und da war es. Eine winzige Erhebung. Ein kleiner Tritt. " O mein Merlin! Es hat mich getreten! Das Baby hat mich getreten!", rief sie, bemüht, leise zu sein. Leider funktionierte es nicht so ganz. Einen Moment später stand Harry mit vom Schlaf noch zerzausteren Haaren in ihrem Zimmer und murmelte verschlafen: " Was ist hier los? "  Dann entdeckte er seine Frau neben Nayra. " Ach, hier bist du, Hermine, Schatz. Ich dachte, du wärst noch unten. Du solltest dich jetzt aber wirklich schlafen legen, unser Baby könnte jeden Augenblick zur Welt kommen und du brauchst deine Kraft." " Gut, in Ordnung", gab Hermine klein bei und verdrehte kurz im Spaß die Augen. Nayra musste grinsen. 

Hey, Leute! 

Votes und ein paar Kommis wären schön! Ich mach's heute mal kurz!

Eure Alina Sommer 

Nayra ( Harmione 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt