Luukas P.o.V
"Luukas! Aufstehen!" rief mein Vater von unten. Widerwillig schälte ich mich aus meine Decke und stand auf. Eine halbe Stunde später stand ich fertig gesduscht und gestylt im Flur. Ich hatte eine schwarze Skinny Jeans und ein schwarzes Top an. Wir hatten Hochsommer, daher hatte ich meine Skinny Jeans am Vortag halbiert. "Musste das sein, Luukas?" fragte mich mein Vater mit skeptischen Blick auf meine Hose. "Es ist heiß draußen." antwortete ich, schulterte meine Schultasche und machte mich auf den Weg zur Schule. Montag, letzte Schulwoche vor den Sommerferien. Letzte Woche der Mittelstufe. Nach den Sommerferien würde für mich die Oberstufe beginnnen.
Vor der Schule erblickte ich gleich Elias und Niilo, meine besten Freunde. Mit Handschlag begrüßten sie mich und gaben mir eine Zigarette. Ich nahm sie dankend an, zündete sie an und nahm die ersten Züge. Wir waren die beliebteste Gang der Schule. Jeder wollte bei uns sein. Jeder wollte mit uns abhängen, doch wir ließ niemanden zu uns. Von weitem sahen wir Niilos Freundin Emma. Auch sie wurde begrüßt und dann verschwanden sie beiden. Elias hatte ebenfalls eine Freundin, Maria, doch sie ging nicht auf unsere Schule. "Gehen wir rein?" fragte er. Ich nickte. Zu zweit betraten wir den Klassenraum. Sofort wurden alle still. Wir waren zu spät. Das waren wir eigentlich immer. "Habt ihr mal auf die Uhr gesehen?" fragte unser Klassenlehrer Herr Kiklo, wir nannten ihn auch gerne Klo, tadelnd. "Hab meine verloren." antwortete ich lässig. Die Klasse lachte. Niilo sagte dasselbe. Wir ließen uns auf unsere Plätze in der letzten Reihe sinken.
Ich glaube wir hatten Mathe, da klopfte es an der Tür. "Herein." kam es aus der Klasse. Die Tür wurde geöffnet und ein Junge kam herein. An seinen Klamotten konnte ich sofort erkennen, dass er ein Emo war. Triste Haltung, leerer Blick. Typisch diese Depri Typen. So einer fehlte uns gerade noch. Frau Trolita, unsere Mathelehrerin, wies ihn an sich neben mich zu setzten. "Ich brauch aber keinen Typen, der wie ein Penner aussieht neben mir." ätzte ich. Die Klasse lachte und ich lehnte mich mit einem zufriedenen Grinsen zurück. "Die Augenringe sind das Geheimnis." konterte der Typ. Auch hier lachte die Klasse. "Der ist so alt, das sagt sogar mein Vater immer." gab ich lässig zurück. Er sagte das wirklich immer. "Dann ist dein Vater wohl auch so ein Penner wie du." antwortete der Emotyp ohne mit der Wimper zu zucken. "Na du scheinst ja Bescheid zu wissen wie so ein Penner auszusehen hat. Und du scheinst meinen Vater ja zu kennen." grinste ich. Von so einer Bohnenstange ließ ich mich doch nicht fertigmachen. Meinen Vater kannte zwar jeder, aber das wusste der Typ ja nicht. "Luukas Tapio Haber! Eintrag ins Klassenbuch!" sagte die Trolita streng. "Und die Bohnenstange hier nicht, oder wie?" fragte ich und grinste noch immer. Die Lehrerin sagte bloß: "Setz dich bitte Julius. Und jetzt ist Ruhe dahinten!" Julius hieß er also. "Ja komm Caeser, ich beiße auch nur bei schwarzhaarigen Bohnenstangen." flüsterte ich listig. Julius grinste mich nur desinteressiert an und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Die restliche Stunde verbrachten Elias, Niilo und ich damit Julius mit Papierkugeln abzuwerfen. Das ist zwar eigentlich ziemlich kindisch, aber ich hatte keine Lust auf einen weiteren Eintrag.
Nach der Schule verfolgten wir Julius. Niilo baute sich vor ihm auf und Elias rief: "Na Caeser? In den Schminktopf gefallen oder wie?" "Nein, aber du in den Farbtopf." Julius lachte Elias aus. Er hatte seine schwarzen Haare zu einem Undercut gestylt und nach oben gegelt. Vorne hatte er ein paar blaue Stränen. "Hör zu du möchtegern Gangster, mach hier nicht einen auf Obermacker. Du wirst hier nie an die Spitze kommen, also leg dich lieber nicht mit uns an und geh von der Brücke springen." konterte Elias. Sofort verdunkelte sich mein Blick. Jetzt nicht ausrasten, Luukas, nur nicht ausrasten.
Den Bus hatten wir verpasst, also rief ich kurzentschlossen meinen Vater an, ob er mich holen könnte. "Ich bin in der Schweiz auf Tour. Hab ich dir das heute morgen nicht gesagt?" fragte er. "Nein hast du nicht." "Na dann weißt du es jetzt. Ich bin in einem Monat wieder da." sagte er noch, verabschiedete sich und legte auf. "Und? Kommt dein Alter uns mit seinem fetten Sportwagen holen?" fragte Niilo. Unsere Klasse wusste über meinen Vater Bescheid und Niilo war ein großer Fan von dem orangen Lamborgini mit schwarzen Streifen meines Vaters. "Nein. Er ist auf Tour und kommt erst in einem Monat wieder." antwortete ich. "Und deine Mutter?" warf Julius ein. Ich warf ihm einen bitterbösen Blick zu, sodass er sich sofort abwandte. Niilo und Elias wusste zwar, dass meine Mutter tot war, aber ich hatte ihnen erzählt sie wäre an Krebs gestorben. "Ey weißt du was das heißt?" rief Elias in die Runde. "Party!" schrien wir im Chor. "Samstagabend um acht bei mir. Ich bring euch morgen Einladungen mit. Ihr wisst ja wer alles eingeladen wird." wies ich meine zwei besten Freunde an und sie verabschiedeten sich. "Wartest du auch auf den nächsten Bus?" wandte ich mich fragend an Julius. "Ja. Ich warte auf meine kleine Schwester. Die ist ein Jahr jünger als ich und hat eine Stunde länger. Die müsste jeden Moment kommen." antwortete Julius. Ich nickte und sah mich nach allen Seiten um. Plötzlich sah ich ein Mädchen. Ein Emo Mädchen, aber mega heiß. Sie hatte schwarze Haare und braune Augen. Ihre gebräunten Beine steckten in schwarzen Hotpants und obenrum trug sie ein, ebenfalls schwarzes, Bauchfreies Top. Ihr Nabelpiercing glänzte in der Sonne. Sie lief genau auf uns zu und fiel Julius um den Hals. "Das ist meine Schwester Amanda. Amanda, dieser Idiot heißt Luukas. Glaub ich zumindest." stellte Julius uns einander vor. Lässig gab ich ihr die Hand und sagte: "Hi". Sie sagte ebenfalls: "Hi." "Wieso bist du eigentlich in unsere Klasse gekommen?" fragte ich Julius. "Wir sind gestern hergezogen. Drüben in diesem Reichenviertel. Gibt ja nur eins. Hausnummer 4. Unsere Eltern sind Anwälte und verdienen ganz gut." erklärte Amanda. Ich nickte. "Ich wohn da auch. Mein Vater verdient auch ganz gut. Ich wohne in Haus Nummer fünf." grinste ich. Als wir im Bus saßen, stöpselte Amanda sich einen Kopfhörer in ein Ohr. "Was hörst du?" fragte ich. "Osmo Ikonen. Er ist mein absoluter Lieblingssänger." schwärmte sie. "Ja der ist nicht schlecht." gab ich zu. "Und was hörst du so am liebsten?" fragte Amanda. "Linkin Park." antwortete ich sofort. Ich hatte alle CDs und war schon auf vielen Konzerten gewesen. Sogar ein Treffen war mir durch meinen Vater ermöglicht worden. "Ja die sind auch nicht schlecht." schmunzelte Amanda. Wir unterhielten uns noch eine Weile über Helsinki, was es hier so zu sehen gab. Smalltalk eben. Die Geschwister waren schließlich vor kurzem erst hergezogen.
Als wir ein paar Stationen weiter ausstiegen, liefen wir zu dritt Richtung Zuhause. Vor unserem Haus sah ich jemanden und als ich näher kam, konnte ich ihn als Osmo identifizieren. "Osmo? Was machst du denn hier? Haben die anderen dich vergessen?" lachte ich. "Haha sehr witzig." knurrte er und stand auf. Amanda sah sich zu ihm um und war kurz davor zu kreischen. Mädchen. Ich ignorierte sie und ging auf Osmo zu: "Wieso bist du nicht mit den anderen auf Tour?" "Jukka übernimmt diese kleine Tour. Samu meinte ich solle auf dich aufpassen." murrte er. "Und du machst das jetzt echt? Kann meine Vater mir nicht mal einen Monat Sturmfrei gönnen?" fragte ich. "Luukas." grinste Osmo. "Ja was denn? Ich wollte Samstag Party machen. Aber Dad muss davon ja nichts mitbekommen, oder?" ich zwinktere ihm zu. Er grinste und zwinkerte ebenfalls. Dann verriet ich ihm, dass Amanda ein Fan war und verabschiedete mich von den Geschwistern.
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Hurtsville || A Sunrise Avenue FanFic
Fanfiction"Verpiss dich! Kein Bock auf dich, du bist nicht mein Vater!" _____ Copyright reserved 2015-2017 by nothingbuttheworst