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Luukas P.o.V

"Komm, lass das!" brach mein Vater die Stille. "Mach es besser." gab ich nur zurück. "Ich bin erwachsen und hab selbst die Verantwortung. Du nicht. Und jetzt leg die scheiß Kippe weg!" schrie er mich an. Grummelnd tat ich was er von mir verlangt hatte und drückte die Zigarette aus. Als ob er auch nur ein Stück besser wäre als ich.

Ich starrte in die Ferne und ließ mich von der Sonne bescheinen. Der Asphalt rauchte und man sah, dass er sehr frisch war. Vor ein paar Tagen wurde diese Straße erneuert. Wir hatten immerzu einen Umweg laufen müssen und waren froh, als die Bauarbeiten abgeschlossen waren und wir wieder den ganz normalen Weg zur Schule nutzen konnten.

"Du bist so dünn." fiel meinem Vater plötzlich auf. "Problem damit?" gab ich genervt zurück. "Du bist zu dünn." verbesserte er sich, die Betonung auf das 'zu' legend. "Mach halt viel Sport." redee ich mich heraus. Das stimmte, doch ich aß auch viel zu wenig. Mein Vater nickte, doch ich spürte von der Seite seinen Blick auf mir. Wieso machte er es mir nur so schwer? "Wieso interessiert dich das?" fragte ich ohne ihn anzusehen. "Weil ich will, dass es dir gut geht und du dein Leben gut meistern kannst. Weil ich dich liebe." Der letzte Satz war bloß ein Hauch seiner Stimme. Ich schielte zu ihm und sah, dass er seinen Blick abwandte. Ich sah zu Boden. Aus irgendwelchen Gründen glaubte ich ihm das nicht. Als könnte er Gedanken lesen, sagte er: "Glaub mir." "Kannst du Gedanken lesen oder was?" lenkte ich ab. "Wenn du laut denkst, dann ja." lachte mein Vater. Perfekt.

"Du hast jetzt eine Freundin, stimmts?" lenkte diesmal mein Vater ab. Er schien zu spüren, dass es mir unangenehm war. "Wie kommst du denn auf sowas?" fragte ich überrascht. Woher hatte er das? "Osmo hat es mir erzählt. Pass nur bei den Frauen auf. Du bist alles andere als hässlich und Jungen wie dich nutzen die Mädchen gern aus." warnte er mich. "Und woher weißt du das?" Dumme Frage. "Ich war auch nicht hässlich damals." lachte mein Vater. Da hatte er recht. Oft hatte ich Fotos gesehen. Von ihm als Teenager. Ich fragte nicht weiter, als ich ein bekanntes Gesicht sah. "Hey Luukas!" rief Ronja. "Hi Ronja." ich stand auf und setzte mein typisches Grinsen auf, wobei die Mädels immer dahinschmelzten. Ronja war ein typisches Mädchen, dass darauf stand. Blond, blauäugig und sicher mal wieder in den Schminktopf gefallen. "Wieso bist du nicht in der Klasse?" fragte sie mich zuckersüß. "Suspendiert worden für zwei Wochen. Hab das da gemacht." Ich zeigte zu dem Schriftzug. Sie sah mich bewundernd an. Oh Leute. Hatte die nichts besseres zu tun. "Und wieso kommst du erst jetzt?" erkundigte ich mich. "Musste zum Arzt. Impfung." sie zeigte mir ihren Arm. "Autsch." ich sah sie mitleidig an, ohne jedoch nur eine Spur echtes Mitleid zu empfinden. "Ich geh dann mal rein. Vielleicht sehen wir uns ja noch. Tschüss!" "Ciao."

"Wer war das?" fragte mein Vater interessiert. "Eine aus meiner Klasse." "Deine Freundin?" "Nein." "Zeig mal deine Freundin. Du hast doch sicher ein Bild." bat er mich. Ich zog mein Handy hervor und zeigte ihm ein Bild von ihr. "Ein Punk Mädchen?" fragte er geschockt. "Emo." verbesserte ich ihn. "Oh Luukas, das gefällt mir aber ganz und gar nicht." stöhnte er ein wenig verzweifelt. "Wieso? Was stimmt mit Amanda nicht?" fuhr ich ihn an. "Nun ja, Emos sind psychisch labil. Sie kann was weiß ich für psychische Krankheiten haben. Sie könnte Borderliner sein." teilte er mir seine hunderttausend Bedenken mit. "Bin doch selbe Borderliner!" rutschte es mir heraus. Sofort schlug ich meine Hand vor den Mund. Ich murmelte etwas von 'Scheiße'. "Seit wann denn das?" fragte mein Vater geschockt. "Als du weg warst, war ich ja allein beim Arzt wegen der anstehenden Impfungen und der Vorsorgeuntersuchung. Da hat der das festegestellt." nuschelte ich wahrheitsgemäß. "Ich hätte es wissen müssen." Er nahm meinen Arm und drehte erneut die Innenfläche zu sich. Ich wehrte mich nicht. "Wieso?" fragte er erneut und in seinen Augen sammelten sich Tränen. Wie oft wollte er denn noch fragen? Ich schüttelte wieder nur den Kopf. "Luukas." hauchte er erneut. "Papa, das hatten wir schon." seufzte ich und zog meinen Arm wieder zu mir. Natürlich nahm er dann den anderen. Dort war es um einiges schlimmer. Die Pulsadern hatte ich mehrmals geöffnet. Über die Außenseite, die Innenseite und auch die anderen Seiten waren viele Worte verteilt. Ich hatte dort den Songtext von The first cut is the deepest stehen. Natürlich ohne Noten. Geschockt ließ mein Vater meinen Arm wieder fallen. Direkt auf einen Stein. "Ja genau." fluchte ich und rief mir die schmerzende Stelle. "Sorry." murmelte Samu und drehte sich von mir weg. Jetzt dachte er sicher, dass ich ein hirnverbrannter Psycho sei. Ach, sollte der doch denken was er wollte.

Samu P.o.V

Uuund wieder ein Cut:D

Hurtsville || A Sunrise Avenue FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt