Neuer Bruder?!

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(Mila)

Ich wartete vor dem Schultor auf meine Zwillingsschwester Mara.

Der Schultag hatte es ganz schön in sich.
Ich konnte es kaum erwarten endlich nach Hause zu kommen.
Mara stieg zu mir ins Auto und wir bretterten über die Straße.

"Mila! Fahr langsamer!!", kreischte sie als ich noch fester aufs Gas drückte.

"Memme! Entspann dich doch mal!", johlte ich und beschleunigte das Tempo.

In der Einfahrt stand der knallpinke Lamborghini von Sasha. Sasha war sowas wie unsere Tante. Mums beste Freundin.
Sie war wirklich schräg.
So wie sie sich benahm konnte man gar nicht glauben, dass sie schon 37 war. Sie führte sich schlimmer auf als ich und das musste was heißen.

"Hey Sasha!!", rief ich durchs Haus.

"Hey ihr kleinen Scheißer!", kam es mit lallender Stimme zurück. Da hatte wohl jemand zu weit ins Schnappsglas geschaut.

Mara verdrehte die Augen und zog sich in ihr Zimmer zurück.

Ich ging in die Küche und begrüßte Sasha und meine Mum.

"Na Schatz, wie war die Schule?"

"Super!", antwortete ich mich sarkastischer Stimme.

Mum warf frustriert den Küchenschwamm auf den Boden.

"Mila! Ich weiß ganz genau was du heute gemacht hast! Wie kommt man nur auf die Idee, mit Wasser gefüllte Kondome in die Schultasche des Rektors zu stecken?"

Ups. Ja das war definitiv meine Idee gewesen. Mara und Ava hatten mir dabei geholfen. Aber natürlich wurde nur ich erwischt.

"Ähm ja, also das war so..."

"Nein!", kreischte sie jetzt sichtlich sauer.

"Spar dir deine Erklärung! Mila so kann das nicht weitergehen!"

Ja, diese Woche war ich noch schlimmer gewesen als sonst. Ich hatte das Auto meines Mathelehrers umlackiert, den Fischen, die eigentlich zum sezieren verwendet werden sollten, Lippenstift aufgetragen und dann noch das mit den Kondomen.
Ich war wirklich ein ganz böses Mädchen gewesen.
Aber das war mir sichtlich egal.

Sasha zwinkerte mir anerkennend zu, als meine Mum gerade nicht hinschaute.
Ich mochte sie. Sie verstand mich wenigstens und hatte schon vor langer Zeit eingesehen, dass man mich nicht zügeln konnte.

"Naja, darüber sprechen wir später mit deinem Dad."

Toll.

"Ach Mila, du warst schon als kleines Kind immer aufgeweckter als deine Schwester. Daran hat sich wohl nichts geändert.", lallte Sasha fröhlich vor sich hin.

Plötzlich ging die Badezimmertür auf und ein Junge trat heraus. Er hatte schwarzes Haar und leuchtend blaue Augen. Er konnte nicht viel älter sein als ich.
Sein enges Shirt spannte an seinen Schultern und ich hatte Angst es würde jeden Augenblick reißen.
Durch den dünnen Stoff konnte man haufenweise Muskeln erkennen. Er sah wirklich heiß aus. Verdammt ich konnte den Blick ja kaum abwenden!

"Liam! Endlich kann ich dir meine Tochter vorstellen! Das ist Mila."

Meine Mum lächelte ihn fröhlich an. Ich zog fragend die Augenbrauen nach oben.
Wer war dieser Typ?

"Freut mich dich kennenzulernen Mila!"
Er zwinkerte mir zu und musterte mich von oben bis unten.

Meine Haut fing unter seinen Blicken an zu kribbeln und mein Mund wurde auf einen Schlag staubtrocken.

"Ähm ja. Wer ist er Mum?"

Sie sah mich kurz streng an, gab mir dann aber eine Antwort.

"Das ist Liam Hamilton. Ein Verwandter von Sasha. Er wird für ein paar Monate bei uns wohnen."

Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. Was?!?

"Was?!", kreischte ich und sah meine Mum mit weit aufgerissenen Augen an.

Sie schüttelte nur traurig den Kopf.

"Sei nett zu ihm Mila. Ihr lernt euch besser kennen und ich bin mir sicher er wird bald wie ein Bruder für dich sein."

"Natürlich Mum. Ganz sicher werden wir in 2 Tagen im Sandkasten sitzen und Sandkuchen backen!", fauchte ich aufgebracht zurück.

"Wenn er ein Verwandter von Sasha ist, kann er doch bei ihr wohnen! In ihrer Villa ist ja wohl mehr als genug Platz!!"

Ich wusste natürlich auch, dass Sashas Villa ein Irrenhaus war und keine Eltern ihr Kind freiwillig über Nacht dort ließen. Aber deswegen diesen Typen uns in die Schuhe schieben? Nein!

"Es reicht jetzt Mila! Er wird bei dir im Zimmer schlafen. Zeig es ihm bitte."

Mein Herz rutschte mir in die Hose. Nein! Ich würde nicht mit diesem Typen in einem Zimmer schlafen! Überhaupt würde ich mit niemanden mein Zimmer teilen!

"Mum, bitte..."
Jetzt half nur noch betteln.

"Ende der Diskusion."

Sie sah Liam entschuldigend an, der nur zuckersüß zurücklächelte. Schleimer!

Noch vor wenigen Sekunden fand ich ihn ja ganz heiß, aber jetzt würde ich ihn am liebsten aus dem Fenster werfen!

"Na dann komm du Glückspilz. Auf in die Höhle des Löwens!", lachte ich finster.

Meine Mutter schnaubte nur genervt und Sahsa kicherte vor sich hin.

Oben angekommen knallte ich die Tür hinter mir zu.

"Jetzt sperr mal die Lauscher auf. Das hier ist mein Zimmer und mein Haus. Wenn du mir in irgendeiner Weise auf den Sack gehen solltest, dann fliegst du raus. Ich mag dich nicht und ich kann es nicht leiden, dass du hier so mir nichts dir nichts auf der Matte stehst und mein Zimmer in Anspruch nimmst. Also ich rate dir, nerv nich nicht!", motzte ich ihn an.

Er fing an zu lachen?! Was erlaubte er sich?!!

"Süße, du bist echt heiß wenn du so ab gehst. Ich sage dir jetzt auch mal was. Du kannst mir gar nichts vorschreiben. Du weißt nicht mit wem du es hier zu tun hast du Giftschlange. So redet niemand mit mir und schon gar keine dahergelaufene Göre die sich nur wichtig machen will. Mich kotzt es mega an, dass mein Dad mich hier her geschickt hat und glaub mir, freiwillig wäre ich NIEMALS hier her gekommen. Aber so ist es nun mal. Ich habe dich an der Backe und du mich. Find dich damit ab."

Ich starrte ihn mit offenem Mund an. War das gerade wirklich passiert.

Heiße Wut explodierte in mir wie ein Feuerwerk.

"Du arrogantes Arschloch! Hier ist dein Bettzeug, du schläfst auf der Couch!! Wenn du irgendetwas machst, was mir nicht passt, dann schneid ich dir deine Eier ab, wenn du überhaupt welche hast. Und das war das erste und letzte mal, dass ich ein Wort mir dir gewechselt habe!"

Er sah mich mit zuckenden Mundwinkeln an.

"Ich habe Eier in der Hose, willst du dich überzeugen?"

Ich machte auf dem Absatz kehrt und stapfte zur Tür. Kurz bevor ich die Tür hinter mir zuknallte, zeigte ich ihm den Mittelfinger. Sein Lachen hörte ich sogar noch, als ich in Maras Zimmer platzte.

Mistkerl!

Der Badboy in meinem ZimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt