Geständnisse...

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"Mein Schatz, was ist denn passiert?"

Aus Reflex hätte ich beinahe wieder angefangen zu lügen, doch Liams scharfer Blick hielt mich davon ab.

"Naja...es gibt da was, was ich dir sagen sollte..."

"Das sehe ich auch so. Schließlich bist du gerade im Krankenhaus und ganz sicher nicht weil du die Treppe runtergefallen bist. Das würde eher auf Mara zutreffen."

Ich holtr tief Luft um mich zu beruhigen.

Mum und Liam setzten sich zu mir aufs Bett und ich begann langsam und unsicher zu erzählen.

"Es hat alles angefangen, als ich mich in jener Nacht von Kaden getrennt hatte. Er wollte mit mir schlafen aber ich war noch nicht bereit dafür. Und dann hat er mir aus Wut weh getan."

Ein zorniger Ausfruck huschte über das Gesicht meiner Mum.

"Er hat mich verletzt und von diesem Tag an belästigt und bedroht. Ich hatte Angst etwas zu sagen und es nur noch schlimmer zu machen. Aber dann ist er heute in mein Zimmer geplatzt und hat mir das alles angetan."

Liam saß steif wie ein Brett neben mir. Er musste sich sichtlich beherrschen, Kaden nicht nochmal windelweich zu prügeln. Also nicht das ich was dagegen gehabt hätte...

Meine Mum fiel mir um den Hals und küsste mich auf die Wange.

"Das tut mir so leid Schatz. Ich hätte es wissen müssen, dass etwas nicht stimmt."

"Nein! Es ist doch nicht deine Schuld!", gab ich empört zurück.

Dann räusperte sich Mara, die ich ganz vergessen hatte.

"Sieht dein Zimmer deshlab so aus, als wäre eine Bombe darin explodiert?"

Ich nickte und lächelte verlegen.

Mara schnaubte genervt und fügte leicht verletzt hinzu: "Glaub ja nicht das ich dir das so schnell verzeihe! Immerhin bin ich deine Schwester und du hast mir nichts von dem Allem anvertraut!"

Ich stand auf und nahm sie in den Arm. Sofort schlang auch sie ihre Arme um mich.

"Wir habens verstanden, wir haben uns alle ganz doll lieb! Können wir jetzt bitte gehen? Ich hab Hunger. So eine Schlägerei ist anstrengend."

Liam lächelte mich zuckersüß an und ich verspürte den Drang ihn gleich wieder zu küssen.

"Ja, gehen wir Kinder. Und zu Hause muss ich mich noch um Kaden kümmern!"

"Der liegt übrigens stöhnend auf seinem Bett. Hab ihn gefesselt, damit er seine Strafe heute noch bekommt."

Mara grinste mich teuflisch an.

"Wenn er gestöhnt hat, warum bist du dann in mein Zimmer gekommen? Hätte doch sein können wir haben gerade Sex?", antwortete ich gespielt geschockt.

Mara lief feuerrot an und stotterte: "ja...also...ich...äh. Liam?"

Sie sah hilfesuchend zu ihm.

"Also ich wäre dann noch viel lieber ins Zimmer gekommen."

Beschämt trottete Mara aus dem Zimmer und wir folgten ihr lachend.

"Wo warst du eigentlich?"

"Bei Tessa. Als ich nach Hause gekommen bin war niemand da und dann hab ich diese Geräusche aus deinem Zimmer gehört."

Schmunzelnd nickte ich.

Liam nahm während der Autofahrt meine Hand und zum ersten mal hatte ich rein gar nichts dagegen. Denn jetzt hatte ich Gewissheit. Er liebte mich! Das war das Beste, das ich je von ihm gehört hatte.

Zuhause angekommen sprintete meine Mum in mein Zimmer und man hörte sie schreien und schimpfen, während von Kaden kein Ton zu hören war.

Nach schlappen 30 Minuten verließ ein völlig fertig aussehender Kaden und eine vor Wut kochende Charlotte das Zimmer.

Ich kicherte und Liam warf Kaden letzte tötende Blicke hibterher.

Liam und ich zogen uns in mein Zimmer zurück und setzten uns auf Liams Bett.

"Wo hat er dich verletzt?", presste er hervor. Er wollte es eigentlich nicht wissen aber die Neugierde siegte eben.

Ich nahm vorsichtig seine Hand und führte sie unter mein Shirt.

Sanft berührte er die Narben an meinen Rippen und fuhr sie zärtlich nach. Sofort bekam ich eine Gänsehaut und schmiegte mich enger an ihn.
Diese Seite liebte ich an ihm. Dieses warme und gefühlvolle stand im krassen Kontrast zu seinem arschigem Verhalten.

"Ich liebe dich übrigens immer noch."

Ich sah ihn mit verträumten Blicken an.
"Ich dich natürlich auch Hamilton."

Er gab mir einen Kuss auf die Wange und ich zog einen Schmollmund, da ich mir mehr erwünscht hatte.

Ihm entging das nicht.

"Nicht heute. Ruh dich erst aus."

Ich tat zum ersten mal das, was man mir sagte und kroch unter seine Bettdecke.

Er legte beschützend einen Arm um mich. Ich fühlte mich so geborgen in seinen Armen, dass es nicht lange dauerte, bis ich einschlief.

Der Badboy in meinem ZimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt