Ich öffnete die Augen und dachte an vergangene Nacht. Die schönen Erinnerungen überschwemmten mich förmlich. Mein Herz fühlte sich so leicht an, fast schwerelos.
Ich war so unglaublich glücklich, dass ich für diesen einen Moment all die Scheiße vergaß. Was ich durchmachen musste und die Schmerzen die damit verbunden waren. Ich sah in diesem einen Moment in Liams Gesicht, dass engelsgleich in der Morgensonne schimmerte und fühlte einfach nichts mehr. Es war wie ein Traum aus dem ich nicht mehr erwachen wollte. Nie wieder.
"Mila! Liam!", schrie meine Mum durchs ganze Haus.
Liam öffnete verschlafen die Augen und sah mich verliebt an. Ich ertrank immer wieder in diesen ozeanblauen Augen...
"Na Süße, wie hast du geschlafen?"
"Mehr als gut. Außer das ich deinen Arm die ganze Nacht in der Fresse hatte.", kicherte ich unf drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
"Wow, dieser Stimmungskiller geht in die Geschichte ein Babe."
Ich zog mir immer noch lachend an und trottete dann Hand in Hand mit Liam die Treppe runter.
Sasha stand in der Tür und musterte uns mit zusammengekniffenen Augen.
Als sie meine Frisur bemerke, breitete sich ein wissendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
Einer wie Sasha konnte man eben nichts vorgaukeln. Die Ausrede mit der Kissenschlacht wäre sowieso nach hinten losgegangen."Hey ihr zwei. Ich dachte ihr seid ans Bett angewachsen. Aber wohl eher bist du an Liams Penis angewachsen was?", lachte sie und wischte sich die Tränen aus den Augen.
Liam warf ihr einen verstörenden Blick zu, während ich verstohlen zu meiner Mum schielte, die aussah als würde sie sich jede Sekunde übergeben. Selbst Schuld wenn man seine Tochter mit einem Schwanzgesteuerten Typen in ein Zimmer sperrte!
"Hi Sasha. Warum bist du hier?"
"Kann ich euch denn nicht mal besuchen kommen?", antwortete sie etwas pampig.
"Komm schon, du brauchst uns nur wenn wir neuen Wein oder Sekt gekauft haben. Freiwillig bist du also schon mal nicht hier.", fasste ich meinen Gedanken zusammen.
Sasha zwinkerte mir anerkennend zu: "Du kennst mich zu gut Mila! Ach und wenn wir gerade dabei sind, habt ihr neuen Wein?"
Meine Mum räusperte sich und blickte Sasha ernst an. Sie verstand sofort und verstummte. So ging es mir aich immer mit meiner Mutter...
"Nein, Sasha hat einen bestimmten Grund warum sie hier ist."
Sie sah Sasha herausfordernd an, so als müsste sie sie zwingen endlich mit der Sprache raus zu rücken.
"Äh...ja...also...ähm...", stotterte sie und sah betreten zu Boden. Was sollte das Ganze denn?
Auch Liam warf mir einen verwirrten Blick zu den ich erwiderte.
"Ich soll Liam zum Flughafen bringen. Er reist früher als geplant ab."
Und dann zerplatzen die rosa Seifenblase mit einem lauten Knall und meine ganze Welt lag in Scherben. Ich bekam auf einmal keine Luft mehr und krallte mich in Liams Shirt fest, als wäre er ein Anker.
Mit verschwommenem Blick sah ich zu Liam auf und in seinen Augen erkannte ich so viel Schmerz. Es war als hätte man uns den Boden unter den Füßen weggerissen. Alles lag in Scherben, alles wirkte düster und kalt.
"Was?", krächzte ich und eine kleine Träne entwischte mir.
"Liams Dad hat ein wichtiges Rennen in 2 Tagen und Liam soll dabei sein.", erklärte Sasha und sah mich entschuldigend an.
Ich wagte es einen hilfesuchenden Blick zu meiner Mutter zu werfen.
Sie sah mich mitleidig an und schüttelte traurig den Kopf."Nein. Bitte...", stammelte ich und krallte mich noch fester an Liam fest.
Dieser legte seine Arme um meine Hüfte und gab mir einen Kuss, der mir wieder Luft zum Atmen gab. Ich fing an zu zittern, da der Schmerz so heftig durch meinen Körper pulsierte.
"Es tut mir so unendlich leid Mila. Aber gegen meinen Vater kann ich mich nicht auflehnen. Ich habe es schon oft genug versucht."
Also war es das. Er würde gehen. Ans andere Ende der Welt...ohne mich. Ich blieb alleine zurück, mit nichts als seinem Geruch auf meinem Kopfkissen. Doch selbst dieser würde irgendwann verblassen und dann blieben nur noch Erinnerungen.
"Du darfst nicht gehen", wisperte ich und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Er konnte mich doch nicht verlassen! Nicht nachdem wir beide endlich glücklich zusammen waren!
"Mila, Liam muss in einer Stunde los. Hilf ihm die Sachen zu packen ja? Es tut mir wirklich sehr leid Schatz."
Sogar meine Mum kämpfte mit den Tränen. Sie hatte Liam wirklich lieb gewonnen und er gehörte mitlerweile schon zur Familie. Er war für mich so viel mehr als nur ein Bruder...er war mein Ein und Alles. Meine große Liebe.
Ich ging wie in Trance die Treppe hoch und packte wie gelähmt Liams Sachen in den kleinen Koffer. Mit jedem Teil das ich hinein legte, verlor ich ihn ein kleines bisschen mehr. Mit jedem Teil rückte der Abschied näher. Mit jedem Teil wurde der Schmerz größer.
"Mila.", flüsterte er und brannte mir mit seinem Blick ein Loch ins Herz.
"Ja?", schluchzte ich zurück.
"Ich liebe dich. Mehr als mein Leben, okay? Vergiss das niemals. Ich werde dich immer lieben."
Ich nickte und ließ stumm die Tränen über meine Wangen fließen. Doch der Druck in meiner Brust wurde immer schlimmer.
Eine halbe Stunde später standen meine Eltern, Mara, Sasha Liam und ich im Flur.
Mein Dad schlug Liam leicht auf die Schulter und nickte ihm zum Abschied zu. Meine Mutter drückte ihm noch einen Snack für unterwegs in die Hand und erdrückte ihn fast mit der letzten Umarmung.
Mara hatte ebenfalls feuchte Augen als sie ihn ein letztes mal in sie Arme schloss. Ich war mir sicher, für sie war Liam wie ein Bruder geworden.
"Lass mal von dir hören Bruderherz", lächelte sie und wischte sich schnell die Tränen weg.
Er nickte und lächelte traurig zurück.Dann landete sein Blick auf mir. So viel Sehnsucht und Kummer lag darin, dass mein Herz kurz aussetzte. Er vermisste mich jetzt schon.
Ich gab ihm einen letzten Kuss und legte all die unausgesprochenen Worte hinein. Ich war mir sicher dieser Kuss sagte mehr als tausend Worte.
"Ich liebe dich.", raunte er mir ein letztes mal ins Ohr bevor er sich zur Tür umdrehte.
Ich hätte noch etwas sagen sollen. Das ich ihn auch liebe. Das ich ihn so schrecklich vermissen würde oder das ich jede Sekunde an ihn denken würde. Doch ich sagte nichts, ich blieb stumm.Und als er durch die Tür Schritt rief ich ihm ein ersticktes: "Bye.", hinterher.
Das war es. Mein letztes Wort bevor er ins Auto stieg und davon fuhr. Und so unerwartet wie er in mein Leben getreten war, so unerwartet ging er wieder. Und zurück blieb ein schmerzendes Loch mitten in meinem Herzen, dass er dort hinterlassen hatte und das auch nur er wieder füllen konnte.
"Bye.", flüsterte ich noch einmal in die Stille und brach danach in ein Meer aus Tränen aus.
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Der Badboy in meinem Zimmer
RomansaMila. Allen bekannt als die temperamentvolle Rothaarige. Liam. Der gutaussehende und steinreiche Badboy. Milas Leben ist toll. Sie hat viele Freunde, wohlhabende Eltern und eine klasse Zwillingsschwester. Andererseits ist ihr Leben grausam. Ihr Ex F...