Du bist fähig mir das Herz zu brechen

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Ich schwänzte die Schule. Liam war schon weg als ich die Augen öffnete.

Ich hatte eine SMS von Ava und eine von Liam.

Na fu, gehts dir gut?
Hab das mit Kaden mitbekommen. Darüber werden wir uns noch unterhalten! Wir sehen uns morgen.
Ava

Auf dieses Gespräch freute ich mich jetzt schon. Mara war mir nicht mehr böse, dass ich ihr nichts von der Sache erzählt hatte. Sie war absolut nicht nachtragend. Aber Ava? Sie würde es mir übel nehmen, ihr nichts von der Sache erzählt zu haben.

Ich las die Nachricht von Liam.

Hey meine Süße.
Ich hoffe du langweilst dich nicht zu sehr ohne mich. Heute Abend haben wir Zeit für uns, da Mara bei Tessa pennt und dein Dad und deine Mum auf einem Meeting sind. Freue mich schon.

Panik brach aus. Wollte er es schon tun? War er nur auf das aus? War ich bereit es zu tun? War ich bereit es mit ihm zu tun?

Mein Kopf schwirrte, während ich ins Bad stürmte um nich zu rasieren. Sicher war Sicher...

Den ganzen Vormittag über saß ich unruhig auf dem Sofa und wurde von meiner Mum verhätschelt. Mütter eben...

Dann, als Liam nach Hause kam, fing mein Herz an schneller zu schlagen.

Er begrüßte mich mit einem Kuss auf den Scheitel und meine Mum warf mir vielsagende Blicke zu.

Fast hätte ich einen Satz erwartet wie: Amüsiert euch gut während wir weg sind und die Kondome liegen im Nachtkästchen deines Vaters.
Würg!

Schnell zog ich Liam mit im mein Zimmer um ihn dort richtig küssen zu können.
Dieses Gefühl war berauschend und es machte mich süchtig. Ich war süchtig nach ihm.

Mir war gestern Abend etwas klar geworden. Ihm gehörte mein Herz. Es lag ihm sozusagen zu Füßen. Er könnte es brechen, mit nur einem kleinen Tritt könnte er mich verletzten. Das machte mir nach wie vor Angst, aber die Angst wurde von Liebe überschattet. Denn dieses Gefühl war so viel schöner als Angst und Schmerz.

"Ich liebe dich", keuchte Liam zwischen unseren Küssen und ich fing an zu lächeln.

Ich würde es nie leid sein, diese Worte zu hören. Niemals.

Diese Nacht schlief Liam bei mir im Bett und ich fühlte mich nie sicherer.
Es kam mir nach wie vor surreal vor, ihn geküsst zu haben. Und das nicht nur ein mal...

Aber zugegeben, ich war noch nie glücklicher gewesen.
Niemals hätte ich mit solch starken Gefühlen für Liam gerechnet. Ich meine am Anfang wollte ich ihn noch aus dem Fenster werfen und jetzt kuschelte ich mit ihm in einem Bett. Verrückte Welt...

Liam:

Ich lag noch ewig wach neben Mila. Ich konnte noch immer nicht glauben, mich tatsächlich in sie verliebt zu haben. Zum ersten mal verspürte ich echte Gefühle für ein Mädchen und hatte nicht das Bedürfnis sie nur zu benutzen und sie danach wieder weg zu werfen. Mila war anders. Am Anfang hielt ich das noch für etwas Negatives aber jetzt war mir bewusst geworden, wie besonders sie war. Und ich hatte nicht vor sie je wieder ziehen zu lassen.

Mila kuschelte sich im Schlaf noch näher an mich. Sie zu beobachten war so befriedigend. Sie gehörte ab jetzt zu mir, davon war ich überzeugt. Wir hatten noch nicht über unsere Beziehung geredet, aber für mich war sowieso schon alles klar. Mila und ich gehörten zusammen. Ohne sie tat mein Herz weh und ich wusste, wenn sie sich gegen mich und für einen anderen Jungen entscheiden würde, würde mein Herz brechen. Vor ein paar Wochen hatte ich noch geglaubt, kein Herz zu besitzen. Doch bei Milas Anblick hüpfte es doppelt so schnell in meiner Brust.

"Liam! Schwing deinen Arsch aus dem Bett!"
Genervt schlug ich mit dem Kissen nach ihm.
Stöhnend rollte er sich unter der Decke zusammen und gab undefinierbare Laute von sich.

"Liam Hamilton, sie verlassen jetzt auf der Stelle dieses Bett oder ich trete ihnen persönlich in die Eier!", keifte ich und schlug nochmals mit dem Kissen nach ihm.

"Wo ist die süße Mila geblieben? Ich will sie bitte gegen die Streitsüchtige eintauschen", nuschelte er in die Bettdecke.

"Die süße Mila kommt erst wieder zurück wenn wir es schaffen in 20 Minuten im Klassenzimmer zu sitzen! Wir haben nicht mal mehr 20 Minuten!"

Endlich erhob sich der gnädige Herr vom Bett und trottete grummelnd ins Badezimmer.

Ich klopfte mir innerlich auf die Schulter. Gut gemacht Mila.

Wir schafften es tatsächlich wie durch ein Wunder pünktlich zum Unterricht zu erscheinen. Doch ich konnte mich kein Stück konzentrieren, da Liam mich die ganze Zeit verträumt anlächelte und das färbte leider ab.

"Du hattest Sex!"
Cleo klatschte amüsiert in die Hände.

"Was? Nein! Ich hatte eine Schlägerei!", gab ich empört zurück.

Mit einem Augenrollen wandte sie sich wieder einem der Jungs zu, von dem ich wusste, dass er sich in der Pause in ihr befinden wird. Aber selbst diese Tatsache vertrieb mein Grinsen nicht.

Ich war wirklich verliebt! Und das so richtig.
Liam war der Richtige, das konnte ich fühlen. Denn nur bei ihm bekam ich weiche Knie und nur er schaffte es, mein Herz ungleichmäßig schlagen zu lassen.

"In der Pause sind wir alleine oder?", flüsterte er mir verspielt ins Ohr.

Ich nickte kichernd.

"Gut, komm vor die Abstellkammer. Cleo wird heute das Klo nutzen. Hab ich so organisiert."

Süß und ein wenig verstörend. Trotzdem lächelte ich ihn verträumt an und stimmte zu.

Es war so schön verliebt zu sein...

Der Badboy in meinem ZimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt