Willkommen in deiner persönlichen Hölle

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Ich wachte auf. Liam lag in meinem Bett.
Sofort durchflutete mich Panik. Ich war in seinen Armen eingeschlafen! Freiwillig! Was war gestern mit mir passiert?! Ich hatte mich an ihn gekuschelt. Und mir hatte es gefallen?!

Dann spürte ich es. Etwas hartes drückte von hinten an meinen Po.
Omg...
Ich versuchte schnell Abstand zwischen uns zu bringen. Ich quetschte mich an die Wand. Er hatte eine Latte! In meinem Bett! Neben mir!
Meine Atmung beschleunigte sich.

Ich hielt das hier keine Senunde länger aus! Mit voller Wucht zog ich Liam meinen Wecker über den Schädel.

"Was zur Hölle, spinnst du?!"

"Raus. Aus. Meinem. Bett. Sofort!!!", kreischte ich und fuchtelte wild mit den Armen.

"Warum weckst du mich nicht ein wenig liebevoller? Mit einem Kuss zum Beispiel?"

"Wenn du nicht sofort aufstehst, dann schlag ich dich!"

"Chill. Du bist wirklich merkwürdig. Gestern hast du noch mit mir gekuschelt und jetzt tust du so als würdest du mich hassen."

"Naja, ich denke jetzt kuschel ich ganz sicher nicht mit dir!"

Als er mich nur fragend ansah, deutete ich mit einer vagen Handbewegung unter die Decke.

Er warf einen Blick in die Richtung und ein wissendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. War ihm denn gar nichts peinlich?

"Ah ich verstehe. Aber sowas ist normal, ich bin ein Junge falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte."

Spätestens jetzt war ich mir der Tatsache, dass er ein Mann war, mehr als bewusste.

"Wirst du jetzt endlich aufstehen?!", brüllte ich.

"Mein Gott sonst bist du doch auch nicht so verklemmt."

Ich funkelte ihn nur wütend an.

Als er endlich aufstand und ich die Beule an seiner Hose deutlich sehen konnte, zog ich mir kurzerhand die Decke über den Kopf.

"Na dann kümmere ich mich mal um mein Problem...willst du helfen?"

Das hatte er nicht gerade gesagt...
Ich zog ruckartig die Decke beiseite, schnappte mir meinen wahrscheinlich sowieso schon kaputten Wecker und warf ihn mit voller Wucht in Liams Richtung.

Krachend knallte der Wecker gegen die Wand wo er in tausend Teile zersprang.

"Raus!!!!!", schrie ich und war vor Wut wahrscheinlich schon ganz rot angelaufen.

Plötzlich platze meine Familie ins Zimmer. Mara schaute sich verschlafen im Zimmer um, mein Dad betrachtete den völlig zerstörten Wecker und der Blick von meiner Mum war auf Liams Unterteil gerichtet.

Liam schnappte sich so schnell wie möglich die Decke und bedeckte sich damit so gut es ging. Meine Mum sah sichtlich verstört zwischen mir und Liam hin und her und mein Dad schenkte immer noch dem Wecker Aufmerksamkeit.

Mara riss überrascht die Augen auf, als sie verstand was gerade ab ging.

Liams war feuerrot angelaufen und jetzt war ich diejenige, die ein schelmisch grinste.

Mein loses Mundwerk würde gleich wieder perfekt zum Einsatz kommen.

"Schön das ihr euch alle versammelt habt. Liam wollte mir gerade seine Männlichkeit demonstrieren und ich finde es schön das ihr jetzr auch von ihm aufgeklärt werdet. Liam, wo waren wir stehen geblieben? Ah ja, bei deinen Problemen, die du unbedingt mit mir lösen wolltest. Hat jemand Lust an meine Stelle zu treten? Dad vielleicht?"

Liam sah mich mit offenem Mund an und Mara sah aus, als würde sie mir gleich den Mund zu tackern.

Meine Mum war so überrumpelt, dass sie sich erst mal aufs Bett sitzen musste und Dad sah aus, als würde er nichts von all dem hier in irgendeiner Weise kapieren.
Sein einziges Kommentar galt dem Wecker.

"Warum ist der Wecker kaputt?"

"Ja Liam, hast du den mit deinem Problem an die Wand geschmettert?"

Mara stürmte fluchend und mot roten Kopf aus dem Zimmer und mein Dad blickte uns fragend an.
Meine Mum saß nur da und starrte mich mit eiserner Miene an.

"Naja wie dem auch sei. Ich schätze Liam wird sich um ALL seine Probleme GANZ ALLEINE kümmern und wird uns nicht nie wieder damit belästigen, stimmts "Bruderherz"?", kicherte ich mit so viel Ironie wie möglich in der Stimme.

"Wie schön das ihr euch so gut versteht Kinder. Und wenn Liam ein Problem haben sollte kann er gern mit uns darüber reden, schließlich gehört er ja zur Familie.", scherzte mein Dad.

Ich hatte das Gefühl gleich vor Lachen zu platzen. Liam musste sich inzwischen an der Wand festhalten, so blass wie er aussah, würde er sicher gleich ohnmächtig werden.

"Natürlich Dad, Liams Probleme sind auch unsere Probleme hab ich Recht?"

Mein Dad nickte mir stolz zu und verließ mit einer immer noch geschockten Mum den Raum.

Ich wälzte mich vor Lachen im Bett, während Liam verzweifelt seine Kleidung zusammensuchte.

"Du mieses Luder! Wie kannst du es wagen mich so zu demütigen?"

Gespielt verletzte hob ich die Hände.

"Aber Bruderherz, ich wollte doch nur helfen. Sei lieb zu deiner Schwester."

"Du...du...das wirst du noch büßen!"

"Sicher doch. Ach und ich hab dich noch gar nicht richtig begrüßte, weil ich am ersten Tag zu geschockt dafür war, dich freundlich in unsere Familie aufzunehmen. Naja, besser spät als nie. Herzlich willkommen in deinee persönlichen Hölle Liam Hamilton."

Mit diesen Worten tänzelte ich an ihm vorbei zur Tür und trug den Rest des Tages ein engelsgleiches Lächeln im Gesicht.

Der Badboy in meinem ZimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt