Das erste Mal

5.4K 191 7
                                    

"Schön das ihr wieder miteinander redet", sagte meine Mum voller Freude beim Frühstück.

Mara kicherte nur wissend und zwinkerte Liam zu. Mein Vater nickte zustimmend, wandte den Blick aber nicht von der Zeitung ab.

Es war wieder alles in Ordnung. Alle waren happy, sogar ich.

Als wir fertig gefrühstückt hatten, zog Liam mich nach drausen.

"Was hast du vor?"

"Das ist ne Überraschung."

"Ich hasse Überraschungen!", nörgelte ich schon drauf los.

"Ich weiß.", grinste er diabolisch und öffnete mir die Tür seines Wagens.

Nach einer 30 minütigen Fahrt stiegen wir aus. Liam zerrte nich durchs Gebüsch, immer weiter einen Berg hinauf.

"Liam, was soll das werden? Schleppst du mich dort hinauf, um mich dort oben ungestört ermorden zu können?"

"Würdest du nur ein einziges mal deine Klappe halten Mila!"

"Schon gut. Bin ja schon still.", seufzte ich empört und sah beleidigt zu Boden.

"Wir sind da."

Ich konnte den Blick nicht abwenden. Wir standen auf einer Klippe, mit Blick auf das Meer, indem sich die aufgehende Sonne spiegelte. Es war wunderschön.

"Wow Liam...das ist unbeschreiblich."

Liam setzte sich ins Gras und ich machte es mir auf seinem Schoß bequem.

Er lächelte mich die ganze Zeit über schief an, während mein Blick gespannt auf das Meer gerichtet war, indem sich mittlerweile schon der Mond spiegelte.

"Hast du Durst?", fragte er mich und zog eine Weinflasche aus seiner Jacke.

"Woher hast du die Liam?", fragte ich strenger als beabsichtigt.

"Könnte sein das ich sie deinem Dad geklaut habe.", schmunzelte er und fuhr sich etwas verlegen durch die Haare.
Ich konnte gar nicht anders und musste dabei seinen Oberarm anstarren.

Liam der es natürlich bemerkte setzte dieses unverschämt süße Grinsen auf. Er war so heiß!

Wir redeten über dies und jenes. Und als ich irgendwann auf Liams Brust in den Sternenhimmel schaute, fiel mir ein ganz besonderer Stern ins Auge.

"Dieser Stern dort ist was Besonderes."

Liam sah mich neugirig an und ich sprach weiter.

"Meine Mum hat mir früher immer erzählt, dass dieser Stern für meine verstorbene Tante leuchten würde. So sollten wir sie in Erinnerung behalten. Als einen leuchten hellen Stern in all der Dunkelheit."

"Wann ist deine Tante denn gestorben?", fragte er vorsichtig und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Als ich erst ein Jahr alt war. Sie hatte eine seltene Blutkrankheit und ist mit nur 20 Jahren gestorben. Sie und mein Dad waren Zwillinge."

"Das tut mir echt leid Mila."

"Ja, ich hätte Zoe sehr gerne kennengelernt. Sie war schließlich meine Tante und die beste Freundin meiner Mum."

"Ich bin sicher deine Eltern vermissen sie sehr."

Ja. Mum weint heute noch an ihrem Todestag. Jedes Jahr an heilig Abend trauern die Beiden. Sogar Sasha betrinkt sich an diesem Tag mehr als sonst.

"Und hast du jemanden verloren den du geliebt hast?"

Er schüttelte den Kopf.
"Nein, zum Glück niemanden."

Spät in der Nacht gingen wir zurück zum Haus.

Kaum fiel die Zimmertür ins Schloss, schmissen wir uns aufs Bett.

Was als harmloser Kuss begann entwickelte sich sehr schnell in mehr.
Alle Kleidungsstücke landeten nach und nach auf dem Bode.
Als Liam sich an dem Verschluss meines BH zu schaffen machte, hielt er kurz inne und sah mich fragend an.

"Ja.", hauchte ich und sah ihm tief in die Augen, die vor Verlangen fast schwarz wirkten.

Ich war bereit. Ich vertraute ihm. Und ich wollte es, hier une jetzt und mit ihm. Mit dem Jungen dem mein Herz gehörte.

Folie knisterte und dann beugte er sich über mich und hielt kurz inne.

"Bist du sicher?", presste er angestrengt hervor.

Ich nickte und sah in die glühenden Augen, die wirkten als könnten sie genau in meine Seele blicken.

Es tat weh. Doch nach wenigen Sekunden wich der Schmerz einem angenehmen Pulsieren.

Ich verlor mich in den rhythmischen Bewegungen und nach kurzer Zeit übersprang ich in seinen Armen in tausend Teile. Es war das Schönste Gefühl, dass man sich nur vorstellen kann.

Mit rasenden Herzen und glühender Haut kuschelten wir uns aneinander.

"Ich liebe dich so sehr."

Liam küsste mich als Antwort noch ein letztes mal auf den Mund.

Ich war in diesem Moment das glücklichste Mädchen auf Erden. Doch bekanntermaßen hällt das Glück nicht ewig.

Denn hätte ich gewusst, was am nächsten Morgen auf mich wartete, hätte ich diesen Moment für immer festgehalten und nie mehr losgelassen.

Der Badboy in meinem ZimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt