Girls Club - Mehr als eine Wette

002 Ruby

»Wo bleibt sie denn?« Ruby hatte sich auf ihren Beinen abgestützt und tippelte dabei nervös mit ihren Fingernägeln auf den Tisch, ihr Blick huschte dabei immer wieder zu den Jungs. Stella saß neben ihr und beobachtete sie angestrengt. Von der Stimmung von eben, scheint nichts mehr übrig geblieben zu sein.

»Bist du sicher das wir sowas machen sollten? Ich meine unser Leben ist kein Buch«, sprach Stella und nahm einen großen Schluck aus ihrem Becher, den sie sich gerade wieder bringen gelassen hat. Ihre Blauen Augen waren schon glasig und sie schaffte es kaum noch ein Wort richtig rauszubringen. Aber sie schien sichtlich nervös.

»Es geht darum den Jungs mal eins auszuwischen. Ich meine sieh dir Dexter an. Erst betrügt er dich und dann will er es weiter bei dir versuchen, so als wärst du nichts Wert« Sie zeigte auf den Blonden kurzhaarigen Typ der gerade am Kühlschrank lehnte und sehr vertraut mit einer kleinen rothaarigen sprach. Dabei fasste er sie dauernd unsittlich an, doch ihr schien es zu gefallen.

Stella schnappte nach Luft und verschluckte sich fast an ihrem Bier.

»Er hat mich nicht betrogen!«, rief sie aufgebracht und stellte den Becher auf den Tisch, mit der anderen Hand wischte sich den Mund ab.

»Ach komm, das sieht doch jeder. Wie du ihn ansiehst und wie er immer andere Mädchen angesehen hat und auch immer noch tut.« Ruby zuckte mit den Schultern und deutet in die Richtung von Dexter.

Doch Stella erwiderte nichts, sondern schaute nur missmutig auf ihren Becher, als hätte man sie gerade auf frischer Tat ertappt.

»Die Jungs denken sie wären die größten und haben schon so viele Herzen gebrochen, deins mit eingeschlossen. Warum sollten wir den Spieß nicht umdrehen?« Ruby schien überzeugt von ihrer Idee. Wahrscheinlich größtenteils weil sie zu viel getrunken hatte, aber auch weil sie den Jungs aus ihrer Schule endlich mal zeigen wollte, wie es sich anfühlt ein Herz gebrochen zu bekommen.

Ruby war nur einmal in ihrem Leben verliebt gewesen und zwar in Winston und der hat sie schamlos ausgenutzt und zwar für Sex. Aber zum Glück konnte sie ihn damals bremsen bevor sie ihn ran lassen konnte. Seitdem vertraut sie darauf das Typen an der High School nur Sex wollten. Gefühle waren denen egal, manchmal glaubte Ruby sogar das sie einfach keine haben.

»Du liest zu viele Bücher über Badboys.«, lachte Stella nachdem sie sich beruhigt hat.

»Über was redet ihr?«, India kam gerade wieder um die Ecke. Sie sah leicht blass aus, doch Ruby machte sich darüber keine Sorgen, ihre Freundin hatte von Natur aus blasse Haut.

Sie beugte sich über die Lehne und schaute beide abwechselnd an. Ihre Häbde zitterten, als wäre ihr kalt. Doch sie nahm die Hände schnell runter. Verwirrt blickte Ruby India an.

»Ruby hat wieder einer ihrer atemberaubenden Ideen.«, lachte Stella, die dafür nur einen bösen Blick erntete.

»Welches Buch hast du zuletzt gelesen?«, fragte Ruby und blickte India mit intensiven an. Stella schüttelte nur den Kopf und kicherte.

»Ich geh mir noch was zu trinken holen.« Stella stand auf und torkelte in ihrem pinken Mini davon, der ihr fast über dem Po hing.

»Was hast du vor?«, fragte India und ging um das Sofa herum, um sich dann auf den Platz von Stella zu setzten.

»Beantworte erst meine Frage!«

»After. Wie du, aber was willst du mir damit sagen?«, India schien mittlerweile ziemlich genervt.

»Und was hat der Typ gemacht?«

»Das weißt du doch! Ruby was möchtest du machen?« Ihre Stimme klang mittlerweile besorgt. India hatte die Bücher zu gleichen Zeit mit Ruby gelesen und beide wussten das manche Szenen ziemlich schockierend und extrem waren.

»Wir sollten den Spieß umdrehen! Wir sollten ihnen mal das Herz raus reißen.«, rief Ruby ohne weiter Anhaltspunkte. Doch India wusste sofort wovon Ruby sprach.

»Du Spinnst! Die haben uns doch gar nichts getan.« India lehnte sich gegen das Sofa und schaute den anderen Leuten zu, wie sie versuchten betrunken zu tanzen.

»Okay wenn ihr das beide so sieht, machen wir eine Wette daraus? Weißt du noch früher unsere kleinen Mutproben?« Rubys Augen fingen an zu leuchten.

»Und wie sollte die Wette aussehen? Welcher Typ gibt zuerst auf?« India lachte spöttisch auf.

»Wer es zuerst schafft, einen der vier Jungs.« Sie zeigte auf Joseph, Emmet, Ezra und Winston.

»Für sich zu gewinnen, hat gewonnen.« Ruby lächelte zufrieden.

»Das klingt verrückt! Und ich wusste das India das genauso sieht« Stella kam wieder und lehnte sich diesmal über das Sofa, sie hielt in einer Hand schon wieder ein Bier und kicherte mittlerweile durchgehend. Ihre blonden langen Haare hingen mittlerweile überall.

»Warum? Habt ihr Angst? Das ist unser letztes High School Jahr bevor wir uns trennen. Wir sollten ein wenig Spaß haben.« Ruby schaute abwechselnd Stella und India an, die sich skeptisch anblickten.

»Und was bekommt der Gewinner?«, fragte Stella nach einigen Sekunden schweigen. Ruby grinste jetzt noch breiter.

»Der Gewinner bekommt nichts, aber diejenige die es bis zu den Sommerferien nicht geschafft hat oder als letztes.« Sie schaute jetzt beide an.

»Vorher muss ich wissen, ob ihr beide auch wirklich dabei seid?«

»Okay, ich denke sogar das könnte Spaß machen!«, sagte Stella und schaute dabei zu Dexter und nahm noch ein kräftigen Schluck.

»India?« Beide blickten sie an. Ruby wusste das India sich nicht so einfach auf so einen Deal einlassen würde. Sie hatte bis jetzt noch nie einen Freund und würde so oder so verlieren.

»Ich weiß nicht.« Sie schaute nervös durch den Raum und spielte an ihren Fingern.

»Ach komm schon, sei keine Spaßverderberin!« Ruby zog einen Schmollmund.

»Okay.. Was ist die Strafe?«, flüsterte India nach einigen Sekunden unsicher.

»Also.. Diejenige die es gar nicht oder zuletzt geschafft hat, muss einen Typen Küssen den die Gewinner aussuchen. Und gewonnen hat man erst wenn man ein »Ich liebe dich« bekommen hat, als Nachricht oder aufgenommen!«

Stella stutze kurz lächelte aber dann und nickte, India schien immer noch skeptisch und schaute auf die leeren Becher.

»Kling ja gar nicht so schlimm.« Kicherte Stella wieder.

»Und eine Sache noch. Wer sich von uns zuerst Verliebt, bekommt eine ausgedachte Strafe. Also behaltet euer Herz bei euch.«