017 Ruby

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Ruby wusste wie man Leute mit ihrer Vergangenheit quälte, aber leider wusste sie nicht wie es ist wenn man das gleiche mit ihr tat.

Ja sie war schwanger gewesen. Dieser Gedanke ist schwer für sie, da sie niemanden davon erzählt hat, außer ihrer Vertrauenslehrerin. Ruby bezeichnete es nie als schwanger, da sie 15 war und das Kind in ihrem Bauch noch so klein wie eine Erbse. Es war eine Magenverstimmung, so hatte es sie auf jeden Fall ihren Freundinnen erzählt.

Ihrem Dad hatte sie nie was erzählt, er war noch beschäftigt mit dem Tod von ihrer  Mom, da wäre eine 15 Jährige, schwangere Tochter wahrscheinlich zu viel für ihn geworden.

Bis heute fragte sich Ruby in Momenten wie diesen, warum sie überhaupt so was erleben musste.

Chad Chapman war Austauschschüler aus Australien, total süß mit blonden locken und Sommersprossen. Er sah aus als wäre er gerade vom Strand in ihre Schule gebeamt worden.

Ruby war sofort hin und weg und wollte mehr wissen über Chad und sie hatte mehr erfahren. Chad war schon 17 und stand auf Mädchen, auf viele Mädchen. Doch dies schreckte Ruby nicht ab und so hatte sie voller Eifer versucht  Chad für sich zu gewinnen. Was auch funktionierte bis zu dem Abend als Chad mehr wollte. Was noch nicht mal das schlimmste war, denn sie fühlte sich bereit. Zwar nahm sie nicht die Pille doch das war Ruby in dem Moment total egal, denn sie hatte wieder das bekommen was sie wollte.
Am nächsten Tag war Chad aber verschwunden und auch in der Schule schien er nicht aufgetaucht zu sein. Er ist einfach verschwunden, zurück nach Australien ohne ein Wort oder eine Nachricht. Dafür hatte er ein Geschenk da gelassen, eine Erbse.

Ruby schüttelte den Kopf und setze sich wieder auf das Bett. Die letzten 10 Minuten ist sie in ihrem Zimmer nur auf und ab gegangen und hat nach einer Lösung für ihr Problem gesucht. Wäre es schlimm wenn alle ihr Geheimnis wüssten? Würde sich was ändern? Oder hatte Ruby einfach nur Angst? Aber was war schlimmer Ihr Geheimnis oder Stella mit ihrem schlimmsten Alptraum zusammen zu bringen? Könnte sie Stella so Hintergehen?

"RUBY??", eine gedämpfte stimme drang durch ihre Zimmertür. Langsam rappelte sie sich auf und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Sie musste das Problem anders klären, aber das musste warten. Sie hatte keine Zeit sich den ganzen Tag Panik zu machen und schon gar nicht würde sie Panik bekommen wegen Dexter.

Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt und schaute auf den Dunkeln Flur. Nochmal hörte sie ihren Vater wie er ihren Name von unten hoch schrie, bevor ein lautes trampeln zu hören war. Ruby schloss wieder die Tür und ging ein paar Schritte zurück und in dem Moment riss ihr Vater schon die Tür auf.
Er hatte seine Schlafanzug Hose an und ein dunkles Shirt. Eigentlich sah ihr Vater nicht asiatisch aus, was hauptsächlich daran lag das sein Vater nicht aus Korea stammt, sondern Deutscher ist.
Ruby hatte ihr Aussehen von ihre Mutter geerbt, die gebürtige Koreanerin war.
"Ruby, du hast Post bekommen!", sagte ihr Vater immer noch halblaut und wedelte mit einem Brief vor ihrer Nase.
Leise schnappte sie nach Luft und versuchte Schrift zu entziffern.

"Die NYU..", hauchte Ruby und merkte wie ihr die Farbe aus dem Gesicht verschwand. Die ganze Zeit hatte sie das verdrängt, sie wollte Spaß haben in  ihrem letzten Jahr. Sie wollte nicht an irgendein College denken, sie wollte nicht daran denken das sie kein College haben wollte.

"Ruby.", fing ihr Vater an und ging langsam in ihr Zimmer und setzte sich auf ihr Bett. Langsam drehte sie sich um und schaute den Brief an der jetzt locker in seiner Hand lag. Er hatte ihn schon längst aufgemacht und blickte jetzt streng zu seiner Tochter.

"Du stehst auf der Warteliste.", Mr Tanners schien weiterhin gefühllos. Doch Ruby fiel ein kleiner Stein vom Herzen.

"Das ist doch super, Dad. Die werden mich schon aufnehmen es sind noch ein paar Monate bis dahin." Lächeln hüpfte Ruby auf und ab, sie wusste doch das in ihrem Leben alles besser laufen wird.

"Du wirst das letzte Jahr wiederholen, auf einem Internat in London."

Und damit stand er auf und schloss die Tür hinter sich.

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