Am Montag war der Partytrubel des vergangenen Samstages schon wieder vergessen.
Nur noch einzelne Spuren waren zu sehen, wie tiefe Augenringe und leises flüstern auf den Fluren.
Stella schob ihre Sonnenbrille höher und hielt ihre Bücher eng an sich. Sie wollte eigentlich nur noch zurück in ihr Bett, denn der Kater der sie Gestern morgen überrascht hat, war immer noch da und begleitet sie auf Schritt und Tritt.
Es fühlte sich an als würde eine stahlplatte auf ihrem Kopf liegen, der versuchte sie runter zu drücken.Als sie an ihrem Spind ankam, versuchte sie vorsichtig ihren Spind auf zu machen. Bloß keinen Lärm machen. Doch irgendwie schien sich kein anderer daran zu halten, kein Lärm zu machen. Bei jedem kleinsten Geräusch zuckte sie zusammen.
Sie hatte den ganzen Sonntag nicht geschlafen und dementsprechend fühlte sie sich auch, wie in einer Seifenblase auf Crack.
Ihre Gedanken waren das ganzeWochenende über bei Dexter und sie hatte versucht diese Gedanken und Gefühle mit Alkohol zu betäuben. Was in den Momenten auch geholfen hatte. Doch jetzt bereute sie es abgrundtief. Sie lehnte ihre Stirn gegen den Spindrand und versuchte sich zu beruhigen, die Gedanken an Dexter Taten manchmal einfach zu sehr weh.
Das kühle Metall tat ihrem pochendem Kopf gut, sie schloss die Augen und atmete tief durch.
Nach einigen Sekunden öffnete sie wieder ihre Augen und griff nach ihren Büchern.»Stella!«, kam ein schriller Schrei, erschrocken ließ sie ein paar Bücher fallen. Ihre Sonnenbrille verrutschte und das grelle Licht des Schulflures blendete als würde sie direkt in die Sonne blicken . Mit zusammengekniffenen Augen beugte sie sich nach unten und schaute dann leicht nach oben.
Ruby stand vor ihr, frischmunter lächelte sie ihrer Freundin zu.
»Was ist denn mit dir los? Du siehst schrecklich aus.« Sie verzog das Gesicht und beugte sich um Stella zu helfen.
»Danke«, murrte Stella und schaute schnell wieder auf den Boden und nahm ihre Bücher entgegen, die Ruby ihr in die Hand drückte.
»Ich habe die letzten Tage nicht so gut geschlafen.« Sie drückte ihre Spindtür zu und blickte Ruby an. Diese schien stutzig über die Aussage, doch schien sich nicht weiter Gedanken darüber zu machen.
»Wir müssen noch entscheiden welchen Typen wir nehmen, wir können ja nicht alle den gleichen nehmen«, sprach Ruby und ging ein paar Schritte nach vorne und drehte sich beim gehen um, so das Stella ihr in die Augen sehen konnte.
Stella drückte sich vom Spind ab und lief nehmen Ruby her. dabei schob sie ihr Sonnenbrille wieder auf die Nase.
»Wovon redest du?«, Stella blickte verwirrt durch die Sonnenbrille.
»Wie viel hast du denn getrunken? Ich rede von unserer Wette!«, Ruby hielt an und ließ ihre Freundin nicht weiter gehen.
Langsam erinnerte sie sich wieder an Samstag, Dexter war am Ende mit einer Rothaarigen auf Klo verschwunden und kam 20 Minuten später erst raus. Stella hat sich wortwörtlich übergeben. Aber davon sprach Ruby auf jeden Fall nicht. Sie sprach von dieser dummen Wette die sie angesprochen hatte. Diese Wette mit der „Rache". Die betrunkene Stella fand die Wette toll.
»Ich dachte das war ein Scherz!«, Stella schaute verwirrt in Ruby's Gesicht, sie konnte das doch nicht wirklich ernst meinen, das klang wie ein Scherz von 13 Jährigen Pubertierenden Jungen.
»Wir haben eine Wette abgeschlossen und als wir dies früher getan haben, war es Todernst.« Sie blickte Stella ernst an und ließ sie dabei nicht aus den Augen.
»Wir sind aber nicht mehr 10!«, lachte Stella. Sie wusste das Ruby manchmal ein Hang zum dramatischen hatte, aber das setzte all dem irgendwie nochmal die Krone auf.
»Stella, du brauchst nicht mitzumachen. Aber dann hast du ja schon verloren, so wie du Dexter an Mary Sunéz verloren hast. Spanierinnen haben eben mehr Feuer als Französinnen.« Ruby ging wieder voran und blickte dabei nochmal über ihre Schulter.
Stellas blick änderte sich in Sekundenschnelle, Ruby wusste wo Stellas wunder Punkt war.
Mary Sunèz war eine Austauschschülerin aus Spanien, die am Ende aber doch länger geblieben ist, zu lange. Mary war das Mädchen mit dem Dexter zuletzt was hatte, als er noch mit Stella zusammen war. Sie hat die beiden in flagranti erwischt.
Mary wollte es ihr eigentlich noch erklären, aber Stella hat ihr einfach eine ordentlich Schelle gegeben.
»Ich versuche es bei Ezra«, gab Stella nach und fühlte sich elend. War Rache wirklich das richtige um über den Schmerz weg zu kommen?»Das freut mich!«, Ruby umarmte ihre Freundinnen und lief dann in die andere Richtung davon.
***
»Du dachtest sie macht Spaß?«, India beugte sich über den Tisch um Stella besser hören zu können.»Ja, ich meine sowas können wir doch nicht machen.« Stella schaute nach vorne wo Mr Benson gerade Matheformel an die Tafel schrieb und dann wieder nach hinten.
»Ich habe mich für Ezra entschieden«, sagte sie nachdem sie einer weile das kratzen der Kreide auf der Tafel zuhörte.
»Also machst du wirklich mit?«, India schien skeptisch und blickte Stella mit intensiven Blick an.
»Ja! Ich denke es ist das beste.«, flüsterte Stella und dachte wieder an Dexter und Mary.
»Ruby ist in diesem Jahr schon die ganze Zeit komisch gewesen und jetzt das.«, sprach India das aus, was schon die ganze Zeit in der Luft hing.
Nachdenklich schaute India auf den Zopf von Stella.
»Vielleicht hat sie einfach Angst, ich meine sie wurde bis jetzt noch auf keinem College angenommen. Ihre letzte Chance ist die NYU.«
India machte nur komische laute als Antwort als Zustimmung.
Die Mädchen waren im ihrem letzten High School Jahr und hatten schon fleißig Bewerbungen geschrieben. Stella hatte schon 1 zusage und India sogar 3. Nur Ruby schien vom Pech verfolgt.
»Sie wird die einzige an der Primrose High sein die wiederholt.«, meinte Stella und schaute auf ihre pinken Fingernägel.
»Die Fette Lucy wiederholt doch auch.«
Stella schaute India nur mit hochgezogener Augenbraue an. Seit wann sagt India denn sowas?
»Ladys wenn ihr quatschen wollte, könnt ihr dies gerne im Büro der Direktorin.«, Mr Benson schaute beiden mit strengen Blick an.
Stella murmelte eine Entschuldigung und drehte sich dann wieder nach vorne.
***
»Du solltest ihr auch mitteilen wen du nimmst.«, Stella schaute den anderen zu wie sie ihre Sachen zusammen packten.
»Muss ich wohl.«
Stella wollte sagen das sie nicht musste, aber auch sie wusste es besser.
»Ich werde dann mal Ezra suchen, ich will es hinter mir bringen.« Sie straffte die Schultern, strich eine Strähne aus dem Gesicht und machte sich auf den Weg Richtung Sporthalle.
Ihre Wette hatte jetzt begonnen.
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Girls Club - Mehr als eine Wette
Teen FictionIndia Watson Ruby Tanner Stella Cosette 3 Mädchen. 1 Wette 1 Ziel Wer schafft es zu erst, das sich einer der 4 begehrtesten Jungs an der High School in sie verliebt? Aber vorsichtig wer sich zu erst in einen der Typen Verliebt, hat verloren...