018 Stella

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Stella lief ziellos durch die Gegend, sie hatte schon seit einer Stunde Schulschluss, aber sie konnte und wollte nicht nach Hause. Sie wusste das es ärger geben würde, sie hatte Hausarrest und ihre Mutter war bei sowas besonders streng. Aber was nütze es? Wenn ihre Mutter diesmal nicht lügen würde ist sie in einem Jahr in Paris und studiert dort. Stella hat darüber noch nie wirklich nachgedacht. Wäre es so schlimm weg von all dem hier in Primrose zu sein? Hier sind ihre Freunde, aber auch die gehen studieren.

"Europa«. Stella sprach das Wort aus und ließ es auf sich wirken. Klang doch gar nicht so schlecht oder? Sie konnte immer noch wieder herkommen und ihre Freundinnen sehen. Aber würde sie, sie überhaupt vermissen? Stella hasste sich wegen den Gedanken, klar würde sie die beiden vermissen! Egal wie extrem Ruby manchmal ist, sie ist trotzdem der coolste Mensch auf Erden und auch India war manchmal anstrengend, aber sie ist trotzdem der liebste Mensch auf Erden.

Und dann die Sache mit Dexter.

Stella blieb kurz stehen und schaute von der Brücke,  auf dem kleinen Fluss vor ihr. Er schien ruhig und bewegte sich nicht, genau das Gegenteil von dem was in Stella los war. Die Bäume spiegelten sich im Wasser um ganz am Rand schwamm eine Entenfamilie, Stella musste lächeln, die Natur schien so harmonisch, anders als bei den Menschen.

Dexter war ein Beispiel für diese nicht existierende Harmonie.

Es gab zwar keine Beweise davon was er ihr angetan hatte oder was er ihr angetan hat, aber trotzdem hatte sie bei ihm ein komisches Gefühl. Einzig und allein die Aussage von Mary hatte sie, aber konnte sie ihr vertrauen? Vielleicht hat sie einfach gemerkt das er einen nur ausnutzt und dann wegschmeißt. Tränen brannten Stella in den Augen, sie wollte Dexter einfach nie wieder sehen und sie würde auch dafür sorgen das es so sein wird. Am besten konzentriert sie sich jetzt einfach auf Ezra, er wird ihr Trost spenden und auch ein wenig Spaß, denn die Wette wollte sie trotzdem nicht verlieren.

Stella blickte weiterhin auf den Fluss und atmete tief ein. Ein Piepen war aus ihrer Jackentasche zu hören. Leiste stöhnend kramte sie nach ihrem Handy. Eigentlich war ihre Mutter keine Sorte der Mütter die Nachrichten schrieb oder anrief. Den Ärger gibt es erst zuhause und dann auch in Form eines Hurricanes.

Doch die Nachricht war nicht von ihrer Mutter.
Ruby fragte, ob sie sich treffen konnten. Stella schaute kurz auf die Uhr die sie am Handgelenk trug und tippte dann schnell ein Ja und den Ort wo sie warten würde. Ärger würde sie so oder so bekommen also konnte sie jetzt auch noch ein wenig länger weg sein. Stella wandte sich von dem Fluss ab und ging in die andere Richtung weiter.

* * *

»Ich nehme einmal den Cocktail mit Erdbeer- und Melone.«, Stella reichte der Kellnerin die Getränkekarte und schaute Ruby dann wieder an, die sichtlich Nervös schien. Sie spielte an ihren Fingernägeln und kaute auf der Lippe.

»Ist es nicht ein wenig zu früh für Alkohol?«, fragte Ruby skeptisch und schaute an Stella vorbei.

»Es ist nie zu früh für Alkohol! Was wolltest du? Und ich weiß das du was willst!«, Stella lachte und lehnte sich zurück.

»Übrigens glaube ich dir mit Dexter, ein bisschen auf jeden Fall« Sie legte die Hand auf Rubys Hände.

Diese nickte nur mechanisch und schien total blass zu werden.

»Genau deswegen wollte ich mit dir reden!«, rief Ruby überrascht und wollte grinsen, doch ihre Mundwinkel gingen schnell wieder nach unten.

»Hör zu, ich glaube nicht das dort etwas war. Du bist einfach eine kleine Schnapsdrossel, das sehe ich ja jetzt wieder! Wir sollten darüber nicht weiter diskutieren, es lenkt vom wesentlichen ab.« Ruby zwinkerte Stella zu und lächelte dann ihrer Freundin zu.

Stella schien verwirrt, Ruby war die ganze Zeit felsenfest davon überzeugt etwas stimme nicht und jetzt scheint sie ihre Meinung geändert zu haben.

Doch Stella wollte sich nicht mehr mit diesem Thema befassen, also nickte sie nur und lächelte Ruby auch an.

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