4| K A P I T E L

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Am Morgen nach unser gefährlichen Spionage-aktion waren meine ersten Worte eine wüste Beschimpfung, an Manu gerichtet.
Meine Stirn war kochend heiß, ich musste fürchterlich husten und war zu allem Überfluss auch noch heiser.
Anscheinend hatte ich mir bei unserer gestrigen Aktion, eine Erkältung zugezogen.
Ich quälte mich mühsam aus dem Bett, um mir einen Tee, sowie Wadenwickel zu machen.
Anschließend schleppte ich mich zurück zu meinem bequemen Bett, indem ich die nächsten Tage vermutlich auch verweilen würde.

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Tatsächlich lag ich drei Tage lang flach, um mich zu kurrieren.
Ich hatte zwar immer noch ein wenig Husten, sowie Schnupfen, aber immerhin war das Fieber mittlerweile weg.
Durch die angestaute Langeweile beschloss ich ein paar Leuten einen Besuch abzustatten.
Ich zog mir meine dünne, schwarze Jacke und meinen gelben Schal an und machte mich auf dem Weg zu der ersten Person, die ich besuchen würde.
TouristHistory, wie ihr Pseudonym lautete.

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Bei ihrem kleinen, verwinkelten Haus angekommen, klopfte ich ersteinmal an die Tür und wartete bis diese endlich aufschlagen wurde.
Als Touri mich erkannte, lächelte sie mich freundlich an und fragte neugierig:

》Was machst du denn hier, Allison?《

Sie musterte mich kritisch:

》Du siehst aber gar nicht gut aus. Du gehörst ins Bett!《

Ich machte eilig eine wegwerfende Handbewegung:

》Ach Quatsch, ich lag bereits drei Tage flach, keine Sorge. Ich wollte nur mal kurz vorbeischauen und dich bitten, ob du mir vielleicht noch einen deiner Heiltränke geben könntest.《

》Natürlich kannst du welche bekommen, kein Problem. Warte eben hier.《

Sagte sie noch eilig, ehe sie in ihrem Keller verschwand und wenig später mit drei Flaschen, gefüllt mit Heiltränken, wieder auftauchte.
Sie erklärte:

》Die nächsten drei Tage solltest du jeden Abend einen davon nehmen, dann wird es dir bald schon wieder besser gehen.《

》Danke Touri, du bist ein Schatz.《

Ich lächelte sie dankbar an, meinte aber nach einem Blick auf meine Uhr:

》Nimms mir nicht übel, aber ich werde dann auch wieder los müssen.《

Ich entschuldigte mich überschwänglich bei ihr, für mein appruptes abhauen und machte mich dann auf den Weg zu der zweiten Person, zu der ich heute noch wollte.
Zu Manu.

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Bei ihm war das schon etwas schwieriger, als bei Touri, da mich niemand bei ihm sehen durfte.
Aus diesem Grund beschloss ich erstmal mit einem herkömmlichen Holzboot zu seiner Zitadelle zu fahren.
Glücklicherweise lag nämlich momentan Nebel über dem Meer und ließ keinen Blick hindurch.

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Wie erwartet war Manu nicht in seiner Halbfertigen Zitadelle, doch ich wusste mir zu helfen.
Gestern hatte mir Manu noch kurz gesteckt, er habe einen geheimen Minenschacht zwischen seinem Turm und seiner Zitadelle gegraben.
Glücklicherweise hatte er mir erklärt, wo ich lang musste, ansonsten hätte ich den geheimen Knopf wohl kaum gefunden, der zu diesem unterirdischem Tunnel führte.

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Wenig später setzte ich mich also in eine der Lohren und fuhr wenig später zum Keller des riesigen Turmes.
Ich schleppte mich die etlichen Steintreppen nach oben und gönnte mir erst eine Verschaufpause, als ich das unterirdische, bepflanzte Feld sah.
Im nachhinein betrachtet nicht die beste Idee - der Staub der Weizenähren und die Feuchtigkeit der Höhle machten es mir nur noch schwerer tief Luft zu holen.

P S Y C H O  -HerrBergmann ff-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt