3| K A P I T E L

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》Bergi!《

Verzweifelt rief ich den Namen meines besten Freundes, der schlaff in meinen Armem hing. Panisch strampelte ich mit meinen Füßen im Wasser, um nicht zu sinken.
Der Werte Herr war nämlich nicht wie geplant aufgewacht, weshalb ich ihn erfolglos versuchte aufzuwecken.

》Herr Bergmann!《

Rief ich abermals, doch er wollte einfach nicht aufwachen.
Meine Glieder schmerzten bereits, es fühlte sich an als wären wir schon ewig im Wasser.
Langsam, aber sicher ging mir die Kraft aus, das spürte ich. Herr Bergmann und meine nassen Klamotten zogen mich zusätzlich nach unten, was keineswegs zur Linderung meiner Schmerzen beitrug.
Verzweifelt versuchte ich uns zum Ufer zu lenken, doch die Wellen klatschten mir jedes mal ins Gesicht und trieben uns in die Falsche Richtung, weiter hinaus, aufs meer. Das Salzwasser kratzte in meiner Speiseröhre, da ich durch die Rufe immer wieder Wasser verschluckte.
Die Wellen wurden stärker, brachen über uns und drückten mich bereits kurz nach unten. Japsend und Hustend tauchte ich auf, klammerte mich an Bergis Shirt, um ihn nicht zu verlieren.
Der Typ in meinen Armen wurde gefühlt immer schwerer, meine Hände drohten bereits abzurutschen.
Tränen stiegen mir in die Augen, ob aus Angst, Verzweiflung oder Schmerz war unklar, aber ehrlich gesagt interessierte es mich im Moment nicht im geringsten.
Ich schloss meine Augen und vergrub mein Gesicht an Bergi.

》Bitte Tim.《

Flüsterte ich, bevor ich mit ihm in meinen Armen endgültig von einer Welle unter Wasser gedrückt wurde.
Panisch ruderte ich mit den Beinen, jedoch ohne Erfolg.
Die Masse des Wassers drückte uns immer weiter hinunter, Gegenwehr war zwecklos.
Mein Orientierungssinn war fort, ich hatte nicht mal mehr eine Ahnung wo oben und unten war.
Ich drückte mich fest an Bergi, bevor ich endgültig mein Bewusstsein verlor.

-

Ich spürte wie jemand mich aus dem Wasser zog und auf weiches Gras ablegte.
Wie in Watte gehüllt, vernahm ich eine tiefe, ruhige Stimme.
Ich konnte jedoch nicht verstehen, was diese sagte.
Jemand rüttelte an meinen Schultern, doch vergebens.
Ich konnte mich weder bewegen noch etwas sagen.
Nach kurzer Stille beugte sich jemand über mich.
Ich konnte den heißen Atem auf meinem Gesicht spüren, ehe weiche Lippen auf meinen landeten.

Augenblicklich bekam ich wieder Luft und auch meine Sinne schärften sich wieder,als kämen sie urplötzlich wieder zurück.
Ich hustete um das Wasser aus meiner Lunge zu bekommen und schaute mich nach meinem Retter um.
Ich erkannte jedoch nur eine dunkle Gestalt, die über mich gebeugt war ehe mir abermals Schwarz vor Augen wurde.

Einzig allein die tiefschwarzen, großen Augen blieben mir in Erinnerung.
Sie wirkten wie zwei tiefe leere Höhlen, und doch entging mir das leichte funkeln, war es noch so klein, nicht.

-

》Allison!《

》...《

》Alli!《

Verwirrt schlug ich meine Augen auf, wenn auch schwerfällig.
Sofort blickte ich in das besorgte Gesicht von Bergi, der eine Hand auf meine Wange gelegt hatte.
Er atmete erleichtert auf:

》Geht's dir Gut, Alli? Gott, ich hab mir solche Sorgen gemacht...《

Ich schaute kurz an mir herunter und  konnte glücklicherweise keinerlei Verletzungen feststellen.
Auch meine Atmung funktionierte wieder fehlerfrei, weshalb ich nickte und ihn ebenfalls fragte:

》Und dir?《

Meine Stimme war rau, sie klang irgendwie unnatürlich.
Als hätte ich lange nicht mehr mit ihr gesprochen, sie kam mir so unbekannt vor.
Ich räusperte mich einmal, um sie zu normalisieren.

》Ja, mir geht's gut...《

Er fuhr sich erschöpft über sein Gesicht, und seufzte auf.
Nach einer kurzen Pause fragte er:

》Weist du noch was passiert ist? Ich erinnere nicht nur noch an Herr Elpeh's Lachen...《

Er verzog bei diesem Gedanken das Gesicht, verständlicher Weise.

Ich setzte mich mühsam auf, antwortete zwar, aber ließ ein paar Details aus.

》Ich..ich bin mir nicht sicher. Ich weiß nur noch, dass wir im Meer waren, Aber du warst noch bewusstlos.
Ich habe Versucht uns an Land zu bringen, aber...die Wellen, sie waren zu stark, sie waren einfach zu gigantisch! Ich.. Ich hab es versucht, aber es ging nicht, es ging nicht, ich wollte doch nur-!《

Mit meiner Erzählung kam die Erinnerungen, die Angst, all das kam mit einem mal zurück.
Leichte Tränen bildeten sich in meinen Augen, ehrliche Tränen.

》Pschhht...《

Bergi drückte mich an sich, streicht mir beruhigend über den Rücken.

》Alles gut...red nicht weiter...《

Ich nickte dankend, ließ meine Tränen in dem Stoff seiner Kleidung versickern und schniefte nur noch ab und zu auf.

Die Erinnerungen an meinen Retter ließ ich absichtlich aus, wenn diese überhaupt real waren. Viel eher glaubte ich daran, das es alles nur ein Traum war.
Die Szenerie, der Mann, diese Augen...
Alles wirkte so surreal...
Ja, es musste nur ein Traum gewesen sein.

Nur ein Traum...

Und? Was sagt ihr?
Traum, oder Realität?
Und wisst ihr, wer der Mann war oder sein sollte?
Schreibst ruhig mal in die Kommentare, wenn ihr denn wollt.

Man ließt sich ^-^

P S Y C H O  -HerrBergmann ff-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt