11| K A P I T E L

607 31 20
                                    

Erst als ich aufschaute, bemerkte ich, dass ich vor Bergis Haus stand.
Ich wollte mich gerade wieder seuftztend abwenden, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.

Mein ganzer Körper versteifte sich augenblicklich. Erschrocken drehte ich mich um - doch anstatt jemanden in die Augen zu sehen, sah ich...nichts.
Keine Menschenseele war weit und breit zu sehen. Denoch spürte ich deutlich den warmen Atem einer Person auf meiner Haut.
Ich bekam eine leichte Gänsehaut und trat unwohl einen Schritt zurück.

》Hallo?《

, fragte ich verunsichert. Spielten meine Gedanken mir etwa einen Streich?

Doch dann spürte ich wie sich eine Hand auf meinen Mund legte. Augenblicklich riss ich meine Augen auf. Mein erster Instinkt war schreien.
Tja, blöd gelaufen.
Als ich eine weitere Hand an meinem Arm spürte, begann ich auch meine Arme und Beine in Bewegung zu setzen. Während mich die Hände zu Bergis Haus zerrten, trat ich erschrocken und ängstlich um mich. Ich windete mich unter dem Griff des Unbekannten, doch es half nichts. Ich war zu schwach. Kleine Angsttränen schossen mir in die Augen. Es gab viele Kriminelle in "Leben", Leute die Zweitleben führten, vermutlich sogar Mörder!
Und ausgerechnet jetzt war kein Bewohner hier um das Geschehen zu beobachten.

Erst als die Tür von Bergis Haus hinter uns ins Schloss viel, ließ die Person mich frei. Vielleicht ein versehen, vielleicht auch nicht.
Sogleich versuchte ich so viel Abstand wie möglich zu gewinnen und verkroch mich in die hintere Ecke des Eingangsbereiches. Ich wollte nach meinem Schwert greifen, bemerkte jedoch das der Fremde es mir bereits entwendet hatte.
Mehr schlecht als Recht hob ich meine Fäuste, um zumindest irgend eine Art von Veteidigung vorzuweisen.
Weiterhin verängstigt beobachtete ich den Raum, um ein Zeichen des Unsichtbaren zu finden.
Tatsächlich erkannte ich einige bunte Partikel, die in der Luft schwirrten. Also doch ein Unsichtbarkeitstrank.
Doch es war eher beunruhigend, da die Person direkt vor mir stand.
Mein Herz schlug bis zum Hals und meine Finger krallten sich in das Holz der Werkbank, hinter mir. Schwer schluckend versuchte ich mich weiter in die Ecke zu quetschen. Kein Wort brachte ich über meine Lippen.

Langsam tat sich etwas vor mir. Die Partikel wurden weniger und es zeichnete sich der Umriss einer Person ab. Nach kurzer Zeit, erkannte ich dann das Gesicht des Fremden.
Es war Bergi.

Doch anstatt beruhigt und erleichtert zu sein, flammte eine ganz andere Emotion auf.
Meine Angst wandelte sich in unbändige Wut um und sauer stampfte ich einen letzten Schritt auf meinen Gegenüber zu. Bergi hatte zu alledem noch die Höhe ein belustigtes Grinsen auf seinem Gesicht zu tragen!

》Was fällt dir ein?!《

, herrschte ich ihn an. Ich holte aus und klatschte ihm eine. Jetzt war er es, der mich erschrocken ansah. Allersings war ich viel zu sehr damit beschäftigt Bergi anzumaulen, als das ich darauf geachtet hätte:

》Mich so zu erschrecken! Weißt du eigentlich wie viel Angst ich hatte? Ich dachte du wärst irgendein Krimineller, der mich gleich umbringt, du Arsch!《

Schuldbewusst sah Bergi auf den Boden und hielt sich dabei seine linke Wange.
In diesem Moment war es mir völlig egal, dass es ziemlich weh getan haben musste.
Immer noch aufgelöst lehnte ich mich an die Wand hinter mir und versuchte erstmal meinen Herzschlag zu beruhigen. Nicht das ich gleich noch einen Kollaps bekam, wegen so einer Blöden Alberei!

Währenddessen begann mein Gegenüber zu sprechen:

》Es tut mir leid, ich hab nicht drüber nachgedacht, das es dich so sehr erschrecken könnte.《

》Ach echt? Hab ich ja gar nicht bemerkt!《

, schnauzte ich ihn weiter an,

》Ich will den verdammt guten Grund wissen, warum du nicht einfach sichtbar zu mir gegangen bist und mich ins Haus gebeten hast!《

Bergi sah zu mir auf und erklärte seelenruhig:

》Ich kann mich nicht mehr in der Stadt zeigen. Wenn mich jemand sieht, wird mich die Miliz wieder einsperren.《

Durch meine Panik hatte ich das Gespräch mit der Miliz völlig verdrängt. Natürlich konmte sich Bergi nicht zeigen, im Nachhinen wirkte es deutlich nachvollziehbarer. Nichtsdestotrotz war meine Wut noch nicht ganz verpufft und weitere Fragen bildeten sich in meinem Kopf:

》Aprpros Miliz, du bist mir eine Erklärung schuldig. Die Wahrheit bitte.《

Der Braunhaariege nickte und sah mich erwartungsvoll an. Erwartete er etwa das ich ihm Fragen stellte? Nungut, vielleicht hatte ich mich zu ungenau ausgedrückt. Ich fragte also:

》Was hast du mit den Aktivitäten des Spielemeister's zu tun? Die Miliz würde dich wohl kaum ohne Grund einsperren. Und wie bist du überhaupt geflohen?《

Bergi nickte überlegend. Kurz kaute er auf der Innenseite seiner Lippe - eine nervöse Angewohnheit von ihm - ehe er antwortete:

》Das dacht ich mir schon.《

, er selbst lehnte sich an einen Pfeiler und beginn zu erzählen:

》Die Miliz hat mich beobachtet, wie ich aus einem Prüfungsraum vom Spielemeister gekommen bin. Aber ich war dort nur, weil ich einer der "Auserwählten" des Spielemeister bin, wie du bereits weist. Ich habe eine Aufgabe dort gemeistert. Natürlich haben Sie mir das nicht geglaubt und mich, und Saphirian, gejagt. Und gefangen.《

Ich nickte kurz und ließ ihn dann weiter sprechen:

》Zu der Flucht... ich weiß es selber nicht genau. Ein fremder half uns, mithilfe eines mir unbekannten Trankes. Aufgewacht bin ich in einem kleinen Raum, wo ich unter anderem diese Unsichtbarkeitstränke fand. Saphirian war schon verschwunden.《

Ich glaubte nicht, das er log, denn er sah mich unglaublich ernst und aufrichtig an. Und auch sonst verheimlichte mir Bergi eigentlich nie etwas. Genau das erleichterte mich ungemein. Also war das alles wirklich nur ein Missverständnis, in das Bergi nur ausversehen hineingeraten war.

》Du weißt ja gar nicht, wie froh ich bin, das es dir und Saph gut geht...《

, drückte ich sogleich meine Gedanken aus. Bergi jedoch fragte verwirrt:

》Saph?《

Ich winkte ab:

》Nicht so wichtig...hauptsache es geht euch gut und ihr seid nicht der Spielemeister.《

Ich ging wiederholt auf Bergi zu, aber diesmal um ihn erleichtert in die Arme zu nehmen. Auch wenn ich gerade noch unglaublich wütend auf ihn gewesen war, wollte ich jetzt einfach nur seine Nähe spüren. Ich hatte mir riesige Sorgen um ihn gemacht gehabt.

Als Bergi seine Arme ebenfalls fest um mich schlung, begann ich zu lächeln.

Es würde schon alles wieder gut werden.
Irgendwie.

-
Aloha!
Diesmal meldet sich Missi nicht erst nach einem Monat Pause..
Erst morgen ist es ein Monat her xD
...ok, sorry ._.
Mir macht die Ff wirklich Spaß, aber irgendwie...komme ich nicht wirklich dazu sie immer zu schreiben. Surry!

P.s. i-bims-jackfrost-fan Danke fürs fleißige kommentieren und liken ;)

Man liest sich ^-^

P S Y C H O  -HerrBergmann ff-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt