Es musste doch abgehen! Aber es klebte immer noch an meiner Hand. Es haftete an ihr wie Kletten, die sich über lange Zeit an etwas festgeklammert hatten.
Meine Hand war schon ganz kalt, aber alles was ich wollte, war endlich das Blut an ihr abzubekommen. Aber es geht nicht ab!, dachte ich verzweifelt und blinzelte die Tränen weg.
Ich hörte Schritte, die näher kamen und blitzschnell stellte ich das Wasser ab. Sie sollte das nicht sehen. Sie sollte mich nicht so sehen. Aber als ich mich auf dem Waschbecken abstützte, waren die Schritte schon lange verklungen.
Ich wusste, dass sie im Türrahmen stand. Ich wusste, dass sie es gesehen hatte. Und ich wusste auch, wie sie sich jetzt fühlte. Ich wagte es nicht einmal, mich zu ihr umzudrehen.
Nicht einmal die Zeit hatte es geschafft, meinen Blickwinkel zu ändern. Ich sah immer noch das Blut an meiner Hand, das nicht abgehen wollte. Das wahrscheinlich nie mehr abgehen würde.
Es war das erste mal, dass Yuriko mich so gesehen hatte. Und immer noch hörte ich nichts von ihr. Ich spürte nur die schmerzliche Stille, die sich ausgebreitet hatte.
Yurikos Sicht
Ich wachte keuchend auf. Aber selbst der Gedanke daran, dass ich zur Dusche rennen wollte, hielt mich nicht davon ab zu bemerken, dass er nicht mehr neben mir lag.
Leise schlich ich mich aus dem Schlafzimmer und hörte aus der Küche das Geräusch von laufendem Wasser. Als ich stehen blieb und in den kleinen Raum sah, drehte er sofort das Wasser ab.
Aber es war schon zu spät. Ich hatte gesehen, dass er sich die Hand gewaschen hatte. Stille breitete sich aus. Schmerzhafte Stille.
Ich wusste, was er dabei gedacht hatte. Denselben Gedanken hatte ich doch auch jedes mal. "Es geht nicht ab...", flüsterte ich so leise, dass er es nicht hätte hören können. Aber genau das hatte er getan.
Er hatte mich verstanden, denn jetzt drehte er sich doch zu mir um. "Kakashi...", hauchte ich, brach aber ab, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte.
Mein Körper bewegte sich wie von selbst, bis ich mir einen Ruck gab. Aber da stand ich schon direkt vor ihm. Ich wollte etwas sagen, aber ich konnte es nicht.
Und dann umarmte ich ihn einfach. Kakashi erwiderte diese Geste zögernd und ich merkte, wie sein gesamter Körper anfing zu zittern.
Ich seufzte traurig. Er hielt es immer noch zurück. Er versuchte es noch immer zu unterdrücken. Und auch wenn es weh tat, so war diese Umarmung das einzige, was ich ihm geben konnte.
Ich fühlte mich schwach und elend, weil ich ihm nicht helfen konnte. Ich wusste nicht, wie ich seinen Schmerz lindern konnte.
"Es tut mir leid, dass du das sehen musstest, Yuriko", flüsterte er gebrochen.
"Das muss es nicht. Eher muss es mir leid tun, dass immer nur du weißt, wie du mich beruhigen kannst. Wie du mir meinen Schmerz wenigstens ein bisschen nehmen kannst. Aber ich kann das nicht. Ich bin zu schwach dafür", murmelte ich niedergeschlagen und verstärkte meinen Griff.
"Allein dass du da bist, hilft mir schon genug. Und ich gebe dich auch nicht mehr her. Wenn ich dich verlieren würde, wäre das mein Ende."
527 Wörter.
Kaputter_Stern
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Wake up...please...(Kakashi Ff) {Abgeschlossen}
FanfictionTeil 3 der Trilogie. Yuriko ist ins Koma gefallen und Sakura, Tsunade und Shizune wissen nicht, ob und wann sie wieder aufwacht. Das Kind, das sie erwartet, wächst gesund in ihrem Bauch heran und Sakura hegt die nicht ganz so unwahrscheinliche Vermu...