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Der Club füllte sich langsam.
Zunehmend fiel mir auf, dass alle Männer in schwarz gekleidet waren. Die Frauen hingegen trugen Kleidung in weiß, grau und sehr oft auch dunkelblau. Das bunteste, was ich erkennen konnte, war das knallig rote Hoodiekleid einer Blondine, die mit einer Truppe auftauchte, die aus sage und schreibe dreizehn Männern bestand.
Sie hatten sich alle zusammen in eine der Sitzecken niedergelassen, es war fast, als waren sie sowas wie VIP Gäste.Hoseok hatte die erste Zeit Jungkook und mir Gesellschaft geleistet und sich locker mit uns unterhalten, hatte versucht ein Gespräch zwischen uns dreien aufzubauen.
Jungkook hatte da hoffnungsvoll mitgemacht, während ich Jungkooks Fragen und Aussagen eher aus dem Weg ging.
Wenigstens rieb er Hoseok nicht unter die Nase, dass wir uns schon ein paar Jährchen kannten, sondern spielte ebenfalls mit in diesem kleinen Versteckspiel.Dabei wollte ich Hoseok ja gar nicht mehr anlügen. Früher oder später musste ich ihm gestehen, dass Jungkook ein alter Bekannter war. Einen, den ich sehr gut gekannt hatte.
Nachdem sich herausgestellt hatte, dass sich kein Gespräch mehr zwischen Jungkook und mir entwickelte, hatte irgendein Typ sich Hoseok geschnappt, welcher sich kurz und bündig bei uns abmeldete und uns einfach bat, hier an der Bar zu warten, bis sein Auftritt vorüber war.
Als Hoseok außer Hörweite war, kam das, was kommen musste.
"Du ignorierst mich schon wieder.", sagte Jungkook mit kleinkindlichem Vorwurf in der Stimme und ich wandte mich an die Barfrau, Seoul, welche mir sofort mein neues Standartgetränk zusammenmixte und es mir mit einem freundlichen Lächeln reichte.
Ich lächelte zurück und nahm einen kräftigen Schluck, ehe ich mich an Jungkook wandte."Was soll ich denn auch sonst tun? Plötzlich mischst du dich in meine neuen Freundschaften ein. Hat es dir nicht gereicht zurückzukommen und mich vollzuspammen?", fragte nun ich vorwurfsvoll und leerte das Glas in einem Zug.
Jungkook sah mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Wut an.
"Ich habe mir einen Teil-Zeit Job gesucht, weil nunmal nicht jeder eine Steinreiche Familie hat. Es war reiner Zufall, dass ich genau bei dem Typen arbeite, mit dem du gerade in deiner Freizeit rumhängst. Warum überhaupt er? Er hat ja nichts mit deinem üblichen Geschmack an Jungs gemein."Jungkook klang wirklich wie ein kleines Kind. Eifersucht floss aus seinem Mund, wie ein Wasserfall. Ich war wütend auf ihn. Auf diese indirekten Anschuldigungen und diese teilweise unerklärliche Eifersucht.
"Du weißt, dass ich bisher einen einzigen festen Freund hatte und das über ein Jahr lang. Es mag sein, dass seine Eltern ebenfalls viel Geld hatten, aber es hat nichts damit zutun, dass ich meine Männerwahl nur darauf beschränke. Geht es nicht in deinen Kopf?
Ich habe mich nicht deswegen nicht in dich verliebt, weil du nicht viel Geld hast! Ich habe mich nicht in dich verliebt, weil du in mir keine romantischen Gefühle hervorgerufen hast, sondern nur brüderliche. Das war und ist der einzige Grund. Ich fasse es nicht, dass du immer noch darauf herum reiten musst. Und ich hatte die leise Hoffnung, dass alles zwischen uns wieder einigermaßen normal werden könnte.", herrschte ich ihn an und der Jüngere zog den Kopf ein.Man konnte die Enttäuschung in meiner Stimme nicht überhören, auch nicht die laute Musik übertönte diese. Selbst wenn man nichts mehr von meiner Rede gehört hätte, konnte ich mir gut vorstellen, dass meine Miene meine ganze Kränkung ausdrückte.
Jungkook schnappte sich einen Barhocker und setzte sich neben mich, kehrte mir aber den Rücken zu und sah zur Bühne.
Der heutige Ansager machte sich bereit, sortierte seine Notizzettelchen und schaltete das Mikrofon ein.Während er sprach, schaltete ich auf durchzug, ging die ganze Auseinandersetzung mit Jungkook noch einmal durch und fand kein einziges Wort, welches gerechtermaßen aus dem Mund meines ehemaligen besten Freundes gekommen war.
Jungkook jedenfalls hatte die Schultern tief gesenkt. Ich blickte mit missmutiger Miene auf seinen Rücken und verfluchte ihn im Geheimen. Auch wenn er in diesem Moment mehr als niedergeschlagen aussah.
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fallible || jung hoseok
Fanfiction[Teil I] °0°0°0°0°0°0°0°0°0°0° Ein Mädchen aus einer reichen Familie, das nach einem anderen Leben sucht. Und ein Junge, der ihr seine Hand hinhält, um ihr seine Welt zu zeigen. °0°0°0°0°0°0°0°0°0°0° ~Eine perfekte Tochter in einer perfekten Wel...