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Ein Jahr später dachte ich nur noch kopfschüttelnd an dieses Leben.
Ich war gerade dabei die Umzugskartons in meine kleine Wohnung zu hiefen. Viel Zeug hatte ich nicht mitgenommen, das Ganze war auch eher spontan verlaufen.Schon vor einem halben Jahr war ich abgehauen. Ich sollte nach Amerika fliegen, um mein Studium zu beginnen und direkt im Anschluss in einer hohen Position in dem Unternehm meines Vaters arbeiten.
Ich war dorthin geflogen, kam aber nach einer Woche schon wieder zurück.
Genau dann, wenn es keiner mitbekommen sollte, denn in dieser Woche hatte mein Vater viele wichtige offizielle Termine, bei denen er nicht gestört werden durfte.Alle waren auf ihn fixiert, so ließen sie mich aus den Augen.
Ich hatte genügend Geld. Auf einem neuen Konto hatte ich das Geld deponiert, dass mir mein Vater zur verfügung stellte. Damit konnte ich bisher ohne Sorgen leben.Nebenbei hatte ich eine gute Ausbildungsstelle gefunden. Ich arbeitete nun in einem Kindergarten. Die Bezahlung war natürlich nicht die beste, vor allem nicht während der einjährigen Ausbildung, allerdings machte ich das, was mir Spaß machte.
Die Arbeit mit Kindern tat ich sehr gerne und auch sie mochten mich sehr. Die meisten zumindest.
Gerade war ich dabei die letzte Kiste hochzuschleppen. Ich hatte eine Einzimmerwohnung im dritten Stock ergattern können, die nicht so teuer war, wie die anderen hier in Seoul.
Allerdings sah sie auch danach aus, aber ich war höchstwahrscheinlich sowieso immer erst gegen halb neun hier, da die Arbeit mich immer bis halb acht festhielt und ich mir meistens danach noch irgendein Fertigessen besorgte, das ich Zuhause, ohne großen Aufwand, aufwärmen konnte.
So war es vorher auch gelaufen, das würde sich nicht mehr so schnell ändern.Während ich die ersten Sachen schon auspackte und in den kleinen Schrank packte, der nun vorerst mein improvisierter Kleiderschrank war, dachte ich weiter über vorherige Zeiten nach.
Als ich meinem Vater zugesagt hatte, hatte ich nur einen Anruf, um Hoseok zu sagen, dass ich nicht zurück kam. Ich durfte ihn nicht sehen, ihm nichts erklären.
Es war einfach aus."Hoseok.", hatte ich zu ihm gesagt. Meine Stimme war erstaunlich ruhig gewesen.
Heute fragte ich mich immer noch, wie ich nach dem ganzen Theater so ruhig bleiben konnte.
Womöglich war es die Hoffnungslosigkeit, die mir alle Wut und Verzweiflung geraubt hatte.
"Ich komme nicht zurück, ich bleibe hier."Ein altes, abgegriffenes Buch tauchte zwischen meinen Sachen auf.
Ich hatte es in einem Second Hand Laden gefunden und musste an Hoseok denken.
Es ging um Hoffnung und Liebe, außerdem Glückskekse spielten eine große Rolle.
Der junge Mann in diesem Buch holt eine traurige Frau wieder zurück ins Leben.
Doch das Buch nahm ein ganz anderes Ende, als Hoseoks und meine Geschichte."Du wirst mich ab sofort nicht mehr erreichen können. Es tut mir leid."
In der Geschichte versucht sich die junge Frau am Ende trotz allem, trotz der Liebe dieses Mannes, das Leben zu nehmen. Vorherige Erlebnisse lasten schwer auf ihren Schultern und sie will es beenden.
Auch wenn sie ihn zurücklassen muss. Traurig und genauso einsam, wie sie es einmal war."Es ist aus, Hoseok.", dann hatte ich aufgelegt und endlich konnte ich weinen.
Die Umarmung meiner Mom ließ ich nicht zu, auch wenn ich es gebraucht hatte.
Lieber wollte ich alleine sein, egal, wie erdrückend es sich angefühlt hatte.
Keiner der Anwesenden konnte mir das geben, was Hoseok mir gegeben hatte.Zurück zu der Geschichte.
Erst hatte ich geglaubt, dass die Frau sich wirklich das Leben nahm.
Sie sah alles vor sich, was sie dazu getrieben hatte. Doch dann sah sie ihn, nicht nur vor ihrem geistigen Auge, er war wirklich da und rettete sie. Vor sich selbst und vor all ihren inneren Feinden.
Es gab nur die zwei, mehr zählte nicht.
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fallible || jung hoseok
Fanfic[Teil I] °0°0°0°0°0°0°0°0°0°0° Ein Mädchen aus einer reichen Familie, das nach einem anderen Leben sucht. Und ein Junge, der ihr seine Hand hinhält, um ihr seine Welt zu zeigen. °0°0°0°0°0°0°0°0°0°0° ~Eine perfekte Tochter in einer perfekten Wel...