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Tabea unterbricht sich, schaut Cintia an. Ein Lächeln im Gesicht, Cintia hält sich schützend die Arme vor die Brust. Tabea lacht, kichert, trinkt einen Schluck. Vor Cintias großen Augen lacht Tabea weiter. Plötzlich läuft Tabea Wasser aus der Nase - sie kreischt kurz, bevor beide in einem neuen Lachanfall erzittern. Cintia springt auf und reicht Tabea die Taschentuchbox. Schniefend und prustend vergehen die nächsten paar Minuten – haben sie sich gefangen und schauen sich an, bricht das Lachen wieder los. Schlussendlich, beide starren die Wand an, ruhe kehrt ein. Langsam dreht sich Cintia wieder zu Tabea, welche die Lippen zusammenpresst und Tränen aus den Augenwinkeln wischt. Weitere Tränen kullern, Cintia robbt zu Tabea aufs Bett, sitzt ganz nah an sie heran. «Was ist?», will Cintia wissen, Tabea schluchzt: «Meinst du, er mag meine Brüste?» Cinita schluckt, zu lange, Tabea weint los. «Aber?», versucht Cintia, doch Tabea reißt sich schon ihr Top vom Körper, zerrt an ihrem BH, als der nicht gleich aufgehen will. Cintia betrachtet die Spitzen, neidisch auf das 70B, aber – Tabea hat es geschafft. Beschämt blickt sie die Brüste an, will sich wegdrehen, doch Tabea hat schon ihre Hand gepackt und presst sie sich auf die Brust. «Findest du sie schön?», will Tabea mit brechender stimme wissen, Cintia starrt die Wand an und nickt mit zusammengebissenen Lippen. Was sollte sie schon über – es war ihr einfach nur peinlich, eine Schockstarre.

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Tabea nahm die linke Hand von Aaron, legte diese auf die andere Brust. Starr lagen die Hände, das Bikinioberteil dazwischen, ein kleines bisschen Stoff, nicht mehr. Jede Berührung ging direkt durch die Fasern, fast auf der Haut, so nah, so heiß. Tabea fühlte die Wärme in sich, wie Wellen schossen ihre Gedanken durch sie hindurch. Was, wenn er sie noch am Bauch berühren würde? Was fühlte er? Wollte er mehr? Fand er ihre Brüste schön? Sie hatte große Brüste – verglichen mit den anderen ihrer Klasse. Ihre Brüste wurden zum Zentrum ihres Denkens. Alles drehte sich um die kleinen Hügelchen. Wie ein Sog zog sich alles zusammen, der Mittelpunkt – und die kleinste Bewegung wurde ein Feuerwerk der Reize. Die Knospen stachen in seine Hand, Aaron machte nichts, doch sein Atem hob und senkte seine Hände sacht. Tabeas Herz schlug auf der anderen Seite der Haut, schnell, nervös, angespannt.

Mit einem Ruck riss sich Tabea los. Hastig kramte sie ihr Top auf und rannte zu ihrem Rad. Aaron lag immer noch auf dem Tuch, schaute ihr verwirrt nach, als sie mit einem Affenzahn in die Pedale trat. Tränen liefen ihr über die Wangen. So viele Fragen schosen durch ihren Kopf. Was?

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Findest du sie schön?» Fragt Tabea erneut, Cintia nickt wieder, ohne dieses mal die Zähne zusammen zu beißen. Sie ist neidisch auf die Brüste von Tabea, aber – das kann sie nicht sagen. «Wirklich?», will Tabe genauer wissen, «Ja!», platzt es aus Cintia heraus. «Ja – ich finde sie schön – also – ich meine, als Mädchen finde ich deine - deine – weshalb willst du das überhaupt wissen?» Mit einem hochroten Kopf sitzt Cintia auf dem Bett, vor ihr Tabea, beide Mustern beschämt die Decke.

«Wie geht deine Geschichte weiter?», will Tabea nun wissen, Cintia zuckt mit den schulten. «Aber – du schreibst noch weiter?» «Ja, denke schon», antwortet nun Cintia, zieht den Laptop zu sich und startet das Schreibprogramm. «Darf ich dir beim schreiben zusehen?» «Das ist Lanweilig» «Aber – darf ich?» Cintia atmet schwer bevor sie meint: «Wenn du willst...» «Cool», meint die nun wiedr aufrecht sitzende Tabea. «Deine – hm-hm!», sagt Cintia nun und zeigt auf ihre eigenen Brüste, Tabea schaut ihre Brüste an, zuckt zusammen und hält sich kurz die Hände davor, lässt sie dann wieder sinken. «Stört es dich?»Cintia schüttelt nur den Kopf und beginnt zu tippen.

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«Doch irgendwie überlebte ich. Wie auch immer das geschehen war, ich war noch da. Hallo Welt! Ich war verwirrt, niemand schien mich gesehen zu haben – oder sie hatten es gleich wieder vergessen. Vielleicht war ich ja wirklich unsichtbar, zumindest ein kleines bisschen. Es war so – aber – es waren – wie auch immer. Ich sah all die Menschen, Autos voll mit Menschen, welche kamen. Bärtige Männer mit fehlenden Zähnen und – ich kam mal einem zu nah – einem bestimmten Geruch. Ich hörte am Abend Johlen von den Feldern, das Klirren der Bierflaschen. Ich konnte nicht mehr einschlafen. Wie auch? All der Lärm, das war neu – und – ja, ehrlich, ich vermisste ihn. Ich wusste seinen Namen immer noch nicht. Leider. Aber irgendwann – man sieht sich im Leben immer zwei mal – oder? Mein Vater reiste immer wieder hinaus auf das Feld, er wollte mich immer mitnehmen – seine Tochter, so toll, so begabt, so – so verloren. Ich fühlte mich alleine, sah den Männern zu wie sie Gummigitter auf dem Boden verteilten und darüber Stahlplatten legten. Nackte Oberkörper, Muskeln, Schweiß. Keiner schien Angst vor Schmutz zu haben – und das Essen, das verschlagen sie. Ich sah es, mit meinen Augen, wie sie vor dem Essenszelt sassen, stopften. Die Sonne – kein Problem für sie. Aber – ich glaube, sie starrten mich auch an. Eine Frau – wussten die überhaupt, was das war? Ich meine, es waren auch einige Frauen am Arbeiten – also, biologische Frauen – mehr Frau war an denen nicht mehr dran. Die hoben diese glänzenden Dinger hoch, hämmerten, hämmerten, hämmerten bis tief in die Nacht.

Wie konnte man sich nur auf so etwas freuen? Eine Frage, die ich mir immer wieder stellen musste – wie nur? Ich verstand meinen Vater nicht – der war so – glücklich? Erwar nicht der Papa, den ich kannte, er war anders. Wurde er von Aliens entführt? Er war so seltsam. So – nicht mein Papa. Und – irgendwie beschlich mich das Gefühl, er wollte mich verkuppeln – ich wusste nicht mit wem, aber – weshalb nahm er mich sonst immer mit? Hatte er das Gefühl, ich wäre einsam? Echt jetzt!?! So ein Idiot!

Ich verkroch mich mehr und mehr in meinem Zimmer – Lindes hatte ich immer weniger gesehen. Sie sass immer mit irgendwelchen Typen rum, tanzte manchmal und – und – und sie spielte Geige. Mit Techno. Aber sie spielte Geige! Geige nur für mich – und Techno für die anderen. Ich war allein. Alleiner als allein.

Ein schwarzes Auto hielt neben mir, ein Kleinbus, das Fenster ging auf und ein Typ grinste mich an, hielt mir ein Eis entgegen. Ich war doch kein Kind. Wirklich! Doch es war zu heiß – und er lächelte mich an – da konnte ich doch nicht nein sagen – ich – ich nahm das Eis. Es war kalt. Es war süß. Es war – aaaahhhhhh. Ich stöhnte leise, vergaß alles, war nur noch ich und mein Eis, eine grüne Wiese, meine Mutter die mich anlächelte und das Wassereis. Ich liebte Eis. Eine Träne wollte raus, schnell öffnete ich die Augen und blinzelte, sah mein Gesicht in der Scheibe spiegeln, der Typ hat das Fenster schon wieder geschlossen. Knurrend fuhr der Bus los, brummend schaute ich ihm nach. Weshalb hatte er das getan? Weshalb ich? Wer war er?

Knatternd kam Vater mit einem Golfkart um die Ecke – ein anderer verlorener Traum von ihm – und hielt direkt vor mir. Vorne drauf der Zettel mit ‹BOSS›. Ich denke, ich lächelte, denn Vater lächelte auch. «Willst du fahren?», wollte er von mir wissen, so als ob ich noch nie mit den Dingern gefahren wäre. Das war doch einfach – und schon knatterten wir los, in die Richtung des Hämmerns, des Pulsierens, des – und – in der Ferne sah ich einen schwarzen kleinen Bus...

Und wieder ein Kapitel! :) Was ist eure Lieblingsmusik? Was würdet ihr als Ev tun? Ich freue mich auf eure Kommentare und Votes!
Danke fürs Lesen
xoxo Xindy»

SEX, BAD BOYS, GIER - Sehnen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt