Kapitel 6

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Pov Patrick

Nachdem Jenny mit den Kindern zurück gekommen ist, haben wir den restlichen Nachmittag mit Pizzaessen und Brettspielen verbracht. Nun liege ich auf dem Sofa und versuche zu entspannen. Meine Kleine liegt schon im Bett, was heute viel einfacher vonstatten ging, als gestern, da sie sich mit Olli in einem Kletterwald ausgetobt hat. Ich schalte den Fernseher an und zappe ein wenig. Doch wie meistens lief nur Schrott. Also schalte ich ihn wieder aus und genieße die Stille. Um halb drei in der Nacht wache ich mit teuflischen Nackenschmerzen auf dem Sofa auf. So ein Mist. Das wird mir morgen bzw. heute den Tag nicht erleichtern. Nach der üblichen Bettfertigmachroutine liege ich unter meiner warmen Bettdecke und kann nicht wieder einschlafen.

Ich würde gerne häufiger mit meiner Tochter solche Dinge, wie in ein Schwimmbad oder wie heute in einen Kletterwald gehen oder wenigsten jeden Tag mehr als eineinhalb Stunden auf dem Spielplatzt verbringen, doch dies ist nicht so einfach. Ich muss oft lange arbeiten, während mein Monsterchen im Kindergarten ist und auch, wie nun heute, wochenends arbeiten. Ich verdiene als Kellner nunmal nicht so viel, wie früher und habe ja auch zwei Münder zu stopfen. Zudem zahlt ihre Mutter kaum Unterhalt, was alles dazu führt, dass ich weniger Zeit mit meiner Tochter verbringen kann, als ich gerne möchte. Doch zu diesen Faktoren kommt auch meine frühere YouTubekarriere. Es sind zwar schon fast vier Jahre vergangen, doch meine Zuschauer vergessen natürlich mein Gesicht nicht. Es ist mir in der anfangszeit recht häufig passiert, dass Zuschauer mich auf der Straße angesprochen haben, während ich mit meinem Baby im Kinderwagen spazieren ging. Zum Glück konnte ich uns mit Kappies, Sonnenbrillen und Ausreden schützen, sodass meine Tochter nie bekannt wurde. Das war einer der Hauptgründe, warum ich mit YouTube aufhörte. Ich konnte als Elternteil meine Tochter nicht der ganzen Medienwelt präsentieren. Sie soll eine harmonische, recht normale Kindheit haben, mit einem Vater, der nicht bis in die Nacht arbeitet, dauernd übermüdet ist und kaum schon Zeit für einen guten Haushalt hatte. Nein! Es war die beste Entscheidung und ich bereue es nicht. Außerdem verbringe ich dennoch viel Zeit mit meiner Kleinen. Wir spielen viel, albern rum und gehen trotzt des immernoch vorhanden Risikos oft raus. Keiner meiner Zuschauer erwartet mich mit einem Kind, sodass man mich auch für verwechselt oder als jemanden mit Ähnlichkeiten halten kann.

Morgen werde ich den ganzen Tag mit ihr verbringen und nur Zeit für sie haben! Mit diesem Gedanken verdränge ich die Schuldgefühle und schaffe es tatsächlich einzuschlafen. Anstatt von meiner Tochter, werde ich von meinem Handy geweckt. Gähnend nehme ich den frühen Anruf an und versuche nicht sofort wieder einzupennen. >>Patrick du musst heute für Mareike einspringen! Sie ist gestern eine Treppe herunter gefallen und ist mit einem gebrochenen Arm nicht Arbeitsfähig. Du kannst deine Tochter auch mitnehmen. Du bist wirklich der Letzte, den ich frage. Es geht entweder niemand ans Telefon oder man hat schon etwas Wichtiges vor. Ihr dürft auch hier umsonst frühstücken. Aber bitte komm so schnellst, wie nur möglich.<< Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten, legt meine Chefin Veronika auch schon auf. Nichts mit den ganzen Tag mit meiner Tochter verbringen.....


Ein etwas kürzeres Kapitel für heute. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Kommentare sind gern gesehen und auch Hinweise auf Fehler, die sich gerne mal verstecken... ;) Ich wünsch euch noch einen schönen Abend. :)

Lg Vicky ^^

My new life as a father #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt