Kapitel 19

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Pov Manu


Vor Palles Wohnung angekommen, bleiben wir erst einmal im Auto sitzen, in der  Hoffnung, dass das Wetter bald wieder aufklaren wird. Doch leider nimmt der Regen nur noch zu, anstatt ganz zu verschwinden. >>Okay. Ich hab einen Plan.<<, fängt Palle plötzlich an und ich höre ihm gespannt zu. >>Ich laufe schnell raus in die Wohnung und hole dir einen Regenschirm. Dann musst du nicht nass werden.<< Ich schüttele nur den Kopf.

>>Und was ist dann mit dir? Meinst du ich lasse dich alleine nass werden?<<, wiederspreche ich ihm und öffne schnell die Autotür, um in Rekordzeit in Richtung Haustür zu laufen. Das war aber nicht so genau durchdacht von mir, da jetzt ich alleine im Regen stehe und nicht in das Wohnhaus komme, da die Tür abgeschlossen ist. Als Palle dann auch endlich mal kommt, um aufzuschließen, bin ich völlig durchnässt.

>>Hättest du mal auf meinen Plan gehört.<<, grinst er mich an und läuft an mir vorbei die Treppen hoch. Grimmig laufe ich ihm hinter her. Wenigstens war ich loyal ihm gegenüber, während er nur auf sich hat warten lassen. Vor seiner Wohnungstür angekommen, umarme ich ihn von hinten, sodass auch sein T-Shirt nass wird. Er versucht sich vergeblich aus meiner Umarmung zu befreien, woraufhin ich anfangen muss zu lachen.

>>Mann, du bist echt stärker, als du aussieht.<<, grinst mein Opfer. >>War das etwas ne Beleidigung oder ein Kompliment?<<, frage ich ihn empört.

>>Natürlich ein Kompliment! Was denkst du denn?<<, antwortet er mit einem leichten Hauch von Sarkasmus. 

>>Na vielen Dank auch.<<, erwidere ich verbittert und lasse in los, damit er die Tür aufschließen kann.

Die Wohnung ist noch leer, also müssen Johanna, Olli und Jenny noch unterwegs sein. Plötzlich werde ich mit einem Handtuch beworfen. >>Für deine Haare.<<, grinst Palle erneut. >>Und der Rest soll nass bleiben?<<, frage ich mit meiner Tumorstimme. Manchmal tue ich das einfach nur aus Reflex und merke es erst im nachhinein. >>Quatsch. Im Bad liegen trockene Sachen für dich. Ich hoffe mal, dass du da rein passt.<< Ich gehe also ins Bad, wo tatsächlich ein Stapel Klamotten liegt. Ich befreie mich von meinen nassen Sachen, trockne mich kurz ab und stehe nur mit einer Boxershorts von Palle im Bad, als plötzlich die Tür aufgerissen wird. Ehe ich mich irgendwie hätte verstecken können, wird die Tür auch schon wieder zu geknallt.

>>Oh mein Gott. Tut mir Leid! Ich dachte, du wärst schon fertig.<<, ruft Palle durch die Tür. Mann gut, er ist nicht früher herein geplatzt. Schnell ziehe ich mir die Sachen von Palle an. Die Jogginghose ist etwas zu kurz und das T-shirt hängt schlapprig an mir herunter, aber sonst geht es. Was anderes habe ich auch nicht erwartet, schließlich bin ich einen halben Kopf größer als er. Palle dafür aber muskulöser und etwas breiter gebaut. Als ich die Tür öffne, blicke ich sofort in sein leicht rötliches Gesicht. Fast schon so rot, wie meins vom Sonnenbrand.

>>Tut mir echt Leid! Irgendwie dachte ich, dass du in der Küche wärst. Sorry.<<, entschuldigt er sich, was ich nur abwinken kann. >>Ist doch halb so wild. Mehr als im Freibad konntest du ja eh nicht sehen.<<, sage ich lachend, woraufhin auch er anfängt zu lachen. Gemeinsam gehen wir in die Küche, wo er den Ofen an schaltet.

>>Was gibt es denn zu essen?<<, frag ich neugierig. >>Selbstgemachte Pizza!<< Hmm. Pizza ist immer gut. Während er also den Pizzateig macht, schaue ich ihm tatenlos zu. Ich kann zwar kochen, nur möchte ich ihm nicht im Weg stehen oder irgendetwas falsch machen. >>Dir stehen die Sachen übrigens.<<, grinst er mich an, mein Starren bemerkend. Etwas peinlich berührt schaue ich aus dem Fenster und muss fest stellen, dass der Regen aufgehört hat. Gerade als ich etwas erwidern wollte, wird die Tür aufgerissen und zwei Kinder stürmen an uns vorbei, gefolgt von einer schwer atmenden Jenny. >>Maaannn, ich hasse Treppen!<<, stöhnt sie und schmeißt sich auf einen Stuhl. Palle fängt lautstark an zu lachen und auch ich muss schmunzeln. So viele Treppen sind es wirklich nicht. Selbst ich habe die ohne Probleme geschafft.

My new life as a father #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt