Kapitel 24

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"Ich..ähm.. Ich bin Manuel-", er gerät erneut ins Stocken.

"Der German Let's Play Manuel."

_

Pov Manu

Ich schaue auf meine zusammen gefalteten Hände. Habe ich das gerade wirklich gesagt? Vorsichtig schaue ich hoch, direkt in Palle's Gesicht. Auf eine Reaktion wartend, blicke ich in seine braunen Augen, die Augen, welche mir in den letzten Tagen so viel Wärme geschenkt haben. Aus Angst, dass diese Wärme nun verschwunden ist, richte ich meine Augen wieder auf meine Hände, welche verkrampft auf meinen Beinen liegen.

"Ich weiß."

Was ist, wenn Palle die letzten Tage nun bereut? Wir haben uns so gut verstanden und ich hatte das Gefühl, dass die vier einhalb Jahre der Stille, nichts an unserer Freundschaft geändert hätten. Doch jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Palle wollte schließlich nichts mehr mit mir zu tun haben, sonst hätte er sich ja melden können.

"Ich weiß, Manu."

Mein Kopf fährt ruckartig hoch. Wie bitte? 

"Du.. du weißt es? Woher? Wann? Wie?"

Hat Jenny ihm doch etwas gesagt? Ich dachte, man könnte ihr vertrauen!

"Ja, ich weiß es. Mein Unterbewusstsein hat es eigentlich schon früher gewusst, oder eher geahnt. Doch gestern Nacht konnte ich eins und eins zusammen zählen."

Ich traue mich wieder in sein Gesicht zu schauen und fahre mir durch meine Haare.

"Ich verstehe natürlich, dass du jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest. Es tut mir Leid, so in dein Leben zu platzen und in das von Johanna.", presse ich hervor, was ein erdrückendes Gefühl in meinem Inneren hinterlässt.

Palles Augen suchen meine. Wie gebannt, schaue ich in das schöne Braun. Seufzend wende ich mich von ihm ab, woraufhin mich ein kräftiger Schlag am Oberarm trifft.

"Auuua!", stoße ich aus und schaue ihn fragend an.

"Du bist blöd! Erst tauchst du hier auf, verdrehst mir und meiner Tochter den Kopf und willst dann so einfach verschwinden?"

Ich kann meinen Ohren erneut nicht trauen.

"Meinst du ernsthaft, dass ich dich jetzt auf einmal los werden will, nur weil ich dich schon einmal gekannt habe? Nach all der Zeit spüre ich endlich mal wieder das Gefühl der Vertrautheit! Ich fühlte mich so wohl in deiner Gesellschaft. Habe dich sogar meiner Tochter und besten Freundin vorgestellt, auch wenn das etwas zufällig war und konnte mal wieder so sein, wie ich wirklich bin. Und jetzt willst du tatsächlich verschwinden? Denkst du ich will wirklich nichts mehr mit dir zu tun haben?! Wenn ja, dann irrst du dich gewaltig!"

Er schaut mich schon fast wütend an. 

"Natürlich will ich nicht einfach so verschwinden! Mir geht es genauso und ich könnte es mir nicht verzeihen, dich wieder aus meinem Leben zu lassen. Aber versteh doch! All die Jahre hab ich nichts von dir gehört! Rein gar nichts! Und als ich dich endlich gefunden habe, stellt sich heraus, dass du eine Tochter hast. Ich möchte das Leben, das du hier für Johanna und dich aufgebaut hast, nicht mit meiner Anwesenheit zerstören! Das könnte ich mir nämlich auch nicht verzeihen!"

"Gut!"

Wie bitte, was?

"Was meinst du mit, gut?"

Er lächelt mich zufrieden an, was mich noch verwirrter macht.

"Mit gut, meine ich gut! Du könntest es dir nicht verzeihen zu verschwinden. Gut. Du könntest es dir auch nicht verzeihen unser Leben zu zerstören. Auch gut."

Er macht eine kurze Pause und schaut mich breit lächelnd an.

"Dann musst du wohl oder übel bleiben! Denn stell dir vor, du würdest unser Leben noch mehr zerstören, wenn du jetzt einfach abhauen würdest. Also kannst du guten Gewissens bleiben und musst dir gar nichts, nicht verzeihen können."

"Gut.", ich lächle zurück, "Dann bleibe ich."

Wir schließen uns beide kurz in die Arme. Meine zuvorige Unsicherheit ist vollends verschwunden.

"War das jetzt so schwer?", grinst er, woraufhin ich ihm die Zunge rausstrecke.

Die Bäckerei vor uns, wird aufgeschlossen und Palle zieht mich mit sich hinein. Nachdem er ein Paar Brötchen gekauft hat zieht er mich zu seinem Smart und ich mache es mir auf dem Nebensitz gemütlich.

Während er die Brötchentüte auf meine Beine legt und sich anschnallt, fällt mir sein erster Satz wieder ein. Grinsend schaue ich ihn an, was mir einen verwirrten Blick einbringt.

"Hab ich dir wirklich den Kopf verdreht?"

Als Antwort rollt er mit den Augen und schlägt mich erneut auf den Oberarm, um anschließend schweigend los zu fahren.

"Auua!", gebe ich empört von mir und reibe meinen armen Arm.

"Selbst Schuld!", kichert Palle und schaltet das Radio an, bevor ich etwas erwidern kann.

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Heyy :)

Kürbistumor rückt immer näher... Auch wenn Palles Geständnis ja ziemlich eindeutig war ;) .

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und über Kommentare und Votes freue ich mich immer sehr doll :D.

Ich wünsche euch allen ein gutes Restwochenende und noch schöne Restferien, für die, die noch Ferien haben. 

Lg Vicky ^^






My new life as a father #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt