Nicht aufgeben, nicht aufgeben!
Laut hallt Mels Atem durch ihr Zimmer, ihre Beine tun weh. Doch sie darf nicht aufgeben, nicht jetzt.
Nur noch fünf Minuten und sie hat das dritte Workout für heute geschafft, dann darf sie etwas essen.
Essen.
Wie als hätte ihr Bauch nur darauf gewartet, spürt sie, wie er sich schmerzhaft zusammenzieht.
Still, sagt sie zu ihm in Gedanken. Du kriegst gleich was.
Mel ist stolz auf sich. Bis jetzt hat sie noch überhaupt nichts gegessen, das hat sie noch nie geschafft.
Auch, wenn ihr der Sport jetzt schwerer fällt, dieses Gefühl in ihr ist unbeschreiblich.
Ich habe noch nichts gegessen!
Ihr Gesicht schmückt ein großes Lächeln, das erste seit langem.
Übermütig hüpft sie auf und ab, das Workout ist auf einmal gar nicht mehr so anstrengend.
So müsste jeder Tag sein, denkt sich Mel.
Und so isst sie auch nach ihrem Workout nichts mehr, obwohl ihr Bauch sich lauthals darüber beschwert.
Zu gut fühlt sich dieses Gefühl an, nichts gegessen zu haben.
Wenn ich so weitermache, werde ich bald endlich dünn sein.
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Parallelwelt
General FictionMel findet sich zu dick. Der BMI-Rechner und ihr Arzt behaupten zwar, sie sei normalgewichtig, doch ihre Freundinnen sind viel dünner als sie und das bereitet ihr Kopfweh. Eines Tages entdeckt sie bei ihrem Vater im Bücherregal, an dem sie so oft vo...