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Frustriert steht Mel auf der Waage. Nur 200 Gramm weniger als gestern.

Das ist ja nichts, meldet sich ihr Kopf. Er ist besonders laut geworden in letzter Zeit, seit sie sich entschieden hat, ihren Kilos den Kampf anzusagen.

Du isst zu viel! Deswegen wirst du nicht dünner.

Mel ist den Tränen nahe. Was soll sie denn noch tun? Sie isst doch abends schon nur noch Gemüse und mittags nur einen Teller in der Kantine.

Lass dein Frühstück ausfallen.

Ihr Kopf weiß wie immer, was zu tun ist. Er lenkt Mel in die Richtung zu ihrem Ziel, auf ihn ist Verlass. Auch, wenn seine Worte manchmal wehtun und sie zum Verzweifeln bringen, ihr Kopf kennt am Ende den Ausweg.

Also muss sie nun ums Frühstücken herumkommen. Gar nicht so einfach, da dort auch ihre Eltern anwesend sind und alle zusammen essen.

Ich sage einfach, ich nehme mir etwas mit und verschenke es dann in der Schule.

Ihr Kopf lobt sie für diese Idee und etwas glücklicher steigt Mel von der Waage und schließt die Badezimmertür fest hinter sich, als könne sie so die Gedanken in ihrem Kopf in dem kleinen, verzierten Räumchen gefangen halten.

Denn obwohl ihr Kopf sie weiterbringt in ihrem Ziel, endlich dünn zu sein, so merkt sie doch auch, dass sie gegen ihn nicht ankommt.

Aber wenn ich dünn bin, kann ich ja wieder normal essen. Dann können meine Gedanken mich nicht mehr verhöhnen, es nicht zu geschafft zu haben.

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