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"Irgendwas stimmt hier nicht und ich will sofort wissen was!", sagte ich und versuchte wirklich mich zurück zuhalten. "Keine Ahnung was du meinst.", antwortete er und rollte die Augen. "Keine Ahnung? Seit heute Mittag bist du komisch zu mir und ich weiß nicht was los ist!", schrie ich nun und setzte mich auf den Boden und legte mein Gesicht in meine Hände. "Frag doch Namjoon, du hast dich vorhin anscheinend recht gut mit ihm am See unterhalten!", schrie nun auch Jimin. "Du darfst mit unserem Lehrer flirten, aber ich darf nicht mit meinen Freunden reden?", fragte ich nun lauter als geplant. Die ecken meiner Augen füllten sich mit Tränen und ich spürte wie sie langsam meine Augen runterliefen. "Alles okay hier?", hörte ich eine tiefe, ruhige Stimme fragen. Ich wusste wer es war. Die Person die ich gerade am wenigsten sehen wollte. "Macht Ihnen das eigentlich Spaß, sich an Schüler ranzumachen?", fragte ich und mir war es einfach nur noch egal. "Er ist nicht mein Schüler.", sagte er einfach und ging. "Weil wir gerade schon beim Thema sind,", sagte Jimin in einem durchaus aggressiven Ton, "ich dachte du willst wirklich mein Freund sein? Warum kannst du dann nicht einmal die Finger von meinen Freundinnen lassen?". Oh nein. "Ganz ehrlich Jimin, ich mag Anna. Sehr sogar, aber ich habe mich nicht nur annähernd an Sie rangemacht. Ich will unsere Freundschaft dieses Mal wirklich aufrecht erhalten.", antwortete Namjoon, welcher sich nun mit den anderen auch zu uns stellte. Ich könnte hören wie Jimin tief ein und ausatmete. Als ob er sich beruhigen würde. "Jimin bitte lass uns in Ruhe reden.", ich zog ihm an seinem Arm, raus in den kleinen Garten der Herberge. "Bitte sag mir jetzt einfach nur ehrlich, was deine Verbindung mit Herr Kim ist.", sagte ich ruhig. "Ich...", flüsterte und ich konnte spüren, dass es ihm unangenehm war. Er erzählte mir was in den Ferien geschehen war. "Warum bist du dann mit mir zusammen?", fragte ich verwirrt, nachdem er mir erzählte, dass er eigentlich etwas für Herr Kim empfinget. "Anna du bist einfach nicht von hier. In Deutschland werden Leute wie ich unterstützt. Hier in Korea würde mich keiner annehmen. Ich dachte ich könnte mich vielleicht wieder in eine Frau verlieben.", er ließ sich auf die Knie fallen und versteckte sein Gesicht in seinen Händen. So beschämt hatte ich ihn noch nie gesehen. "Jimin, jeder hier würde dich unterstützen!", sagte ich und kniete mich neben ihn. In diesem Moment war mir die Freundschaft mit Jimin wichtiger, als der Fakt, dass er mich mehr oder weniger ausnutzte. "Du bist nicht sauer?", er sah mich verwirrt an. "Ich? Sauer? Total. Du hast mir gerade mein Herz gebrochen, aber besser jetzt als nie. Stell dir mal vor ich hätte dich erwischt, wie du hinter meinem Rücken mit Herr Kim rummachst! Also ja ich bin Sauer, aber ich glaube es war das beste. Und, um ehrlich zu sein. Ich...", er drehte seinen Kopf zu mir, "stehe eigentlich auf Namjoon.", vollendete er meinen Satz. "Warum sind wir diese Beziehung überhaupt eingegangen, wenn wir beide in andere Menschen verliebt sind?", er fing an zu lachen, obwohl ich mir nicht sicher war ob er lacht oder weint. Wir saßen noch ein paar Minuten ruhig nebeneinander. "Hast du dich wieder beruhigt?", fragte mich Herr Kim, als wir wieder rein gingen. "Jimin und ich haben uns geeinigt, aber trotzdem würde ich gerne wissen, wie sie von nun an mit Jimin zusammen sein wollen? Sie sind immerhin Leher an unserer Schule.", er sah auf den Boden und nickte. "Du weißt, dass man während eines Lehramt Studiums für kurze zeit an einer Schule unterrichtet, oder?", ich sah ihn fragend an. "Ich bin gerade erst in meinem 4.Semester. Wäre ich schon angestellter Lehrer wäre ich viel älter. Außerdem, ist dir nicht aufgefallen, dass ich mitten im Schuljahr hierher gekommen bin und fast nie alleine eine Klasse unterrichte?", ich überlegte kurz. "Also sind Sie eigentlich Student.", fasste ich zusammen und er nickte. Da dies nun geklärt war, gab es nur noch eine Baustelle. Namjoon. "Rede mit ihm", flüsterte mir Jimin zu und sah rüber zu Namjoon, welcher wieder auf dem Sofa in dem Karaoke Raum platz genommen hatte. Ich setzte mich neben ihn und überlegte was ich sagen wollte, aber Namjoon nahm mir diese Hürde. "Ich glaub nicht, dass Jimin will, dass wir hier alleine sitzen.", sagte er leise und ich konnte hören wie verletzt er war. "Ich glaube, dass es ihn nicht mehr interessiert ob ich hier neben dir sitze oder nicht.", antwortete ich mit einem Lächeln. "Warum denn? Du hast doch gehört wie angepisst er vorhin war.", argumentierte er und sah mich verwirrt an. "Wir haben Schluss gemacht.", sagte ich und ich hatte dabei irgendwie ein schlechtes Gefühl, weil ich es viel zu locker sagte. "Er hat, beziehungsweise hatte nie Gefühle für mich und ich wollte welche haben, musste aber die ganze Zeit an jemand anderes denken.", gestand ich ruhig. "Warum bist du dann bei mir?". Ist das sein Ernst? Als ob er über die letzten Wochen nicht bemerkt hat was ich für ihn empfinde. "Weil du diese Person bist.", ich legte meine Hände auf seine. Ich könnte sehen wie sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildete, aber er versuchte es zu verstecken.

War jetzt alles gut? Für den Moment zumindest. Jeder hatte die richtige Person an seiner Seite. Hoffentlich.

Sweeter than sweet • BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt