1. Und ich dachte, dass unser erstes Gespräch spektakulärer sein würde.
„Du bist nicht mein Sohn, Ryder! Du bist ein verdammter Teufel!", brüllte ein Mann aus voller Lunge.
„Wer zur Hölle will überhaupt dein Sohn sein?", schreit ein anderer Mann zurück, seine Stimme war ein bisschen höher und deutet auf seine Jugendlichkeit hin. Die Gehässigkeit in seinen Worten allerdings glich der des Älteren.
„Könnt ihr zwei nicht einfach aufhören zu streiten?" Dieses Mal kreischt eine Frau dazwischen, aber anstatt sich zu beruhigen wurde der Streit der beiden Männer noch schlimmer, was eine höhere Lautstärke und mehr Flüche in dem Streit zur Folge hatte.
Manchmal waren ein paar schlagende und klappernde Geräusche zu hören, was bedeutete, dass sie begonnen hatten, sich gegenseitig Sachen zuzuwerfen.
Ich rieb mir schläfrig die Augen. Es war nicht einmal halb sieben am Morgen, und alles war bereits ohrenbetäubend. Mein Handy war unter meinem Kopfkissen und es sollte zwanzig Minuten später den Alarm auslösen. Aber natürlich waren die Black's nicht so freundlich, mir meine acht Stunden Schönheitsschlaf zukommen zu lassen.
Für Leute, die es mochten zu streiten und sich gegenseitig anzuschreien, standen sie wirklich ärgerlich früh auf.
In letzter Zeit waren die 'Guten-Morgen'-Streite der Blacks mein persönlicher Alarm. Die meisten ihrer Streite fanden unten in ihrer Küche statt, welche sich nicht mehr als zehn Meter von mir entfernt befand. Die Wände in unserer Nachbarschaft waren dünn, das sage ich dir.
Der Vorteil, meinen eigenen persönlichen Alarm zu haben: Es ist ein sicherer Weg aufzustehen, da ihr Gezänk offensichtlich ein weitaus effektiverer Alarm ist als mein auf das Handy bezogene Alarm.
Der Nachteil, meinen eigenen persönlichen Alarm zu haben: Ich fühlte mich als ob ich Falten bekommen würde wegen meinem Schlafmangel. Sie hören nicht einmal an Wochenenden auf.
„Raus aus dem Haus, Ryder!", schrie der ältere Mann. Es brauchte keinen Psychologen um den absoluten Hass in seiner Stimme zu hören.
„Gerne, Gregory!", entgegnete Ryder.
„Keine gute Wahl, Ryder. Jedes Mal, wenn du den Vornamen deines Vaters sagst, wird der Streit mehr als drei Tage andauern!", murmelte ich vor mich hin während ich nach meiner Zahnbürste griff.
Während ich mir die Zähne putzte hörte ich ihrem Streit weiter zu.
Es ging heute über die Pfannkuchen. Offensichtlich hatte Mrs. Black den Rand von Ryder' s Pfannkuchen verbrennen lassen und Ryder weigert esich, diese bestimmte Kruste zu essen. Wütend hatte Mr. Black Ryder verbal angegriffen, und er hatte natürlich zurück attackiert.
So waren die Dinge bei den Blacks.
„Ich werde das Haus verlassen! Ich werde heute das verdammte Haus verlassen!", hatte Ryder aus voller Lunge geschrien.
„Ryder!", rief Mrs. Black.
„Hau ab, Mom! Ich will weg von diesem Monster." Selbst von dieser Entfernung konnte ich hören, wie Mr. Black hörbar die Luft einsog während Ryder seine Mutter von sich wegschubst.
Okay. Also spionierte ich meinen Nachbarn nach. Nichts großes.
„Du bist ein freches, respektloses Kind! Du bist nicht mein Sohn!"
Ha! Ich hab's dir gleich gesagt, dass Mr. Black durchdrehen würde, wenn er das sagte. Ein weiterer Punkt für April!
Jedenfalls war mir sehr bewusst, dass ich hier wie eine vollkommen unhöfliche Verrückte handelte. Einer meiner Nachbarn hatte einen ernsten Streit mit seinem Vater und dennoch war ich hier und gab Kommentare ab. Ich wusste, dass ich versuchen sollte sie zu beschwichtigen, oder wenigstens Mitgefühl mit ihnen haben, andererseits hatte das Leben neben ihnen während der letzten zehn Jahre mein Mitgefühl geschwächt aufgrund ihrer täglichen Streitigkeiten.
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The Quirky Tale of April Hale
Fiksi RemajaDie selbst ernannte verrückte April Hale und der berüchtigte Unruhestifter Ryder Black leben seit mehr als zehn Jahren nebeneinander. Beide hatten nie versucht miteinander zu kommunizieren, aber in der Nacht als Ryder Black von seinem eigenen Vater...