11. Er wird meinen Namen nie lernen

33 0 0
                                    



11. Er wird meinen Namen nie lernen

„Das ist nicht mein Motorrad."

Das sagte Ryder als wir beim Parkplatz der Schule ankamen. Wohl wahr, das Motorrad sah nicht so aus als ob es dort hingehörte. Es war riesig, schwarz und es sah aus als ob es Leute getötet hatte. Von allein.

Ryder startete das Motorrad und stieg auf. Das große schwarze Verkehrsmittel heulte auf und ich zuckte vor Schock fast zusammen.

„Steig schon auf", verlangte Ryder.

„K-Kann ich einfach hier bleiben und warten bis du zurück kommst?"

„Kann ich 'Nein' sagen?"

Die Frage warf mich aus der Bahn und ehe ich mich versah hatte Ryder einen weiteren stählernen Griff um mein Handgelenk gelegt und zog mich auf das Motorrad. „Das wird das erste Mal sein, dass du auf ein Motorrad steigst, oder?"

„Ja ..."

„Das wird das erste Mal sein, dass du während der Schulzeit weggehst, oder?"

„Ja ..."

„Und das wird ebenfalls das erste Mal sein, dass du in der unmittelbaren Nähe eines Jungen bist, der nicht dein Bruder ist, oder?"

„Es gibt noch meinen Vater!"

„Familie. Zählt nicht."

„Holy Sith*", seufzte ich.

Ryder lachte bei meiner Interpretation von 'Holy shit'. „Wie auch immer, das waren bereits drei erste Male, die ich dir nehmen werde, also werde ich mir das nicht entgehen lassen. Steig auf, Freako."

„Ich habe einen Namen, weißt du."

Er verdrehte seine Augen während er zusah wie ich auf das Motorrad stieg. „Ja, March."

„Es heißt April", schmollte ich.

"Dann halt dich schön fest, May."

„Es heißt April", wiederholte ich mit einer deutlicheren Aussprache, meine Finger griffen nach den Metallstäben an beiden Seiten des Motorrads.

„Nicht dort." Ryder überraschte mich indem er tatsächlich meine Hand nahm. Etwa zu der Zeit als unsere Finger sich berührten, war ich mir ziemlich sicher, dass ich tot umfiel und eine Sekunde später wieder zum Leben zurückkehrte. Es fühlte sich jedenfalls so an.

„Hier", er legte meine Hände um seine Seiten, „June."
„Nun, wenigstens bin ich keine Katze mehr", sagte ich, hatte schließlich aufgegeben. Das, und die Tatsache, dass Ryder's Rücken einen halben Zentimeter von meiner Brust entfernt war, ließ mich alles vergessen was dafür da war um mich am Leben zu halten. Wie das Atmen.

„Du solltest dich gut festhalten, Kitty cat."

Ach du liebe Affenmilch!

Als Ryder auf das Gas trat vergaß ich allerdings nicht nur die Grundfunktionen des Körpers, sondern es war auch so als ob mein ganzer Verstand davonflog durch die Menge an Wind, die auf mein Gesicht traf.

Ich konnte nicht einmal schreien wenn ich es gewollt hätte, da die Hälfte von Ryder's Haaren in meinem Mund war.

Man kann mit Sicherheit sagen, dass das die erschreckendsten fünfzehn Minuten in meinem ganzen Leben waren.

-

-

-

„Du hast im Grunde überall auf mein Haar gespuckt", sagte Ryder sobald wir vom Motorrad stiegen. Er fuhr sich mit einer Hand über sein Haar ehe er dann ein angewidertes Gesicht machte da es so feucht war.

The Quirky Tale of April HaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt