9. Kapitel

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9. Kapitel

Nervös hockte Patrick auf dem Felsvorsprung. Von da oben konnte er perfekt in das Tal mit seinen Bewohnern schauen. Hoch erhoben sich die Berge welche wie der Rand der Welt auf ihn wirkten, das kleine Dorf wurde sanft in das Grün des Waldes gebettet. Sanft frischte der Wind auf, ließ sein Lied zusammen mit dem Rauschen der Blätter erklingen. Ruhe hatte sich über das Tal gelegt und doch war Patrick noch ruhelos. Konnte seinen Blick nicht von der Straße abwenden welche als einzige in das Tal führte.

Darauf wartend das ein ganz bestimmtes Auto angefahren kommen würde. Das Auto in dem sein Liebster sitzen würde. Er dachte daran zurück mit welchen Worten ihn sein Alpha befohlen hatte im Dorf zu bleiben statt seinen Liebsten in das Krankenhaus der Nachbarstadt zu folgen. "Du würdest die Ärzte dort nur unnötig im Weg stehen. Vielleicht sogar attackieren während sie ihm die Knochen noch einmal brechen müssen um sie an Ort und Stelle zu rücken. ..Hab Geduld, ich weiß wie du dich im Moment fühlen musst." Das war ein wenig her.

Die Worte entsprachen der Wahrheit, dennoch fühlte sich Patrick schuldig nicht an der Seite von Maurice zu sitzen während dieser genest. So wartete auf die Rückkehr des Blonden. Mit Sorge im Herzen und Angst vor dem wiedersehen. 

Er hob seinen Kopf von den Pfoten als er sah wie ein dunkelblaues Auto über die Straße in das Tal einbog. Er konnte spüren das sein Gefährte ihm näher kam! Auf wackeligen Beinen trottete er von dem Platou, lief mit hängendem Kopf die Waldpfade entlang. Unsicherheit machte sich in seinem Denken breit. Würde er erneut zurück gestoßen werden? Würde er sich Maurice nun auf immer fern halten müssen? Würde der Blonde, jetzt wo er nun wirklich frei war, seine Freiheit nutzen und das Tal verlassen? Allein die Vorstellung das er ging fraß ein Loch in das Herz des braunen Wolfes. 

Hatte er doch nur einen Hauch von der Liebe welche erblühen könnte gekostet. Sollte sie ihm nun wie Sand zwischen den Fingern entgleiten..?

Er blieb stehen, ein grimmiges Knurren entrang sich seiner Kehle. Wann war er so schwach geworden!? Sollte er jetzt seine Liebe, seinen Gefährten, den wunderschönen Blonden Jungen einfach gehen lassen wo er ihn doch jetzt erst gefunden hatte? Niemals! Er würde alles für ihn tun, damit er sich ebenso in ihn verliebt wie er es bereits vom ersten Moment war, als er ihn dort zwischen dem leuchtenden Grün des Waldes gesehen hatte!.. 

So wunderschön...

So traurig...

Sein Gefährte...

Stolz hob er den prachtvollen Wolfskopf und lief los, ließ das Grün in seinem Sichtfeld verschwimmen und spürte nur noch Freude in seinem Herzen. Nichts wollte er mehr als seinen Geliebten zu sehen! 

So kam er auf der Wiese an, auf welcher Tim geparkt hatte. Dieser Stand bereits an der Tür seines Wagens und sah mit einem Lächeln zu ihm herüber. "Ich habe ihn bereits ein wenig von uns erzählt. Er hat es gut aufgenommen." Ein leises Danke schickte der Braune Wolf ihm zurück und trabte langsam näher heran. Als dann ein Blondschopf aus dem Wagen stieg, blieb er in seiner Wolfsgestalt mitten im Gras stehen.

Mit großen Augen sah der Junge zu ihm herüber. Ließ seine Tasche achtlos stehen und trat mit Vorsichtigen Schritten auf den stolzen Wolf zu. Ruhig saß dieser nun da und beobachtete jede Bewegung des Jüngeren.

Kurz bevor er vor dem Wolf zum stehen kam welcher wesentlich größer als andere Wölfe war, ließ er sich auf ein Knie sinken. Zögerlich streckte er seine Hand aus, schaute dabei unverwandt in die klugen Augen. Sanft neigte der Wolf sein Haupt ein wenig und kam so der Hand entgegen. Das Fell fühlte sich warm und weich unter seinen Fingern an und der Jüngere sah erstaunt auf. "Lass...", er schluckte. "..l-lass mich bitte etwas ausprobieren.." Er wusste das er sich diesen Liebevollen Ausdruck in den Augen des Wolfes nicht einbildete. So legte er beide Arme um den Hals des Wolfes und drückte sich an dessen Brust, vergrub sein Gesicht geradezu in dem Fell.

"...Du bist es... der der mich damals im Wald gefunden und zurück gebracht hat. Du bist es w-wirklich." Er spürte wie Tränen in sein Fell tropften.

Patrick's Augen wurden Groß, dann schloss er sie zufrieden. Ohne Großes zu tun verwandelt sich sein Körper und er schlang ebenso seine Arme um den Jüngeren. So verharrten beide und wünschten sich nichts sehnlicher als das dieser Moment, ihre Kleine Welt für immer bestehen bleiben würde...

Written by -Notizbuch-

"Liebe mich!" - #PaldadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt