Kapitel 18 - Innocent

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Amy's POV

Bei dem einen Brief an unsere Mutter blieb es nicht. Da sie uns die Weltmeisterschaft noch immer verbietete, schickten wir täglich zwei Briefe, in der Hoffnung sie noch umstimmen zu können.

Für diese Gelegenheit würde ich auch tausend Briefe täglich schreiben, aber unsere Mum war wirklich hart zu knacken.

Am Donnerstag verabredete ich mich mit Ron und Harry im Gemeinschaftsraum, um zusammen die Hausaufgaben für Wahrsagen zu erledigen, bei denen wir unsere Zukunft mit Hilfe von den Planeten vorhersagen sollen. Melody war bei Fred und George, weil sie ihnen anscheinend bei irgendetwas wichtigem helfen wollte.

"Ich hab keine Ahnung wie das funktionieren soll", meinte Ron und stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab, während er sich nachdenklich am Kopf kratzte. Harry stimmte ihm zu und legte seine Unterlagen neben sich ab und starrte ins Feuer. Auch ich hatte keine Lust mich weiter der unnötigen Aufgabe zu widmen, weswegen ich meine Sachen wider einpackte.

Als ich wieder aufblickte sah Harry noch immer starr ins Feuer, während Ron etwas mit einem bösen Blick hinter mir fixierte. Neugierig drehte ich mich um und sah, wie Krummbein, Hermines Katze, gerade die Treppe vom Mädchenschlafsaal herunter tapste. "Ich hasse diesen Kater", brummte Ron, der seine Augen zu kleinen Schlitzen verengte. "Dieses Mistvieh hat Krätze auf dem Gewissen!"

"Unsinn. Krätze ist bestimmt irgendwo im Schloss und hat sich verlaufen oder so", meinte ich schluterzuckend.

"Das ist nicht wahr! An dem Platz, wo ich ihn zuletzt gesehen habe, wurde eine kleine Blutlache hinterlassen. Krummbein hatte von Anfang an ein Auge auf meine Ratte geworfen, also ist der Fall doch klar", sagte er bestimmt. 

Erneut wanderte sein Blick auf etwas hinter mir. "Oder es war dieser hässliche Kater. Wir haben einfach zu viele Katzen hier, die-"

"Mein Kater hat deiner Ratte sicherlich nichts angetan!"

Da ich wieder neugierig war, auf was er blickte, drehte ich mich um, während er meine Katze beleidigte. 

Sein Stirnrunzeln, das vorher sein Gesicht zierte, verschwand sofort und er riss die Augen auf.

"S-so meinte ich das nicht, ich-ich-"

"Mein Kater frisst keine Ratten oder sonst was. Er frisst nur dieses Muggelkatzenfutter, also ist Prince unschuldig", informierte ich ihn. "Außerdem ist mein Kater nicht hässlich!"

Ich stand mit meiner Tasche in der Hand auf und hob Prince mit meiner freien Hand vom Boden, da ich gerade mit ihm zum Schlafsaal der Mädchen gehen wollte.

"I-Ich meinte gar nicht deinen Kater. Ich meinte diese Katze", sagte er und zeigte auf Queen, die gerade vom Fensterbrett vor meine Beine sprang.

Von Harry kam ein Murmeln aus, dass sich anhörte wie "Wie viele Katzen gibt's hier bitte?"

Langsam wurde ich richtig wütend auf Ron. Wie konnte er so etwas von unseren Katzen behaupten, wenn er doch keine Beweise dafür hat.

"Guck doch, die hat sogar noch Krätzes Schwanz im Mund!", rief Ron aufgebracht und rannte auf die Katze zu, welche jedoch schnell davon stürmte, durch das offene Portrait sprintete, da sich diese gerade öffnete und Melody den Raum betrat.

"Du hast den Mörder freigelassen!"; schrie Ron meine Schwester an, die nur perplex zwischen mir und ihm sah.

"Mörder?", fragte sie etwas ängstlich. Wahrscheinlich meinte sie, dass Sirius Black in der Nähe war.

"Diese blöde Katze hat Krätze gefressen", kam es von Ron, der aussah, als wäre er den Tränen nahe.

Ich beobachtete, wie meine Schwester eins und eins zusammen zählte und sich ein Stirnrunzeln in ihrem Gesicht bildete.

"Meine Katze hat deine fette Ratte nicht gefressen!"

Ron schluckte auf einmal schwer und sah hilfesuchend zu Harry, der sich sein Grinsen nicht verkneifen konnte, da Ron sich gerade in richtig tiefe Scheiße geritten hat.

Von Prince kam ein leises Schnurren, als ich ihm behutsam übers Fell strich und belustigt zusah, wie meine temperamentvolle Schwester Ron gerade eine Standpauke hielt.

Ron's Ohren waren inzwischen so rot, wie das scharlachrot von Gryffindor. 

Er hatte es aber verdient, ich meine, wie kommt er darauf einfach unschuldige Katzen zu Beschuldigen, nur weil er sich nicht um seine Ratte kümmern kann?

"Such doch einfach deine Katze, dann wirst du sehen wie unschuldig sie ist", murmelte Ron

"Dir brauch ich gar nichts zu beweisen, ich kenne die Wahrheit, meine Katze frisst keine fetten, hässlichen Ratten", schnauzte Melody und stürmte aus dem Portrait mit lauten Stampfen heraus.

Ich folgte ihr, jedoch nicht ohne Ron einen viel sagenden Blick zu zuwerfen.

Als ich Mel aufgeholt hatte, kochte sie vor Wut und fluchte leise vor sich hin. 

Da ich wusste, dass es in diesen Situationen schlau ist sie nicht anzusprechen, schwieg ich.

Wir fanden ihre Katze im 7. Stock, im Korridor vorm Raum der Wünsche.

"Da bist du ja", flüsterte Melody und ging mit ihrer Katze im Arm drei mal an der Wand vorbei, sodass sich die Tür zu unserem Raum bildete.

Als wir den Raum betraten, erwarteten wir alleine zu sein, wurden jedoch von einem Lächelnden Draco begrüßt, der gerade seine Hausaufgaben erledigte.

Wir nahmen jeweils links und rechts neben ihm auf dem Sofa platz, nachdem ich Prince abgesetzt habe. Draco erledigte mit leicht gerunzelter Stirn den Aufsatz für Zaubertränke, während Melody Queen nun näher betrachtete.

Tatsächlich hing aus ihrem Mund etwas heraus, aber es war kein Rattenschwanz, sondern nur ein .

"Ich wusste, dass meine Katze niemals eine Ratte oder auch nur eine Maus fressen würde", sagte sie voller stolz und drückte Queen fest an sich, die jedoch auf ihre Schulter kletterte und über die Sofa lehne zu Boden sprang, um sich Prince anzuschließen, der auf dem flauschigen Teppich mit den Fransen spielte.

"Leute was soll das werden?", vernahm ich nun Dracos Stimme nach langer Zeit. 

"Was soll was werden?". fragte ich dumm zurück, da ich wirklich nicht wusste was er meinte. 

"Die, äh - Katzendinger da. Was machen die hier?"

Während er dies aussprach, schmiegte sich Prince an sein Bein und schnurrte laut, worauf er auf Dracos Schoß sprang und es sich dort gemütlich machte.

"Hebt sofort dieses Ding von mir runter!", rief er, als wäre Prince ein Monster. 

Er schlug um sich und erwischte dabei sein Tintenglas, das umfiel und sich über seine ganzen Hausaufgaben ergoss. 

Erschrocken versuchte ich so viel von den Hausaufgaben zu retten wie möglich, jedoch war dies vergebens, die Tinte hatte sich schon in jede Pore des Pergaments gesogen. 

Wütend sprang Draco auf und schubste Prince nun endgültig von sich, der mit einem lauten Miauen zu Boden fiel. 

"Diese Katzenviecher spinnen doch!" Er schnaubte noch einmal verächtlich und packte dann sein Zeug und verließ fluchend den Raum.

Hurricane (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt