Hurricane (Draco Malfoy FF)

Kapitel 62 - New year's kiss

Amy's POV

Seit Heilg Abend herrschte fast nur unangenehmes Schweigen zwischen Draco und mir. Vor seinen Eltern am ersten Weihnachtsfeiertag versuchten wir uns nichts anmerken zu lassen, doch ansonsten saßen wir fast nur in seinem oder meinem Zimmer und schwiegen uns an.

Inzwischen lag ich bereits 3 Stunden wach. Der Wind draußen meinte es heute besonders gut. Bei jedem Windstoß knarzte irgendeine Holzdiele oder dergleichen einen Stock über mir. Manchmal bildete ich mir ein, dass jemand gegen das Fenster klopfte, doch ein Blick verriet mir, dass das alles nur in meinem Kopf spielte. "Beruhige dich, das ist nur der Wind", redete ich mir immer wieder ein.

Als ich mich etwas beruhigte und meine Augen endlich zu fielen, ertönte ein besonders lauter Aufprall gegen das Fenster. Erschrocken riss ich meine Augen wieder auf und quiekte. Ohne zu überlegen sprang ich aus dem Bett und lief direkt in Draco's Zimmer.

Zum Glück brannte neben ihm noch eine Kerze, weshalb mir die Orientierung leicht fiel. Der Schein der Flamme fiel auf sein Gesicht. Seine geschlossenen Augen und die gleichmäßige Atmung verriet mir, dass er schlief. Er sah so friedlich aus. Nichts ließ darauf andeuten, dass er manchmal richtig gemein sein kann. Ich könnte ihn stundenlang beobachten und es würde nie langweilig werden. 

Sollte ich zurück gehen? Ich konnte ihn doch nicht einfach stören, er sah vorhin so gestresst aus. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion, wenn er mich hier sehen würde. Aber irgendwas hielt mich hier, weshalb ich leise auf sein Bett zu tapste.

Zögerlich hob ich die Bettdecke an und schlüpfte unter sie. Ich versuchte mich so leise und langsam wie möglich zu verhalten, doch gerade als ich meinen Kopf auf sein langes Kissen fallen ließ, schreckte er auf. In Gedanken fluchte ich vor mich hin und beobachtete stumm, wie er sich zuerst in seinem Zimmer umsah, bis sein Blick auf mich fiel.

Erschrocken riss er seine verschlafenen Augen auf, während ich mich beschämt wieder aufrichtete.

"Was machst du denn hier?", sagte er mit rauer Stimme, die mein Herz schneller schlagen ließ.

"I-ich hatte Angst", stotterte ich. "D-der Wind und die G-geräusche."

Erst war ich mir nicht sicher, ob er mich überhaupt verstanden hatte, da ich absichtlich stark nuschelte, doch dann fing er an zu Lachen. 

Oh Gott Amy, wie peinlich kann man sein. Das war von Anfang an keine gute Idee.

"Schon gut, ich geh wieder", flüsterte ich und schwang meine Beine übers Bett. Ein starker Griff um meinen Arm hielt mich jedoch auf.

"Tut mir Leid, das war unangebracht", sagte er, dieses mal mit neutralem Gesichtsausdruck. "Leg dich ruhig wieder rein, ich kann auf dem Boden schlafen."

"Nein!", rief ich drängender und lauter als gewollt und mir wurde sofort danach warm an den Wangen. "I-ich meine, mir würde es nichts ausmachen, wenn wir zusammen in einem Bett schlafen."

Grinsend legte er sich wieder hin und klopfte an die Stelle neben ihm, um mir zu signalisieren, dass ich mich wieder hinlegen konnte. Eine Weile herrschte wieder diese unangenehme Stille zwischen uns, bis ich diese auflöste. "Ist sie deine Freundin?"

Er seufzte. "Sie denkt, dass wir zusammen sind. Ich weiß auch nicht wer ihr das eingeredet hat."

"Oh", antwortete ich nur. Zum Glück. Vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung. "Aber, irgendwas muss doch zwischen euch vorgefallen sein. Ich glaube nicht, dass sie von alleine auf den Gedanken kommt."

"Naja, wir hatten letzten Sommer ein paar Dates, aber mir hat das nicht viel bedeutet."

Ein paar Dates ohne Bedeutung? Das klang ja fast so, als würde Draco zum Herzensbrecher werden. Vielleicht hatte Sam recht, ich sollte mich nicht auf Draco einlassen. Irgendwas sagte mir, dass zwischen den beiden mehr als nur normale Treffen stattfanden. Aber es würde sicherlich unpassend sein, wenn ich das jetzt fragen würde. Außerdem sind wir doch sowieso nicht zusammen, also ging es mich nichts an. Auch wenn ich die Eifersucht  nicht leugnen kann.