Kapitel 41 - Kiss me slowly

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Amy's POV:

Adrian verteilte sanfte Küsse auf meinem Nacken, während ich ihm über seine weichen, kurzen Haare fuhr. Eigentlich fühlte ich mich nicht wirklich wohl, mich so öffentlich mit meinem Freund zu präsentieren, aber in diesem Korridor kamen nur selten Leute vorbei. Außerdem erlaubte es meine Position niemanden mich zu erkennen. Adrians Küsse wurden immer leichter, es kitzelte inzwischen, was mich zum lachen brachte. Ich war viel zu  sehr in dem Moment vertieft, dass ich nicht mitbekam, wie sich zwei weitere Personen nur wenige Meter von uns entfernt laut unterhielten, bis mich die Stimme meiner Schwester wieder zur Vernunft brachte.

"Was zur - ?!" Erschrocken fuhren Adrian und ich auseinander und starrten in die wütenden Gesichter von Amy und Draco. Draco würdigte mir jedoch keines Blickes, stattdessen funkelte er Adrian an, der seinen Gesichtsausdruck nur erwiderte. Als ich spührte, dass meine Ohren warm wurden, war ich mir sicher, dass mein Kopf mal wieder so rot wie eine Tomate war.

"Amelia Scarlett Brooks! Was soll das? Mitkommen, sofort!", befahlt mir Melody. 

Da ich sie nicht noch mehr reizen wollte, folgte ich ihr ohne mich von meinem Freund zu verabschieden und trottete ihr schuldbewusst hinterher.

Sie betrat mit lautem Stampfen ein leeres Klassenzimmer, in dem normalerweise der Unterricht für Geschichte der Zauberei stattfand. 

Zuerst mied ich den Blick meiner Schwester, doch als sie wieder anfing zu schimpfen, blickte ich sie bittend an, da ich keine Aufmerksamkeit von den Ausstehenden in den Korridoren bekommen wollte. 

"Wie kommts, dass du mir das nicht erzählst?" Sie lief auf einer unsichtbaren Linie mehrere male auf und ab und fuchtelte dabei mit ihren Händen herum. "Ich meine, ich hab mir nur erhofft, dass ich als deine Schwester über so etwas informiert werde, aber da hab ich mich wohl getäuscht!"

"Ich-", fing ich an, doch sie ließ mich nicht ausreden. 

"Und ich dachte immer du liebst Draco! Was ist mit Draco? Erklärs mir!", rief sie mir nun direkt ins Gesicht.

Seufzend fing ich an zu erzählen. 

~Flashback Weihnachtsball ~

Etwas sehnsüchtig warf ich Draco einen entschuldigenden Blick zu. 

Noch immer fühlte es sich an wie ein Traum. 

Draco Malfoy hatte gerade fast der gesamten Schule unsere Freundschaft preisgegeben und er hatte dabei nicht einmal ein winziges Anzeichen von Reue gezeigt. 

Erst jetzt fiel mir auf, dass Adrian mich aus der Großen Halle gezogen hatte. Sein Griff an meiner Hand war zwar stark, aber nicht zu grob, jedoch fühlte ich mich von seinem finsteren Blick eingeschüchtert. Ich kannte ihn zwar nicht lange, aber in dieser Fassung habe ich ihn noch nicht erlebt. Seine Stirn war stark gerunzelt, sodass ich befürchtete, dass wenn er wieder einen neutralen Gesichtsausdruck annahm, Abdrücke bleiben würden, was jedoch ein unwahrscheinlicher Gedanke war.

Komischerweise fiel mir in solch einem Moment erst auf, wie hübsch er doch war. Durch seine momentane Ausstrahlung, wirkte er noch maskuliner und erwachsener. Es strahlte etwas starkes, possessives und böses aus, was mich irgendwie anzog. Wir blieben im gepflasterten Schlosshof stehen, wo er sich einmal umsah, um sicher zu gehen, dass wir vollkommen alleine waren, bevor er mein Handgelenk losließ und stattdessen unsere Finger miteinander verschränkte.

Seine Gesichtsmuskeln entspannten sich und er nahm mit geschlossenen Augen einige Atemzüge, bevor er mir direkt in die Augen sah. Seine Augen waren so dunkel wie seine Haare, fast schon wirkten sie schwarz, wahrscheinlich verstärkte die Dunkelheit diesen Farbton. Seine Augen strahlten eine solche wärme aus, nicht wie die von Draco, die so kalt und abweisend wirkten und mich nur selten auf diese Art erwärmen konnten.

Hurricane (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt