Kapitel 52 - Danger

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Melody POV

Nach dem schrecklichen Geburtstagsessen blieb ich noch eine weitere Nacht Zuhause. Das Essen an sich war nicht schlecht - es war schließlich von Sam gekocht - doch ohne Schwester war der Abend kaum auszuhalten. Nach 14 Jahren den ersten Geburtstag alleine zu verbringen war merkwürdig. Nicht nur, dass die ganze Aufmerksamkeit auf mich bezogen war, doch außerdem funkelte Mum Jade über den Tisch ständig an. Sie mochte sie nicht, da sie nicht die reichste und nicht die schickste war. Jade war eher lebenslustig und flippig, was man schon an ihrer ständig neuen Haarfarbe erkennen konnte. Immer wenn sie in Anwesenheit unserer Mutter war, hatte sie meistens eine legere Haarfarbe, wie zum Beispiel blond oder braun, aber wenn sie alleine mit Sam war, waren ihre Haare auch mal grün oder blau.

Beim Essen saß Anna in ihrem Hochstuhl neben mir und fuchtelte ständig mit ihrem Löffel voller Brei um sich und meine sowieso schon genervte Stimmung wurde minütlich schlechter. Ab und zu spürte ich wie sich einige Spritzer Brei in meinen Haaren verfingen oder gegen meinen Arm klatschten. Als mich irgendwann der komplette Löffel traf, noch dazu gegen den Kopf, hielt ich es nicht mehr aus und stand auf. Oben wusch ich mir erstmal die Haare aus und wechselte mein T-shirt und legte mich dann anschließend in Amys Bett.

Dort packte ich das letzte Geschenk aus. Das von Amy. Auf ihrem Schreibtisch lag, noch verpackt, das Geschenk von mir an sie. Ich hatte ihr ein brandneues Pinselset gekauft zusammen mit einem Vergößerungsglas, damit sie präziser zeichnen konnte. Langsam öffnete ich das fein säuberlich eingepackte Etwas. Unter dem Papier befand sich ein weißes Kissen, bestickt mit einigen hellblauen Schriftzügen. 

"Glück entseht oft durch Aufmerksamkeiten in kleinen Dingen"
"Liebe ist die Schönheit der Seele"
"Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein wertvoller"

Das waren diejenigen, die mir als erstes ins Auge fielen. In dem Geschenk steckte so viel Zeit und Mühe, dass es mit meinem nicht mithalten konnte und doch wünschte ich mir Amy hier und nicht bei Adrian in Schottland. Bei dem Gedanken an sie holte ich mein Amulett unter meinem Tshirt hevor - genau zur richtigen Zeit. Es leuchtete Rot. 

Erschrocken fuhr ich nach oben und suchte hastig nach Pergament, Feder und Tinte. Ich wusste auf die Schnelle nichts anderes, was ich hätte tun können. Ich schrieb einen schnellen Brief, in dem ich fragte was passiert sei und schickte ihn, gegen den Willen von Isaac, zusammen mit King los. Ich konnte niemandem den wirklichen Grund sagen, warum ich so plötzlich einen Brief wegschicken musste, weshalb ich mir eine unglaublich seltsame Lüge einfallen lassen musste. 
Ginny hat sich in meiner Hängematte verfangen und ich sollte ihr Tipps geben wie sie da wieder rauskommt.

Sehr logisch, Melody, sehr logisch. 

Ich ließ mein Amulett ab diesem Moment nicht mehr aus den Augen. Inzwischen hatte es sich auch noch anders verfärbt. Es zeigte, dass Draco in Sorge war. Wahrscheinlich hatte er auch gesehen, dass Amy in Gefahr war. Ich wartete, bis die Geräusche unten nachließen, Jade und Sam verschwunden waren und Mum und Isaac schliefen, bis ich mich selbst nach unten schlich, um per Flohnetzwerk zu Draco zu kommen.

Ich versuchte so leise wie möglich zu sein. Die kleine goldene Schüssel, in der das Flohpulver war, klirrte einmal schallend, da ich mit meiner Hand dort hängen blieb. Aus der oberen Etage war ein knarzendes Bett zu hören. Ich erstarrte und wartete auf weitere Geräusche, doch nichts kam. Ich stieg in das Feuer und war nach wenigen Sekunden in Dracos Zimmer. Ausnahmsweise nahm ich nicht erst alles in genaueren Augenschein, meine Aufmerksamkeit galt nur Draco, der mit einem Abendpropheten auf dem Schoß und einer besorgten Miene auf dem Gesicht auf seinem Bett saß. Bei meiner Ankunft sah er auf und hastete zu seinem Kamin.

"Was ist mit Amy? Ist alles ok mit ihr? Melody sag mir endlich ob es ihr gut geht!"
"Ich weiß es doch selbst nicht!", rief ich, bedacht darauf mich bei seinen Eltern nicht bemerkbar zu machen. 

Hurricane (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt