Kapitel 11

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Nach einiger Zeit gingen wir zum Mittagessen. Diesmal saßen viel mehr Leute im Raum, als beim Frühstück. Ich schaute zu unserem Tisch. Legolas war nicht da. Ich ließ besorgt meinen Blick über den Raum schweifen, aber Legolas war nirgends zu sehen. 

"Legolas hat nicht gesagt wohin er geht, oder?"

"Nein. Aber vielleicht zu seinem Vater, König Thranduil?"

"Vielleicht."

Wir nahmen uns was zu essen und setzten uns zu unserem Tisch. Es fingen mal wieder viele an zu tuscheln. Das ging mir total auf die Nerven. Gestern erst, weil ich die einzige Elbin bin und heute wegen dem Unfall gestern. Das konnte doch nicht wahr sein. Aber ich machte mir gerade mehr Sorgen um Legolas, als um das Getuschel. 

Ich schaute die anderen beiden an. Auch sie machten sich ein wenig Sorgen, denn sie schaute viel öfter über die Schulter als sonst. 

Wir waren nun schon fast fertig mit essen. Nun waren auch schon viele gegangen, als ich plötzlich im Augenwinkel eine Person auf uns zukamen sah. Ich hob meinen Kopf, in der Hoffnung es war Legolas. Doch mit ein wenig Enttäuschung musste ich feststellen, dass das nur Artlon war.

Zu unserer Überraschung kam er zu uns:

"Guten Tag, Schüler von Legolas. Ich wurde gesandt, um euch zu sagen, dass Prinz Legolas auf Reisen ist.  Er wird voraussichtlich fürs erste zwei Wochen nicht kommen."

"Was? Wo ist er hin?"

"Das darf ich euch leider nicht sagen, Alice."

"Sie kennen meinen Namen?"

"Ja. Legolas hat mir einige Sachen über sie erzählt. Aber natürlich nur gute Sachen."

Er schmunzelte.

"Wen Legolas weg ist, wer wird uns dann trainieren?"

"Er hat gesagt, ich soll Tauriel fragen, wenn ihr damit einverstanden seid. Sie muss solange nicht zur Wache und muss stattdessen euch nur unterrichten, bis ihr soweit seid, zur Wache zu gehen. Ich soll euch außerdem sagen, dass bald schon eure erste Prüfung auf der Brücke ist. Dort sollt ihr schon mal lernen Wache zu halten. Außerdem wird am Ende dieses Mondes die Kletterspiele veranstaltet. Legolas versucht dorthin mal kurz zu kommen."

"Das heißt Legolas ist in der Nähe?"

"Das weiß ich nicht genau und dürfte euch das auch nicht sagen, Godric!

Ihr werdet heute Nachmittag keinen Unterricht haben. Ich muss jetzt erstmal Tauriel aufsuchen. Es ist doch in Ordnung für euch, wenn sie übernehmen würde?"

Wir nickten alle.

"Dann werde ich jetzt gehen. Bei weiteren Fragen meldet euch einfach bei Tauriel oder bei mir. Wir sind meistens bei der Bücke oder am Waldrand. Ich wünsche euch eine angenehme Freizeit!"

"Danke", bedankte sich Phylius. Dann ging Artlon.

"Warum ist Legolas jetzt schon weg? Wir hatten doch so gut wie noch gar nicht Training bei ihm?", Godric war wütend und enttäuscht.

"Ja! Das ist echt blöd."

"Und dass wir frei haben, ist ja ganz schön, nur das Problem ist, dass unsere Freunde alle Unterricht haben!", fiel mir ein.

"Ja! Wollen wir dann etwas zusammen machen? Reiten?", schlug Godric vor.

"Ja. Das klingt gut. Ich wollte sowieso zu meinem Pferd."

"Na dann los!", sagte Phylius.

Zusammen verließen wir den Raum und brachten erst unsere Waffen weg. Dann gingen wieder nach draußen. Dann liefen wir rüber zum Stall. Ich hoffte irgendwie, dass heute Leun nicht hier war. Zu meinem Glück war heute eine Elbin hier. Wir gingen zu unseren Pferden. Godric hatte ein großes dunkelbraunes Pferd und Phylius ein weißes. 

Ich nahm meine hellbraune Stute und legte ihr das Zaumzeug um. Ich fragte die Elbin, ob  ich einen Sattel bekommen könnte. Sie brachte mich zu einer Kammer im hinteren Teil, des Stalles. Sie gab mir einen Sattel.

"Den kannst du solange behalten, wie du hier bist. Aber wenn du warum auch immer gehen willst, musst du den Sattel abgeben."

"Vielen Dank!"

Ich sattelte meine Stute und ich ritt mit den Jungs nach draußen.

"Wo wollen wir hin?", fragte Phylius.

"Vielleicht einfach nur über die Wiesen?"

"Na dann. Los!"

Wir ritten im Galopp über die Wiesen und machte Wettrennen. Nach einiger Zeit, stiegen wir ab und legten uns ins Graß. Der Duft erinnerte mich wieder an Legolas. Dann schossen mir viel zu viele Fragen durch den Kopf:

Wo war er? Wieso hat er uns nichts gesagt? Ist er alleine? Geht es ihm gut?  Wann wird er wieder da sein?

Nach einer Weile standen wir wieder auf und ritten langsam wieder zurück. Es wurde schon langsam dunkel. Wir blieben kurz vor dem Schloss stehen und schauten zu, wie die Sonne unterging. Bei den letzten Sonnenstrahlen ritten wir den Berg hoch und blieben vor dem Stall stehen. Dann brachten wir unsere Pferde rein und putzten sie. Dann gingen wir durch den einen Gang in das Schloss. Durch ein Fenster konnte man sehen, dass es draußen nun schon komplett dunkel war. Wir machten uns auf den Weg in den Speisesaal. Erst jetzt merkte ich, dass ich Hunger hatte. 

Im Speisesaal roch es schon gut. Wir nahmen uns etwas von dem Essen und setzten uns. 

"Wird uns jetzt eigentlich Tauriel unterrichten?", fragte Godric.

"Ich glaube schon. Also wenn sie morgen zum Frühstück kommt dann ja."

"Und was wenn nicht?", fragte Phylius, "Woher sollen wir dann wissen wohin wir gehen sollen, oder haben wir dann morgen auch frei?"

"Ich glaube dann wird Artlon nochmal kommen, oder wir suchen ihn auf, oder Tauriel."

"Wollen wir uns dann morgen früh treffen und zusammen zum Frühstück gehen?"

"Ja, bitte. So um viertel nach?"

"Ja. Und dann werden wir ja sehen, ob wir Tauriel haben und ob wir generell Training haben."

Wir waren gerade fertig geworden, als plötzlich Tauriel neben uns stand.

"Ich hab gehört, dass Legolas weg ist! Wo ist er hin?"

"Das wissen wir selbst nicht. Artlon konnte und durfte uns nichts sagen."

"Aha. Er hat mich gefragt, ob ich euch übernehmen kann. Auf Wunsch von Legolas und euch. Ist das richtig?"

"Ja.", antwortete Phylius zaghaft.

"Ich werde es mir überlegen. Wenn ich morgen zum Frühstück komme, heißt das, dass ich euch vertrete. Wenn nicht geht ihr bitte zu Artlon. Er sollte morgen nach dem Frühstück bei König Thranduil sein. Er wird euch dann erwarten und euch mitteilen, wie es fürs erste weitergeht. Also bis dann. Gute Nacht!"

"Tschüss!"

Als sie weg war sagte Godric: "Warum will sie uns nicht einfach nehmen? Es sind doch voraussichtlich eh nur zwei Wochen!"

"Ich versteh es auch nicht. Aber hoffen wir mal, dass sie morgen zum Frühstück auftaucht!"

Wir gingen dann zusammen aus dem Speisesaal. Oben auf dem Flur ging jeder in sein Zimmer. Im Zimmer war noch niemand. Ich legte mich aufs Bett. Nach nur ein paar Minuten kam Maroli rein. Sie fing sofort an:

"Und wie war dein Training heute?"

"Welches Training?", fragte ich ironisch.

"Das mit Legolas?", fragte sie verwirrt und setzte sich auf ihr Bett.

"Ich hatte heute kein Training mit ihm!"

"Waaas?" Maroli war geschockt. Ich erzählte ihr alles. Angefangen bei dem kleinen Besuch beim Mittagessen von Artlon bis zu Tauriels Aussage beim Abendessen.

"Das kann doch wohl nicht wahr sein!" Maroli war wütend und schockiert. Wir redeten noch eine Weile darüber, bis wir beide einfach einschliefen. 











Warum der Prinz? (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt