Kapitel 23

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Am nächsten Tag wurde ich nicht wie gewöhnlich von der wunderschönen Melodie geweckt, sondern von einem Klopfen an unsere Tür. Es war  noch dunkel draußen. Die anderen hatten anscheinend das Klopfen nicht gehört, denn außer mir rührte sich keiner. Also stand ich auf, warf mir noch einen grünen Morgenmantel über und ging zur Tür. 

Ich kam mir schon ein wenig blöd vor. Vielleicht hatte ich mir das Klopfen ja auch nur eingebildet und ging jetzt ziemlich unnötig zur Tür.

Als ich aber die Tür öffnete stand da ein gutaussehender Elb in Uniform.  Natürlich kam seine Schönheit nicht an Legolas heran. 

"Kann ich ihnen helfen?", fragte ich ziemlich  müde und musste mir ein Gähnen verdrücken.

"Sind sie Alice?", fragte er höfflich und schien kein bisschen müde zu sein.

"Ja.", antwortete ich ein wenig verwirrt.

"Ich wurde von Prinz Legolas geschickt. Ich soll sie fragen, ob sie Lust haben einen kleinen nächtlichen Spaziergang mit ihm zu machen!"

Ich musste schmunzeln und fragte mich grad wirklich, ob das ein Traum sei.

"Aber natürlich! Ich zieh mich nur noch schnell um!"

"Natürlich. Ich werde hier draußen auf sie warten!"

"Danke schön!"

Ich war überglücklich. Ein kleines Date mit dem Prinzen und noch bei Nacht! Ich ging schnell zu meinem Schrank und suchte mir etwas schönes, aber dennoch warmes zum Anziehen. Ich musste aber sehr vorsichtig und leise sein. Nicht, dass ich die anderen zwei noch aufwecken würde und das würde meine gute Laune ziemlich verderben. 

Nach nur wenigen Minuten war ich fertig und stand ein wenig aufgeregt vor der Tür. Ich atmete einmal tief durch und dann öffnete ich die Tür. Der Elb stand neben der Tür und lächelte mich freundlich an. 

"Können wir?", fragte er mich.

"Aber gern."

Er ging neben mir und führte mich einige Stufen hinauf. Irgendwann kamen wir zu einer Aussichtsplattform. Einmal um die Ecke und ich konnte in ein paar Metern Abstand Legolas sehen. Er blickte in die Ferne und tat so, als hätte er uns nicht bemerkt. Aber natürlich wusste ich, dass wir ihm nicht entgangen waren. Seine, im Mondlicht leuchtenden,blonden Haare flogen ein wenig umher. 

Der Elb machte eine Handbewegung, die bedeutete, dass ich nun alleine zu ihm gehen sollte.

Also ging ich einige Schritte nach vorne. Dann plötzlich drehte sich Legolas um und musste bei meinem Anblick lächeln. Auch ich musste schmunzeln. Ich hatte so ein kribbeliges Gefühl im Bauch bei seinem Anblick. Er sah einfach so gut aus. Ich versteh einfach nicht, wie ich in früher nicht so schön fand. Beziehungsweise hatte ich mich nicht so für ihn interessiert. Was ich natürlich heute ganz anders empfinde.

Er kam einige Schritte auf mich zu, bis er kurz vor mir stand. Dann blickte er an mir vorbei und sagte:

"Danke, dass du sie zu mir gebracht hast! Du kannst jetzt gehen!"

 Ich blickte nach hinten und sah noch wie der Elb um die Ecke ging. Dann drehte ich mich wieder nach vorne und war wieder voll und ganz mit meinen Gedanken bei Legolas. 

"Schön, dass du gekommen bist! Es tut mir Leid, dass ich dich um diese Zeit wecken musste. Aber es ist die einzige Tageszeit, wo wir uns sehen können. Ich hoffe das ist ok für dich!"

"Aber natürlich. Sonst wäre ich doch jetzt nicht hier, oder mein Prinz?"

"Aber natürlich!", sagte er, nahm meine Hand und küsste meinen Handrücken. Ich bekam leichte Gänsehaut und das Kribbeln breitete sich in meinem ganzen Körper aus. 

Warum der Prinz? (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt