Kapitel 12

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Am nächsten Morgen wachte ich noch vor dem Klingeln auf. Dann merkte ich, dass ich immer noch in meiner Kleidung von gestern war. Also ging ich erstmal Duschen. Dann zog ich mir neue frische Kleidung an und machte meine Haare. Als ich gerade fertig war, ertönte die Melodie und Maroli stand auf.

"Schon wach? Warum bist du schon angezogen?"

"Ich bin zu früh aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Dann hab ich mich schon fertig gemacht."

"Und wachst machst du jetzt noch eine halbe Stunde lang?"

"Keine Ahnung. Vielleicht geh ich einfach nochmal zum Stall."

"Und was ist, wenn Leun da ist?", fragte sie mich leicht warnend.

"Was soll dann sein? Entweder er spricht mit mir, oder es ist alles normal."

"Wie kann das dann normal sein? Ich meine, er ist ja richtig abgegangen. Ich glaub er steht auf dich!", sie lächelte verliebt und verträumt. 

"Ach ja? Er kennt mich doch gar nicht. Wir haben vielleicht zwei mal miteinander gesprochen!"

"Liebe auf den ersten Blick?"

"Ach ja, komm. Hör schon auf. Er ist zwar vielleicht ganz nett, aber mein Typ ist er ganz sicher nicht. Ich finde ja, er würde besser zu dir passen!", nun musste ich lächeln und Maroli wurde leicht rot. "Aber noch mehr finde ich, dass du dich jetzt mal fertig machen solltest!"

Geschockt stand Maroli auf und ohne ein weiteres Wort ging sie ins Bad.

"Ich geh dann in den Stall! Wir sehen uns vielleicht beim Frühstück!"

"Ja, bis dann!"

Ich beschloss, dass ich meine Waffen später holen würde, da ich eh noch mal hochkommen würde, weil die Jungs und ich uns ja hier oben verabredet hatten. Also ging ich zum Stall. 

Dort angekommen begrüßte mich meine Stute mit einem fröhlichen Wiehern. Ich streichelte sich und holte ein paar Leckerlis für sie. Dann schaute ich nach dem Futter und dem Wasser. Dann kuschelte ich ein wenig mit ihr. Plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen sagen.

"Alice!" Ich drehte mich um und sah Leun.

"Hi, Leun!"

"Hi. Ich wollte nur fragen, ob Maroli auch kommt?"

"Nein. Ich hab doch alles ein bisschen später und sie geht jetzt gleich zum Frühstück."

"Ah ok. Füllst du dann nochmal das Essen von ihrem Hengst? Er bräuchte auch noch ein bisschen Wasser... Sie war schon lange nicht mehr hier."

"Ja. Ok. Mach ich."

Ich wartete bis er ging, damit ich das Futter von Marolis Hengst machen konnte, aber Leun ging nicht.

"Alles Ok bei dir?"

"Ja, natürlich!"

Da er sich immer noch nicht vom Fleck bewegte, wollte ich einfach an ihm vorbei gehen. 

Ich war fast an ihm vorbei, als er mich festhielt und umarmte. Ich war so überrascht, dass ich erst einfach nur dastand und nichts tat. Dann erwiderte ich die Umarmung. Er roch nach Pferd und nach Regen. Nach einer Weile ließ er mich los. 

"Es tut mir Leid!", er wollte gehen, doch ich hielt ihn fest.

"Ist doch alles in Ordnung! Lass uns einfach vergessen was passiert ist." Ich lächelte ihm aufmunternd zu.

"Gut." Er lächelte zurück. Dann ging er.

Ich gab Marolis Pferd Essen und trinken und ging wieder zu meinem Zimmer. Maroli war schon weg. Ich wunderte mich, dass ich die Melodie diesmal gar nicht gehört hatte. Aber ich hatte noch ein paar Minuten Zeit. Ich ging nochmal aufs Klo und nahm dann meine Waffen. Dann ging ich schon mal raus auf den Flur. Genau in diesem Moment öffneten sich noch zwei weitere Türen. Es waren meine zwei Teamkollegen. 

"Guten Morgen, ihr zwei!"

"Guten Morgen!", antworteten die beiden gleichzeitig. Dann machten wir uns auf den Weg zum Speisesaal. Als wir den Raum betraten, saß nur noch eine einzige Gruppe am Tisch. Es war die Gruppe von Maroli. Sie winkte mir und ich winkte zurück. Dann schaute ich an unseren Tisch. Dort saß niemand. Wir alle hofften, dass Tauriel bald kommen würde. Dann nahmen wir uns was zum Essen und setzten uns an unseren Tisch. Nach ein paar Minuten ging die Gruppe von Maroli. Sie winkte mir nochmal ehe sie aus der Tür ging.

Als wir fertig waren mit essen, wollten wir etwas traurig gehen und Artlon aufsuchen. Wir waren fast aus der Tür draußen, als wir fast mit der etwas abgehetzten Tauriel zusammen stoßen. Bei uns machte sich gleich die Erleichterung breit.

"Tut mir Leid, ich konnte leider nicht früher. Ich wurde noch aufgehalten. Aber jetzt fangen wir mit dem Training. Wir machen jetzt ein paar Übungen zur Teamsicherheit und am Nachmittag üben wir das Schwimmen im Strom."

Sie führte uns erst zur Stelle, wo wir Anfang schon mit Legolas trainiert hatten. Das erinnerte mich wieder an ihn und machte mich ein wenig traurig. Doch Tauriel blieb nicht stehen sondern lief weiter. Je weiter wir in den Wald gingen, desto dichter wurde er. Wir mussten immer mehr über Wurzeln steigen, uns zwischen Bäume durchquetschen oder vor tiefhängenden Ästen bücken. 

Irgendwann blieb Tauriel plötzlich stehen.

"Wir werden so eine Art versteck-fangen machen. Ich versteck mich hier irgendwo und ihr müsst ZUSAMMEN versuchen mich zu finden. Hier geht es vor allem darum, dass ihr zusammen als Team arbeitet und euch gegenseitig vertraut. Ich werde euch versuchen einige Fallen zu stellen. Falls ihr mich am Ende der Stunde schon habt, müsst ihr mich auch natürlich festhalten. Falls ihr mich nicht haben werdet, komme ich raus und wir gehen zusammen zum Essen. Noch Fragen?"

Wir schüttelten alle den Kopf. 

"Ich glaube, dass diese Übung für uns alle auch ein bisschen Spaß bringt. Also ich lauf jetzt weg und ihr versucht mich zu finden!" Sie lief weg. 

"Also wir sollten wirklich einander vertrauen!", sagte Phylius.

"Ja, das ist die Aufgabe. Vielleicht könnte Alice hoch auf die Bäume klettern und uns immer sagen, was vor uns liegt! Und Phylius und ich gehen unten lang und versuchen Tauriel zu finden."

"Ja. Das ist eine gute Idee. Ich dirigiere euch sozusagen."

"Genau. Kommst du hier auf diesen Bäumen hoch?"

"Ja. Bestimmt." Ich schaute mich um. Da hier sehr viele Bäume waren konnte ich mich hier gut fortbewegen. 

"Und ich schau noch auf den Boden. Oft gibt es ja Pflanzen in der Nähe von etwas und dann weiß ich auch, ob hier irgendwas ist."

"Du kennst dich mit Pflanzen aus? Das ist ja cool!"

"Ja. Haben mir meine Großeltern beigebracht. Aber ich glaube wir sollten jetzt los."

"Ich bin die Kletterin, Phylius ist der Naturkenner und Godric ist  der Schnelle und Starke. Also hat jeder seine eigene Aufgabe!"

"Na dann. Auf geht's!"

Ich stieg auf einen tiefen Ast und kletterte dann hoch. Ich winkte den anderen unten und fing an mich in die Richtung vorzuarbeiten in die Tauriel gegangen war. Die Jungs unten liefen auch in die diese Richtung.

"Ihr könnt jetzt erstmal laufen. Ich sehe von hier oben noch nichts außergewöhnliches. In der Ferne sah ich, wie Tauriel rannte. Sie blieb stehen und suchte nach uns. 

"Ich sehe Tauriel! Sie hat schon einen ganz schönen Vorsprung!"

"Sie ist ja auch schnell und kennt sich hier aus. Zumindest besser als wir."

Also gingen und kletterten wir weiter bis Phylius was auffiel.

Warum der Prinz? (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt