Kapitel 11

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"Nun, ich entschuldige mich für mein Zuspätkommen, ich saß im Stau fest. Das tut sich nicht schlecht, um ehrlich zu sein, da unsere neue Schülerin ebenfalls etwas zu spät war." Er läuft zur Tür und öffnet sie. Natürlich ist er nicht so beeindruckt von ihrer Verspätung, kann es sich jetzt trotzdem nicht leisten, eine Bemerkung zu machen, da er selber zu spät ist.  Ein Mädchen kam herein und um ehrlich zu sein war sie unfassbar hübsch. Jedoch machte sie auf mich schon einen eher komischen Eindruck. "Möchtest du dich vorstellen?" fragt er. Sie nickt einfach. "Ich bin Özlem, 17 und von der Nachbarschule hier her gewechselt." Der Lehrer nickt und gibt ihr mit einem Handzeichen in Richtung Klasse zu verstehen, dass sie sich hinsetzen soll. Sie lief auf den Platz neben Mert zu und lächelte ihn an. Ich sah aus Instinkt zu Eda, die die Beiden beobachtete. Sie bemerkte meinen Blick und zuckte mit den Schultern.

Als der Unterricht zu Ende war, gingen alle aus dem Klassenraum. "Die war komisch." sagt Eda. "Wer?" fragt Sahar. "Diese Özlem. Ich mag sie jetzt schon nicht." Ich grinse Sahar an, die an das Gleiche dachte wie ich. "Ist da jemand eifersüchtig?" fragt Sahar. "Nein...ich mag sie bloß nicht." sagt sie. Wir nicken bloß und wollen gerade weiterlaufen, als Mert gefolgt von Özlem aus dem Raum hinaustritt. "Na dann, wir sehen uns später." sagt Mert mit einem eher gleichgültigem Stimmton. "Ich will dich echt nicht nerven, aber könntest du mich vielleicht ein bisschen rum führen? Ich möchte mich hier nicht verlaufen, die Schule ist ziemlich groß." sagt sie mit den Wimpern klimpernd. "Ähm, okay." Daraufhin laufen sie los, als Mert sich jedoch kurz umdreht, erhascht er einen Blick auf Eda und lächelt traurig, was wohl mit ihrer jetzigen Bindung zu einander zusammenhängt. Jedoch konnte Eda darauf nichts erwidern, denn Özlem griff nach seinem Arm, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, weil sie wohl anscheinend auf irgendwas hinweisen will.

Als wir uns auf den Weg zum Schulhof machten, regte sich Eda auf. "Ist das ihr Ernst?!" Sahar und ich mussten grinsen. " Ich möchte mich hier nicht verlaufen, die Schule ist ziemlich groß!" äfft sie Özlem nach. "Uff, die Schule ist überhaupt nicht groß! Außerdem gibt's hier überall Gebäudepläne!" Sahar und ich sehen uns an und lachen los. "Hey, was ist so lustig?!" fragt sie. "Du regst dich über sie auf, als ob Mert dein Freund wäre, okay?!" lacht Sahar.  "Nein ...ich..." setzt sie an. "Leugne es nicht!" sage ich grinsend. Doch irgendwie wurde die Stimmung wieder ernst. "Du solltest echt mit Firat Schluss machen." sage ich mit gedämpfter Stimme, damit das hier keiner mitbekommt. Firat kennt viele Leute und es gibt auch viele, die einfach gerne " unter seinen Schutz" fallen wollen . "Ich kann nicht mit ihm Schluss machen..." sagt Eda den Tränen nahe. "Wieso denn? Liebst du ihn denn überhaupt?!" frage ich nun angespannt. "Nila, bitte.." Ihr läuft eine stumme Träne übers Gesicht. Ich seufze und lege meine Arme um sie. "Es tut mir leid, aber ich sehe doch, dass es dir schlecht geht. Allein, dass du in Tränen ausbrichst, wenn ich mit dir darüber rede, zeigt doch, dass es dir mit ihm schlecht geht." sage ich. "Ich denke, dass Nila recht hat." sagt Sahar. Wir lösen uns voneinander und Eda wischt sich ihre Tränen weg. "Ich kriege mich da schon raus." sagt sie. "Aber er war nicht so."  fügt sie hinzu. "Das kann ich mir schwer vorstellen ,aber es muss ja einen Grund geben, weshalb ihr zusammen gekommen seid." Sie nickt. "Er war süß und rücksichtsvoll. Es gab eine Zeit, in der jedes Mädchen sich um ihn gerissen hat." sagt sie. "Es gab eine Zeit, wo ich ihn wirklich so geliebt habe wie er ist, aber er ist zu einem eifersüchtigen Etwas mutiert." Sahar und ich nicken verständnisvoll und legen ihr jeweils eine Hand auf die Schulter. Sie atmet tief durch und sieht dann auf, als hätte sie sich innerlich gerade geordnet. Das war ein Zeichen dafür, das Thema zu wechseln.

"Wie läuft's eigentlich mit dir und Can oder Yusuf?" fragt Sahar. Eda grinst. "Stimmt, wie läuft es mit den Beiden so?" fragt sie und grinst. "Ach, wie soll es denn laufen?" frage ich. "Und wenn man vom Teufel spricht..." sagt Sahar und plötzlich kommt Can auf uns zu. "Hey, Leute!" sagt er und umarmt erstmal die anderen Beiden, bevor er mich dann an sich drückt und es auch ein bisschen länger dauert, als bei Eda und Sahar. "Was macht ihr drei so?" fragt er. "Naja, warten bis der Unterricht anfängt und ein wenig reden." sagt Sahar. Can nickt, während sein Blick hauptsächlich auf mir hängt. "Störe ich?" 

HIS~Nila&YusufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt