Angst am Lagerfeuer

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Angel:
Windrauschen, Hufgeklapper, Vogelzwitschern und gelegentliches Wiehern.
Ich genoss das Reiten mit Link, auch wenn wir nicht miteinander sprachen.
Denn ich hatte schlechte Laune und Link mied es deshalb mich anzusprechen.
Ein Seufzten entfuhr mir. Es ist ja nichtmal Link's Schuld, aber ich verstehe die Lichtgeister einfach nicht.
Mitleerweile kann ich mich schon an vieles wieder erinnern, zum Beispiel das "the Legend of Zelda" eine Videospiel-Reihe von Nintendo ist und ich die Spiele sehr mag. Oder auch die Steuerung einiger Spiele. Und dass man da Link spielt.
Doch ich sage es ihm nicht. Wieso weiß ich selbst nicht. Vielleicht habe ich Angst, dass es stimmt. Aber es muss stimmen.
Erneut seufzte ich.
Ich bin immernoch verwirrt, dass wir nun zu den Zora sollen. Normalerweise geht man meist erst in ein Waldgebiet, dann zu den Goronen in den Feuertempel und als drittes in den Wasserdungeon der Zora.
Ich streichle gedankenversunken den Hals meines weißen Hengstes. Ich hatte mich immernoch nicht auf einen Namen festgelegt.
Aber die Lichtgeister waren mir noch nie sehr sympathisch. Nahezu hilflos waren sie ohne ihr Licht, bis Link es mit Midna in seiner Wolfsgestalt von schwachen Käfern sammeln musste. In Kakariko musste er sogar ein Haus zerstören. Und dann bekommt Link zwar seine Menschengestalt mit Heldengewand zurück, jedoch wird er sofort wieder zum Wolf, wenn er dem nächsten der vier helfen muss.
"Angel?"
"Hm?" Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und sah zu Link. Der Hylianer musterte mich vorsichtig.
"Geht es dir gut? Vorhin, bevor wir Pferd und Parasegel hatten, warst du so abwesend. Du sagtest, du hättest dich an etwas erinnert, bevor 'er' zu dir gesprochen hat."
Alle Farbe wich aus meinem Gesicht und ich stockte. Dann wandte ich meinen Blick von Link ab und senkte den Kopf, sodass einige meiner blonden Haare vor mein Gesicht fielen.
"Wer ist 'er'? Und was hat er gesagt?" Link ritt mit Epona näher zu mir und meinem Schimmel, sodass sich unsere Beine fast berührten. Würde der Blonde seinen Arm ausstrecken, würde er mein Gesicht berühren können.
Diese Vorstellung sorgte dafür, dass sich meine Wangen etwas rot färbten und ich meinen Kopf noch mehr senkte.
"Er...also ich weiß nicht,...ob ich es dir sagen darf..."
"Du kannst mir alles sagen." Meinte Link zuversichtlich.
Ich seufzte und sah ihn schließlich doch wieder an. "Ich erzähle es heute Abend am Lagerfeuer, okay?"
Der Held gab sich damit zufrieden und ich ritt schweigend weiter.
Während wir unsere Reise zu den Zora fortsetzten, legte ich mir schonmal Worte für den Abend zurecht.
Ein leichtes Zittern durchfuhr mich, als ich an die bösartige Stimme dachte. Dieses fiese Lachen...

Zitternd zog ich die Decke enger um mich. Das Lagerfeuer wärmte mich kaum, während Link entspannt und gemütlich da hockte. Ihn schien selbst ohne Decke warm zu sein, was mich wunderte.
"Also?" Ich blickte in Links Gesicht, der mich erwartungsvoll ansah.
Ich schluckte und augenblicklich fingen meine Hände an zu zittern.
"Bitte unterbrich mich nur nicht...Ich weiß nicht, ob ich danach den Mut habe, weiter zu sprechen."
Der Blonde wollte schon etwas erwidern, berücksichtigte dann jedoch meine Worte und schwieg.
"Als du an der Klippe standest, habe ich mich erst an etwas erinnert. Du hast einem anderen Helden stark geähnelt.
Aber dann...dann habe ich seine Stimme gehört. Ganondorfs Stimme. Erst hat er nur gelacht, dann hat er mir etwas gezeigt. Seine gescheiterte Hinrichtung und seine Verbannung in die Schattenwelt. Die Botschaft war klar: "Niemand kann mich töten." Danach hat er mir noch etwas gezeigt. Er und du, ihr standet auf der Ebene von Hyrule. Um euch herum ein Kreis aus Magie und Feuer. Dahinter konnte man Epona und Zelda erkennen.
Du und Ganondorf...ihr wart mitten im Kampf. Dann hat Ganondorf dich jedoch mit seinem Schwert durchbohrt und du bist langsam zu Boden gefallen." Mir kamen die Tränen.
"Das war schon das zweite Mal, dass mir eine Szene deines möglichen Todes gezeigt wurde. Das erste Mal war im Dungeon, als du mir das Heilwasser gegeben hast. Und jetzt..."
Ich verstumme, während Tränen meine Wangen hinunter fließen. Link, ebenfalls schweigend, sah nachdenklich und etwas entsetzt ins Feuer.

The Legend of Zelda - plötzlicher Aufbruch in eine andere WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt