Ich sah nicht mehr zurück. Der Wind wehte immer stärker um mich. Und dann drückte ich mich ab. Meine Haare flogen um mich herum, doch ich fiel nicht. Ich hing in der Luft, aber der Arm um meine Taille ließ mich nicht los. Warum? Warum konnten sie mich nicht einfach gehen lassen? Wie ich es in Gedanken schon getan hatte. Mit einem Ächzen wurde ich wieder hinauf auf die Fensterbank gezogen. Ein Schluchzen entrang meinem Mund. Und dann brach ich zusammen. Ich bekam nur noch mit, wie ich wieder in das Zimmer gezogen wurde. Dann ließ ich mich in die verlockende Schwärze fallen.
Kurze Zeit später öffnete ich meine Augen wieder, doch ich befand mich nicht mehr in meinem Zimmer, sondern in einer komplett weißen Gummizelle. Ich sah an mir runter. Ich hatte einen dieser schrecklichen weißen Krankenhauskittel an. Das ganze Weiß blendete mich. Ich sackte in mich zusammen und zog mir verzweifelt an den Haaren. Dann fing ich hysterisch an zu lachen. Ich wiegte meinen Körper vor und zurück. Das Lachen ging in ein unkontrollierbares Schluchzen über. Hier hockte ich inmitten einer Irrenanstalt, weil ich sterben wollte. Und dieser Wunsch hatte sich kein bisschen geändert. Im Gegenteil. Ich wollte einfach nur noch erlöst werden. Vielleicht war das hier auch alles nur ein böser Traum und in Wirklichkeit war ich tot. Wer wusste das schon? Ich jedenfalls nicht. Wieder schluchzte ich bitter auf. Ich konnte nicht mehr. Warum sah das denn niemand? Ich war nur noch eine leere Hülle, ohne Seele, ohne Herz und ohne Leben. Ich bestand nur noch aus Schmerz und Verzweiflung. Ich war kaputt. Und Niemand konnte das ändern. Vermutlich nicht einmal der Tod. Aber das war mir egal, ich wolle nur noch raus aus diesem Leben. Mein einziger Wunsch war, diese Welt voller Verabscheuung, Hass und Zerstörung zu verlassen. Denn mein Leben war vergeudet. So konnte ich nicht mehr leben. So wollte ich nicht mehr leben. Ich hatte meinen Lebenswillen aufgegeben. Der Wunsch zu leben war erloschen. Und ich würde nicht mehr kämpfen, nie wieder. Diese Welt barg so viel Gutes, aber das Schlechte überwiegte. Und das hatte mich innerlich zerstört. Stück für Stück hatte es mich immer mehr kaputt gemacht, bis ich es nicht mehr ausgehalten hatte. Innerlich war ich gestorben. Mich gab es nicht mehr. Anabelle war tot. Nur noch mein Körper existierte. Wenn überhaupt. Ich rollte mich auf dem kalten Boden zusammen und weinte still vor mich hin. Gefühlte Stunden vergingen. Ich hatte mein Zeitgefühl verloren. Und es war mir egal wie viel Zeit ich vergeudete. Es war mir so egal. Ich hatte es satt zu leben, immer nur das fünfte Rad am Wagen zu sein, und immer nur alles zu zerstören. Noch lange lag ich dort so und dachte einfach an nichts. Ich war leer. Irgendwann ging eine Tür hinter mir auf. Doch ich machte mir nicht die Mühe mich umzudrehen. Es war mir egal wer dort stand. Es war mir egal, was sie von mir wollten. Ich hörte Schritte, doch immer noch bewegte ich mich kein Stück und lag einfach nur so dort. Die Augen geschlossen und zusammengerollt. Jemand berührte mich. Dann hörte ich eine sanfte, weibliche Stimme. Doch ich verstand sie nicht, denn ich war in meiner eigenen kleinen Welt gefangen. Das einzige Wort was ich verstand, war "ausgekühlt". Doch ich machte mir nichts daraus. Alles war mir egal. Es kam nichts mehr bei mir an. Nie wieder würde ich aufwachen. Das hoffte ich jedenfalls. So sehr. Das letzte Mal, als ich schlief, habe ich gekämpft, wollte aufwachen. Doch meine Meinung hatte sich geändert. Ich hatte aufgegeben. Ich war es müde zu kämpfen. Zitternd atmete ich ein. Ich war einfach nur noch ein Wrack. Wer auch immer mich vor dem Tod bewahrt hatte, ich war ihm nicht dankbar, kein Stück. Aber lebte ich überhaupt noch? Ich hatte keine Ahnung. Wenn nicht, dann war der Tod genauso schmerzhaft wie das Leben. Oder hatte ich mir das alles nur eingebildet? Louis, mein Vater... Vielleicht würde ich auch gleich einfach zu Hause in meinem Bett aufwachen. Vielleicht war es einfach nur so ein böser Traum, wie man sie manchmal hatte. Wenn ich gleich meine Augen öffnen würde, würde ich über diesen Traum lachen und gemeinsam mit meinem Vater und Amber frühstücken. Vielleicht würde ich aber auch die Augen öffnen und läge im Krankenhaus. Vielleicht würde Louis da sein, oder Liam und Samira. Vielleicht auch alle drei. Ich würde ihnen von meinem komischen Traum erzählen und wir würden gemeinsam darüber lachen. Oder aber, ich würde die Augen öffnen und immer noch in diesem schrecklichen Raum sein. Dann würde das alles Realität gewesen sein. Ich schrie verzweifelt auf. Ich wusste nicht mehr, wer ich wirklich war. Ich wusste meinen Namen, mein Alter, wo ich wohne. Natürlich. Aber wer war ich in mir drin? Einfach nur dieses kaputte Mädchen? Oder war da noch mehr? Ich hatte das Gefühl ich wurde verrückt. Ich musste diese Ungewissheit loswerden. Es trieb mich langsam aber sicher in den Wahnsinn. Nur eine Sache hielt mich davon ab, die Augen zu öffnen. Ich hatte Angst. Todesangst. Bitter lachte ich auf. Todesangst... Was eine Ironie, wenn man bedachte, dass ich nichtmal wusste, ob ich überhaupt noch lebte. Verdammt, ich musste Gewissheit bekommen! Ich riss an meinen Haaren und schrie verzweifelt auf. Es war ein Teufelskreis, aus dem ich keinen Ausweg wusste. Wenn ich die Augen öffnete, hätte ich Gewissheit, aber dann müsste ich weiterleben. Weiter diesen Schmerz ertragen. Ich fing fing am ganzen Körper an zu zittern. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Aber eins wusste ich sicher. Diese Ungewissheit fraß mich innerlich auf.
Also riss ich die Augen auf. Und hätte sie am liebsten sofort wieder geschlossen. Denn über mich gebeugt stand eine Person, die ich nie wieder sehen wollte...
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Ihr glaubt gar nicht wie schwer mir das fällt so etwas zu schreiben... Ich fühle selber immer mir Bel mit. :( Als ich das letzte Kapitel geschrieben habe, habe ich echt geweint. Das Ganze war eigentlich auch gaaanz anders geplant, aber das passte gerade echt richtig gut zu meiner Laune und das musste einfach mal raus. Ich wollte heute auch noch gar nicht weiter schreiben, aber ich hatte Mitleid mit Esther, Clara (MELDE DICH ENDLICH AN FRÄULEIN) und Christina und deshalb habe ich doch schon weiter geschrieben :D Wer ist das wohl da bei ihr? Und wer hat sie "gerettet"? Schreibt's in die Kommentare <3 Ich freue mich wirklich über jedes einzelne und antworte immer! Ich freue mich auch sehr über Kritik und Verbesserungsvorschläge. :* Und lasst doch bitte ein Vote da. :) Das tut euch ja nicht weh :D Ihr seid echt unglaublich! *__* ich wollte mich nochmal bei euch ALLEN fürs lesen bedanken! <333 Das macht mich echt so glücklich!! *__* <3<3<3<3 :** Hab euch lieb, ihr pinken, flauschigen Einhörner :D <3
Außerdem habe ich gerade aus Versehen selber für das Kapitel gevotet -.- Weiß jemand ob man das irgendwie wieder entfernen kann?
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Stay Strong
FanfictionGroß, braune Haare, blaue Augen, Mitglied von One Direction und mein Bruder. Louis Tomlinson. Ja, DER Louis Tomlinson. Ihr denkt jetzt bestimmt: 'Die glückliche, sie hat ein perfektes Leben!' Falsch! Ich habe seit 3 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm...