Kapitel 13

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Also riss ich die Augen auf. Und hätte sie am liebsten sofort wieder geschlossen. Denn über mich gebeugt stand eine Person, die ich nie wieder sehen wollte...

Louis... Er hatte mich immer noch nicht aufgegeben. Noch immer hoffte er, dass ich mich ändern würde, dass ich meinen Kampfgeist zurückgewann und leben würde. Doch das würde nicht passieren. Denn meine Welt bestand nur noch aus Trauer, Verzweiflung und Schmerz. Doch niemand hatte diesen Schmerz je bemerkt. Und diejenigen, die etwas bemerkt hatten, haben es verdrängt. Es war ihnen egal. Ich war ihnen egal. Ich sah Louis einfach nur in die Augen und sagte nichts. Ein Schluchzen entrang seinem Mund und eine Träne löste sich aus seinem Auge. Sie lief über seine Wange und tropfte auf mein Gesicht. Er war immer so ein fröhlicher Mensch gewesen... und jetzt war er so ein Wrack. Wegen mir.

"Komm schon Anna! Wir wollen doch spielen!" ,rief Louis und sein glockenhelles Lachen ertönte. Lachend lief ich ihm hinterher. "Warte auf mich Louis! Ich bin nicht so schnell!" Wieder ertönte sein Lachen und er drehte sich im Laufen zu mir um.

Ich blinzelte mit den Augen und keuchte erschrocken auf. Das passierte mir in letzter Zeit immer öfter. Diese Erinnerungen überkamen mich einfach. Ich konnte nichts dagegen tun. Mittlerweile hatte sich Louis auf dem Stuhl neben meinem Bett gesetzt und gab mir somit den Blick auf eine wunderschöne junge Frau frei. Eleanor schätzte ich. Auch sie sah ziemlich erschöpft aus. Trotzdem lächelte sie mich zögerlich an. Sie schrie mich nicht an. Sie war nicht wütend auf mich. Wieso nicht? Das verwirrte mich. Sie sollte mich anschreien, mich hassen. So wie alle hier. Und sie hatten das Recht dazu. Ich bemerkte, dass ich sie immer noch anstarrte und senkte beschämt meinen Blick. Minuten verstrichen und niemand sagte ein Wort. Ich traute mich meinen Blick wieder zu heben und ließ ihn durch den Raum schweifen. Alle waren sie hier. Liam, Harry,Zayn und Niall. Selbst Samira war da. Als ich meinen Kopf ein Stück drehte, sah ich noch jemanden im Schatten stehen. In dem Moment wo sich unsere Blicke trafen trat er ein Stück vor, so das ich ihn erkennen konnte. Es war Ashton. Er war immer noch hier. Trotz allem was vorgefallen war. Und er hatte geweint. Um mich? Ich wusste es nicht. Doch was ich wusste, war, dass sie alle diesen einen Blick hatten. Alle schauten sie mich mitleidig an. Als wäre ich ein verletztes Tier. Nicht weiter wichtig. Es war lästig, aber musste beseitigt werden. Genau so sahen sie mich an. Selbst Ashton. Der Einzige, der mich nicht mit diesem Blick ansah, war Louis. Und das auch nur, weil er auf den Boden sah. Noch immer sagte niemand ein Wort. Totenstille. schoss es mir durch den Kopf. Zitternd atmete ich ein und öffnete den Mund. Doch der Knoten in meinem Hals verhinderte, dass auch nur ein Wort herausschlüpfen konnte. Ich klappte den Mund wieder zu, ohne auch nur etwas gesagt zu haben. Ich hob meinen Blick und sah auf die Uhr. Der Sekundenzeiger tickte immer weiter. Eine Minute verstrich. Zwei. Drei... "Warum?" Mein Kopf schnellte herum und ich sah geradewegs in die Augen von Ashton. Er unterbrach den Blickkontakt nicht. Nicht für eine Sekunde. Nicht mal blinzeln tat er. Unentwegt starrte ich zurück. Dann öffnete ich den Mund um zu antworten. "Jetzt interessiert dich das, ja?! Jetzt, wo es zu spät ist. Was ist dein Problem, Ashton? Erst tust du so, als wäre alles wieder so wie früher. Dann schreist du mich an und rennst vor deinen Problemen weg, wie ein Feigling. Ich glaube nicht, dass gerade du in der Lage wärst mich zu verstehen." Er schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn und meinte:"Du bist so stur! Verdammt glaubst du für uns wäre das leicht dich so zu sehen? Wir fühlen doch mit dir! Verdammte scheiße meinst du uns geht das hier alles am Arsch vorbei, huh? Wenn ja, dann hast du dich gewaltig geschnitten!" Wütend blitzte ich ihn an und erwiderte:"Ach ja? Ihr fühlt also mit mir. Also wisst ihr auch, wie es sich anfühlt von eurem eigenen Vater zusammengeschlagen zu werden. Also wisst ihr auch, wie es sich anfühlt, Angst davor zu haben einzuschlafen, weil ihr jedes Mal einen neuen Alptraum habt. Wie es ist aufzuwachen und nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden zu können. Also wisst ihr, wie es ist kaputt zu sein, niemandem mehr vertrauen zu können? Wie es ist einfach nur noch sterben zu wollen." Nachdem ich meinen kleinen Vortrag beendet hatte war mal wieder Stille. "Nicht? Habe ich mir gedacht!" ,spottete ich. Wie konnte er es wagen zu behaupten, sie würden mit mir fühlen?! "Vielleicht wissen wir nicht, wie sich all diese Situationen anfühlen, aber wir wollen dir helfen. Du musst uns vertrauen, aber vor allem musst du mir uns reden! Es hätte nie so weit kommen müssen, wenn du etwas gesagt hättest!" , kam nun von Liam. Ich schnaubte auf und sagte:"Natürlich Liam. Ihr wollt mir helfen indem ihr mich fertig macht und mir das Gefühl gebt, gehasst zu sein." Er machte den Mund auf um zu widersprechen, doch ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab und fuhr fort:"Und natürlich ist es nur meine Schuld, dass es so weit gekommen ist. Es ist ja nicht so, als wärst du, oder jemand anderes hier im Raum auch daran beteiligt gewesen, nein! Es ist allein meine Schuld, genauso wie es wahrscheinlich meine Schuld ist, dass mein Vater mich hasst!" Sanft schüttelte er den Kopf. "So war das nicht gemeint, Bel. Und das weißt du. Es tut mir unglaublich leid, was ich zu dir gesagt habe, aber woher sollten wir wissen, wie du dich fühlst, wenn du dich vollkommen vor uns verschließt? Ich war einfach nur verwirrt und verzweifelt, weil es Lou richtig schlecht ging, beziehungsweise geht." , sagte er mit einem Seitenblick auf Louis. Hatte er Recht? War es meine Schuld gewesen, dass sie mir nicht geholfen haben? Besser gesagt, mir nicht helfen konnten? Dass sie meinen Schmerz nicht verstanden haben? Aber sie mussten mich auch verstehen. Das war einfach alles zu viel geworden für mich. Mein Leben war ganz normal und relativ langweilig und dann passierte alles Schlag auf Schlag. "Mir tut es auch leid." ,brachte ich leise heraus. "Aber ihr müsst wenigstens versuchen mich zu verstehen!" Ich erklärte ihnen meinen Standpunkt und warum es mir so schlecht ging. Nachdem ich fertig war fragte Louis:"Kannst du es versuchen?" Verwirrt sah ich ihn an und fragte:"Was jetzt genau?" Er schaute auf seine Finger und antwortete:"Uns zu vertrauen." Ich wartete kurz mit meiner Antwort, bis er mich ansah:"Ja. Aber gib mir bitte Zeit, Lou. Erwarte nicht von mir, dass ich jetzt von einem Tag auf den anderen wieder das fröhliche, glückliche Mädchen bin. Denn ich mag es nicht zu schauspielern." Louis nickte. "Natürlich nicht. Das weiß ich doch, Anna." Ich versuchte zu lächeln, aber gab den Versuch schnell auf. Louis zog mich in seine Arme und murmelte in mein Haar:"Es tut mir so leid, was passiert ist." "Mir auch, Boobear." ,flüsterte ich. Als wir uns voneinander gelöst hatten trat Harry vor. Verlegen kratzte er sich im Nacken und trat von einen auf den anderen Fuß. "Also..." ,begann er, "Das fällt mir jetzt echt nicht leicht das zu sagen, aber mir tut es echt leid, was ich da abgezogen habe. Ich denke meine Reaktion war berechtigt, aber ich hätte bedenken müssen, dass es dir mindestens genauso schlecht geht..." Ich schüttelte nur den Kopf und gab zurück:"Du bist nicht der Einzige der Mist gebaut hat!" Er schenkte mir ein erleichtertes Lächeln. Auch Zayn entschuldigte sich kurz. Niall lächelte mich nur kurz an, als wollte er sagen:"Hab ich's dir doch gesagt!" Eigentlich könnte ich glücklich sein, aber den Drang zu sterben... wird man nicht einfach so los.

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Soo, nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder zurück. :D Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich muss auch im Moment echt für die Schule machen und das geht nunmal leider vor! :/ Ich weiß, dass in dem Kapitel wahrscheinlich viele Fehler drin sind, aber ich bin echt zu müde um jetzt noch irgendetwas zu korrigieren :D Sorry :) Und dann möchte ich mich noch bei euch allen bedanken! Dafür, dass ihr so unglaublich süße Kommentare dalasst und immer fleißig votet! Ich bedanke mich auch wirklich bei jedem persönlich auf dem Messageboard! <3 Weil mir das einfach unglaublich viel bedeutet, wenn meine Geschichte gut ankommt. Wir haben jetzt schon die 2000 Reads geknackt *__* Das ist einfach unglaublich! :* Und bei einer Person möchte ich mich ganz besonders bedanken, und zwar ist das @Stories_and_Cookies. Du bist mir in den letzten Tagen unglaublich ans Herz gewachsen du verrückte Nudel <3 Und deshalb ist das Kapitel für dich! Ich hoffe du freust dich! :* Hab dich lieb Anna♥♥

Und euch alle anderen auch :)) <33

Stay StrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt